Grüne Wirtschaft
Große Visionen und die leidige Facharbeiterdebatte
Nachhaltigkeit im Wirtschaftskreislauf, der Facharbeitermangel und viele weitere Themen sind bei einer Tour der Grünen Wirtschaft im Bezirk Südoststeiermark auf dem Programm gestanden.
SÜDOSTSTEIERMARK. Unter dem Motto "Nachhaltige Produktion im Handwerk und Handel“ war die Grüne Wirtschaft an zwei Tagen in der Region Feldbach und Bad Gleichenberg auf Tour. Unter anderem Landessprecherin Andrea Kern und der regionale Landtagsabgeordnete Andreas Lackner besuchten acht Unternehmen und luden auch zum Netzwerken beim Wirtschaftstisch im Gleichenbergerhof ein.
Doch wo war man jetzt genau zu Gast? Stationen der Betriebstour waren konkret die Tischlerei Lenz, der Sozialverein „Willa“, der Vintage-Laden Bad Gleichenberg, die Tischlerei Dreisiebner, die Agentur Relation, das Modehandelsunternehmen Stoffwechsel, Glas Süd und Alpaka & Art.
Umdenken ist unumgänglich
Aufgrund der Klimakrise stünden gemäß den Grünen Gesellschaft und Wirtschaft vor der großen Herausforderung, einen positiven Wandel und einen zielgerichteten Umbau unseres Wirtschaftssystems voranzutreiben. Gemeinsam mit den regionalen Unternehmerinnen und Unternehmern diskutierte man etwa die Frage, wie man Betriebsprozesse ökologischer gestalten könne, um mit der Steigerung der ökologischen und sozialen Performance langfristig auch Kosten zu sparen.
Großartiges Ideen-Potenzial vor Ort
„Ich bin begeistert, mit welchen großartigen Ideen Unternehmen in der Region Feldbach und Bad Gleichenberg ökologische und soziale Herausforderungen annehmen und lösen – angefangen bei der Beschaffung, über die Produktion bis hin zum Forcieren des Re-Use-Gedankens und dem Handel mit umweltschonend und fair hergestellten Waren tragen sie dazu bei, dass wir unsere Wirtschaft ökologischer und klimafreundlicher gestalten“, zeigte sich Andrea Kern am Wirtschaftsstammtisch jedenfalls von den regionalen Ansätzen begeistert.
Facharbeitermangel im Blick
Nicht außer Acht gelassen wurde der viel zitierte Facharbeitermangel. In Österreich hätte dieser laut der Grünen Wirtschaft im Vergleich zu anderen europäischen Ländern beachtliche Ausmaße angenommen. Man verweist auf eine Berechnung von Eurostat. Gemäß dieser hätte Österreich gemeinsam mit Belgien die meisten unbesetzten Stellen in Reihen der EU. Für die Grünen steht fest: Nicht nur große Industriebetriebe, sondern auch die Handwerksbetriebe in den Regionen sind vom Mangel an Fachkräften betroffen, oft bedingt durch das Abwerben durch Großbetriebe.
„Natürlich macht der Fachkräftemangel auch vor den Regionen nicht halt. Der Kampf der kleinen Betriebe gegen die verlockenden Arbeits-Konditionen von Großbetrieben ist leider auch hier zu spüren. Hier sind sowohl die Kommunen als auch Investoren bei der Auftragsvergabe gefordert, ein besonderes Augenmerk auf die ansässigen Betriebe zu haben und sie zu unterstützen“, so Andrea Kern.
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