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Mehr Freizeit statt auspendeln
Glück im Job statt Wut im Stau

In der Südoststeiermark läuft die größte Pendlerrückholaktion aller Zeiten | Foto: Pixabay
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  • In der Südoststeiermark läuft die größte Pendlerrückholaktion aller Zeiten
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Die Initiative "Mein Job Südoststeiermark" hat vor allem eines zum Ziel, nämlich die Auspendlerinnen und Auspendler wieder für Jobs in der Südoststeiermark zu begeistern. Für Arbeitsplätze im Bezirk werben gemeinsam 110 Unternehmerinnen und Unternehmer.

SÜDOSTSTEIERMARK. Erste Südoststeirerinnen und Südoststeirer konnten seit Gründung der Initiative "Mein Job Südoststeiermark" im September 2022 bereits heimgeholt werden. Zehn Prozent der aktuell weit mehr als 16.000 Pendlerinnen und Pendler für Jobs in der Region begeistern – so lautet das ehrgeizige Ziel.

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110 Betriebe dabei

Die demografische Entwicklung, der Trend zur Teilzeit und der abflauende Zuzug aus Ostdeutschland und Osteuropa, aber auch das nach wie vor angekratzte Image der Lehre – das alles sind Gründe für den Mangel an Fachkräften und generell an Arbeitskräften in der Region.

Die Wirtschaftskammer Südoststeiermark unter Leiter Thomas Heuberger und das Regionalmanagement unter Geschäftsführerin Beatrix Lenz wollten nicht mehr länger tatenlos zuschauen, zumal gerade die südoststeirischen Klein- und Mittelbetriebe betroffen sind. In Kooperation bietet man eine Plattform an, die Angebot und Nachfrage zusammenführen soll. Dabei gehe es vordergründig darum, sichtbar zu machen, welche qualifizierten Arbeitsplätze es vor der Haustür gibt.

Seit eineinhalb Jahren wird Pendlerinnen und Pendlern sowie den jungen Menschen in der Region auf www.meinjob-suedoststeiermark.at gezeigt, welche Chancen die südoststeirischen Gewerbebetriebe bieten. Gestartet ist man mit 50 Unternehmen, inzwischen hat sich die Mitgliederzahl mehr als verdoppelt. Wie der Obmann der Initiative, Manfred Walter, bestätigt, beteiligen sich aktuell 110 Betriebe  im Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Region an der größten "Pendlerrückholaktion", die die Südoststeiermark jemals gesehen hat.

Florian Lugitsch wirbt mit seinen Jobangeboten auf www.meinjob-suedoststeiermark.at. | Foto: e-Lugitsch
  • Florian Lugitsch wirbt mit seinen Jobangeboten auf www.meinjob-suedoststeiermark.at.
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Auch Florian Lugitsch, Geschäftsführer von e-Lugitsch in Gniebing, gehört dem Zusammenschluss an. "Wir gewinnen zwei Drittel unserer Fachkräfte über die Lehrlingsausbildung", begründet der Unternehmer die Mitgliedschaft bei der Jobplattform. Ein Arbeitsplatz oder eine Lehrstelle in seinem Betrieb bedeute vor allem Aufstiegsmöglichkeiten. Außerdem lege man Augenmerk auf die betriebliche Gesundheitsvorsorge.

Auf der Plattform mit seinen Jobangeboten zu finden ist auch der Radkersburger Hof. Warum es sich lohnt, in dem Betrieb in Bad Radkersburg zu arbeiten, verdeutlicht Mitarbeiter Ingmar Zentner: "Die Arbeit bei uns ist äußerst erfüllend. Hier kann ich jeden Tag aktiv dazu beitragen, das Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern." Das Team sei professionell und unterstützend, was eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffe. 

Ingmar Zentner kümmert sich um das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten. | Foto: Radkersburger Hof
  • Ingmar Zentner kümmert sich um das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten.
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Mehr Zeit, weniger Kosten

Die Pendlerquote will man mithilfe der Initiative "Mein Job Südoststeiermark" drastisch nach unten drücken. Aktuell fahren fast 16.400 Beschäftigte zum Arbeiten nach Graz, in andere Regionen oder aber auch in benachbarte Bundesländer.

Begleitet wird die Initiative von einer Kampagne, die die Nachteile des Auspendelns wie Kosten und die Vorteile des Arbeitsplatzes vor Ort wie Zeitersparnis aufzeigt. Davon haben alle Beteiligten etwas. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sparen Zeit und Kosten, minimieren das Risiko auf der Straße und den ökologischen Fußabdruck. Die Unternehmen wiederum profitieren von motivierten und leistungsorientierten Beschäftigten. Auch die Gemeinden gewinnen, indem sich der Abwanderung entgegenwirken lässt. Außerdem: Die gewonnene Zeit ist wichtige zusätzliche Freizeit, und sie lässt sich für Hobbys wie Musik, Feuerwehr, Rotes Kreuz oder Fußball nutzen – "aber auch fürs Garteln", so der stellvertretende Obmann der Initiative, Landtagsabgeordneter Franz Fartek.

Schulterschluss in der Pendlerrückholaktion: WK-Regionalstellenleiter Thomas Heuberger, Landtagsabgeordneter Franz Fartek, Regionalmanagement-Geschäftsführerin Beatrix Lenz und der Obmann der Initiative "Mein Job Südoststeiermark", Manfred Walter (v.l.). | Foto: RegionalMedien
  • Schulterschluss in der Pendlerrückholaktion: WK-Regionalstellenleiter Thomas Heuberger, Landtagsabgeordneter Franz Fartek, Regionalmanagement-Geschäftsführerin Beatrix Lenz und der Obmann der Initiative "Mein Job Südoststeiermark", Manfred Walter (v.l.).
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Von Bedeutung sei die Aktion auch für die Landwirtschaft im Sinne eines hohen Grades an regionaler Eigenversorgung mit Lebensmitteln, so Fartek. Die landwirtschaftliche Arbeit sei nur dann im Nebenerwerb möglich, wenn sich für die Nebenerwerbsbäuerinnen und Nebenerwerbsbauern gleichsam der Brotberuf in der Region ausüben ließe.

Den gesellschaftlichen Nutzen verdeutlicht der Obmann von "Mein Job Südoststeiermark", Manfred Walter: "Was bringt die bestausgestattete Feuerwehr, wenn die Einsatzkräfte in Graz arbeiten und am Mittwochvormittag die Sirene abgeht?"

Statistik Südoststeiermark

  • Beschäftigte: 22.925
  • Arbeitgeberbetriebe: 1.917

Auspendler:innen

  • in die Oststeiermark: 3.003
  • nach Graz und Graz-Umgebung: 8.722
  • in die restliche Steiermark: 2.423
  • ins Burgenland: 398
  • ins restliche Österreich: 1.831

Mehr Infos zu den unterstützenden Betrieben:

Radkersburgerhof GmH & Co KG

Florian Lugitsch KG


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