In der Tierfütterung
Regionales Soja sichert Eiweißversorgung
Die Superkraft der Sojabohne: Die Region setzt in der Fütterung von Legehennen und Mastschweinen auf die heimische Sojaproduktion. Positive ökologische Effekte sind vielversprechend.
SÜDOSTSTEIERMARK/HASELBACH. Die Region ist in vielen Bereichen um einen hohen Grad an Eigenversorgung bemüht. In der Energieproduktion beispielsweise ist die Unabhängigkeit bis spätestens 2035 das erklärte Ziel. Dann nämlich sollen Wärme, Treibstoff und Elektrizität zu 100 Prozent vor Ort selbst – und zwar dezentral und nachhaltig – erzeugt werden.
Jetzt lassen hierzulande die Regionalentwickler und Wissenschaftler rund um Koryphäe Christian Krotscheck mit einer neuen Vision aufhorchen: Eine 100-prozentige Eigenversorgung mit Eiweiß soll in der Region bald gelingen – sowohl in der Tierfütterung als auch in der Ernährung der Südoststeirerinnen und Südoststeirer.
Wie ein Quantensprung
Im Rahmen der Modellregion Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft hat sich die Region der heimischen Eiweißaufbereitung verschrieben. Die Südoststeiermark ist dem Ziel einer hundertprozentigen Eigenversorgung mit Eiweiß näher als gedacht. Zum Proteinspender Nummer eins wird die Sojabohne, während die Zauberformel in der Aufbereitung für die Tierfütterung dank einem Landwirt aus Haselbach bei Kapfenstein kein Geheimnis ist. "Toasten statt schroten" lautet die Devise von Johann Hebenstreit, er betreibt den MH Agrarhandel, und hält mit seinen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis nicht hinterm Berg.
Was schon seit mehr als elf Jahren für Geflügel möglich war, hält jetzt auch in der Schweinemast Einzug: Verfüttert wird der Sojakuchen. "Das ist wie ein optimierter Ernährungsplan für Legehennen und jetzt auch für Mastschweine", schmunzelt Hebenstreit. Die Methode selbst und deren ökologischen Auswirkungen seien wie ein Quantensprung in der Entwicklung der Region, sind sich die Verantwortlichen rund um Vulkanland-Obmann Josef Ober und Kammerobmann Franz Uller sicher. Sie sind Johann Hebenstreit dankbar, "für seine Offenheit, dass er seine Erkenntnisse preisgibt und andere teilhaben lässt".
In seinem Betrieb in Haselbach verarbeitet er 6.000 Tonnen heimische Sojabohnen im Jahr zu Sojakuchen – dank der Toastung der Bohne bei Temperaturen zwischen 100 und 130 Grad und dem speziellen Analyseverfahren exakt aufbereitet als Tierfutter für Legehennen und Mastschweine.
Der ganzheitliche ökologische Fußabdruck bei Futtermitteln, Logistik und Emissionen lässt sich so in Summe um 51 Prozent reduzieren. Diese Art zu füttern schont auch die Geldtasche. Mit einem Image-Boost in der Schweinemast sei zu rechnen. Uller bringt es auf den Punkt: "Die Schweine fressen und stinken dann auch weniger."
So findest du zu MH Agrarhandel in Haselbach bei Kapfenstein:
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