Neues von der Vulkanlandsternwarte
Säulen der Schöpfung

Die Säulen der Schöpfung | Foto: Günter Kleinschuster
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Die Säulen der Schöpfung. Was so dramatisch benennt wird kann man gar nicht anders taufen. In diesen langen, dunklen Türmen im Bild werden Sterne, in Sicherheit vor der harten umgebenden Strahlung von Sternhaufen, geboren. Ein sicheres Nest im Adlernebel, wie er auch genannt wird. Die Säulen der Schöpfung. Aber man kann sie gar nicht anders taufen. In diesen Sternennebeln vereinigen sich die im All umhertreibenden Atome. Kondensieren. Heften sich aneinander. Verschmelzen. Bilden Sterne. Planeten. Leben. Dabei verdampfen die heißen Riesensterne auf der rechten Seite der Aufnahme Gas und Staub, aus dem sie geboren wurden. Aber es gibt Widerstand. Neue Sterngebiete schaffen eine Art von Schutzschild. Der Staub in den Säulen widersteht der harten Strahlung. In den Säulen können sich weiterhin Sterne bilden. Ohne diese kosmischen Kinderkrippen gäbe es uns nicht. Hier wird geboren. Ein Ort der Schöpfung. Hunderte Sternensysteme werden hier in die Welt gesetzt. Doch sie ist nicht allein. Unsere Heimatgalaxie beherbergt tausende solche Sternenschmieden. Dieses Objekt, der Adlernebel oder Messier 16 erlangte durch die Abbildung durch das Hubble Teleskop Kultstatus. Es war das Jahr 1995. Ich begann mich gerade wieder für Astronomie zu begeistern. Ich verstand nicht, was ich da sah, aber der Name des Objektes erzeugte bei mir Ehrfurcht. Wenn man die berühmtesten Astrofotos herzeigen würde, der Adlernebel mit den Säulen der Schöpfung ist dabei. Ich werde nie meinen ersten Besuch bei diesem Nebel vergessen. Ich suchte ihn, fand aber im Teleskop nur den Sternhaufen. Hatte ich an der falschen Stelle gesucht? Ich machte dann ein Foto. Langsam schälten sich auf dem Bild die Säulen heraus! Genau wie auf der Hubble Aufnahme! Ein mystischer Moment. Aber man muss schnell sein. Der Nebel liegt inmitten der Sommermilchstraße. Und er steigt nicht besonders hoch über den Horizont, taucht nur langsam über dem Horizont und seiner Dunstschicht auf. Dieser kosmische Kreissaal liegt 7.000 Lichtjahre entfernt, also 66.200 Billionen Kilometer weit weg. Das Licht benötigt von einem Ende zum Anderen 15 Lichtjahre. Die dunklen Türme, die Säulen der Schöpfung sind also gewaltige Gebilde mit mehr als 4 Lichtjahren Länge. Schaut nochmals genau hin. Kleine dunkle Nebel heben sich vom hellen Nebelhintergrund ab. Sie heißen Globulen. In ihnen bilden sich ganze Sternsysteme. Ihr Zusammenhalt hat sie vor dem Verdampfen geschützt.
Der ganze Komplex ist sehr jung, einige Sterne haben vor 800.000 Jahren gezündet. Neugeborene im Vergleich zu unserer Sonne, mit 4.600.000 Jahren. Astronomen vermuten das die Säulen heute nicht mehr existieren. Sie wurden wahrscheinlich durch die Riesensterne verdampft oder von einer Supernova in der Umgebung zerstört. Übrig geblieben sind nur mehr die im Schutz der Säulen entstandenen Sternsysteme. Wir sehen also etwas das es gar nicht mehr gibt. Durch die Astronomie sehen wir also in die Vergangenheit, ein fragiles Objekt wie es vor 7.000 Jahren ausgeschaut hat. Eine kosmische Zeitreise. Mit einem wundervollen Einblick in die Schöpfung.

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