Turbulenzen beim SV Feldbach
Feldbach "pflügt" kräftig um
Feldbach will nach Spielerstreik den
Kader mit Robert Pflug komplett umbauen.
Arbeitsverweigerung, Spielerstreik, Trainer-Boykott und verschlossene Kabinentüren waren Schlagworte der letzten turbulenten Wochen bei Oberligist Feldbach. Der Vorstand rund um Obmann Philipp Angerer will nun einen Schlussstrich ziehen. "Wir lassen uns in der Trainerfrage nicht erpressen. Das war Arbeitsverweigerung und damit haben die Spieler ihr Engagement bei uns einseitig aufgelöst", hebt Angerer hervor. 16 Spieler sind betroffen. Mit ihnen hatte der Verein seither laut Angerer auch keinen Kontakt mehr. Blickt man auf die Homepage des Steirischen Fußballverbandes, sind unter dem Kader der Oberligamannschaft von Feldbach zurzeit sechs Spieler gelistet. Zwei davon – Torhüter Rene Pösendorfer und Mittelfeldspieler Christian Kölldorfer – waren im Herbst Stammspieler. Vier sind eher der zweiten Kampfmannschaft zuzuordnen und saßen zumeist auf der Ersatzbank.
Spielabsage
Stein des Anstoßes war das letzte Meisterschaftsspiel gegen Tabellenführer Ilz, das wegen des Spielerstreiks abgesagt werden musste. Bezüglich der dazu verhängten Verbandsstrafe von 2.000 Euro will sich der Verein an den Spielern, die laut Angerer für diese Absage verantwortlich waren, schadlos halten.
Etwas anders sehen es die betroffenen Spieler. Laut Ex-Kapitän Kevin Pirker seien die Verträge nicht von den Spielern aufgelöst worden. Beklagt wird der Führungsstil des Trainers. Nach einer Weigerung, mit Spath zu trainieren, wollten Spieler es auf eigene Faust tun und seien dann in einer Kabine eingesperrt worden. Vom Verlassen der Kabine durch das Fenster wurde ein Video gedreht. Laut Vereinsseite wurde die Kabine versehentlich abgesperrt.
Kasperltheater
Die Spieler könnten sich aber vorstellen unter neuer Führung und mit neuem Trainer wieder für Feldbach zu spielen. Es wurden auch schon Gespräche mit der Vereinigung der Fußballer (VdF) geführt, was man von Spielerseite her unternehmen könnte. Rudolf Novotny von VdF kennt den Fall. "Es wurde schon lange verabsäumt, klare Richtlinien in diesem Bereich zu schaffen. Einmal ist es Amateurfußball, dann wieder nicht. Man kann ja auch nicht ein bisschen schwanger sein. Durch nicht klare Spielregeln macht jeder, was er für lustig befindet. Das ist wie Kleines Bezirksgericht mit einem Schuss Kasperltheater", lautet seine Einschätzung.
Umbau der Mannschaft
Trotz der Turbulenzen blickt der Vorstand von Feldbach aber bereits in die Zukunft. "Zwei neue Spieler haben wir bereits an Land gezogen", erzählt Angerer. Namen will er aber erst nennen, wenn der Kader komplett ist.
Für die Beratung bei der Spielersuche hat man einen in Feldbach Altbekannten engagiert, der auch ein Naheverhältnis zu Trainer Edgar Spath hat. Robert Pflug war von 1989 bis 1991 Trainer in Feldbach und zuletzt in Kapfenberg tätig.
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