AK Tirol informiert
Hilfe für Arbeitnehmer-Familien in Zeiten von Covid-19

Für viele ist die Corona-Krise eine finanzielle Notsituation. Die AK Tirol versucht, den Betroffenen zu helfen.  | Foto: Pixabay/Chronomarchie (Symbolbild)
  • Für viele ist die Corona-Krise eine finanzielle Notsituation. Die AK Tirol versucht, den Betroffenen zu helfen.
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  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Die Corona-Krise bring für viele ArbeitnehmerInnen neben Unsicherheit um den Arbeitsplatz, wenn nicht sogar schon Kündigungen, große finanzielle Sorgen. Die Betroffenen wissen nicht, wie sie ihre laufenden Fix-Kosten bezahlen sollen und inwiefern das Hilfspaket der Bundesregierung greifen wird. Die AK Tirol will sofort mit dem Bund in Kontakt treten, um möglichst bald Klarheit zu schaffen und schlägt einen gemeinsamen Hilfsfond für in Not geratene Arbeitnehmer-Familien vor. 

Maßnahmenpaket für betroffene Arbeitnehmer-Familien

Laut AK Tirol Präsident Zangerl will man umgehend mit der Regierung in Kontakt treten, um eine Maßnahmenpaket für betroffene Arbeitnehmer-Familien zu schnüren. Zudem wird die AK Tirol Mittel aus ihrem eigenen Fonds bereitstellen, so dass die Unterstützung, gemeinsam mit den Landes-Mitteln, direkt an die Betroffenen ausgezahlt werden kann. 

"Wir brauchen in Tirol gerade jetzt einen finanziellen Schutzschirm für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Für diese betroffene Gruppe sind Hilfspakete genauso wichtig wie für Betriebe und Landwirtschaft“,

mahnt Zangerl. 

Wer ist besonders betroffen?

Die neuen Arbeitslosen aber auch die Pensionisten haben das Nachsehen in der Corona-Krise. Obwohl es das Angebot der Corona-Kurzarbeit gibt, verzeichnet Tirol einen starken Anstieg von Kündigungen. Dazu kommt, dass viele der neuen Arbeitslosen geringfügig beschäftigt waren.

"An dieser geringfügigen Beschäftigung hängt oft auch ein Versicherungsschutz, zumal Personen, die sonst nicht versichert sind, über die Möglichkeit des Opting-In sowohl kranken- als auch pensionsversichert sein können",

erläutert Zangerl. Wird das Dienstverhältnis gekündigt, müssen die Betroffenen in eine teurere freiwillige Krankenversicherung wechseln. Ebenso gibt es eine Lücke in der Pensionsversicherung

Die Forderungen der AK Tirol

Aufgrund der dramatischen Situation, die sich aus der Corona-Krise für ArbeitnehmerInnen ergeben, stellt die AK Tirol unterschiedliche Forderungen. 

  • Die geltenden Bestimmungen im Bereich des Tiroler Mindestsicherungsgesetzes sollten überdacht und an die Situation angepasst werden. Schon vor der Krise reichte die aktuelle Regelung kaum aus, um den Wohnbedarf in Tirol zu decken.
  • Bezüglich des e-Learnings macht die Ak Tirol darauf aufmerksam, dass künftig die Anschaffungskosten der, in solchen Situation notwendigen, Ausrüstung berücksichtigt werden sollen. 
  • Personen, die nun auf die teurere freiwillige Selbstversicherung zurückgreifen müssen, könnten mit den Mitteln aus dem geplanten gemeinsamen Hilfsfond des Landes und der AK unterstützt werden. 
  • Letztendlich appelliert Zangerl noch an alle Finanzdienstleisungsbranchen, in diesen Zeiten solidarisch und kulant mit ihren Vertragspartnern zu sein und ihnen entgegen zu kommen.  
    „In der Finanzkrise wurde damals den Banken geholfen, es ist jetzt an der Zeit, dass auch die Banken davon etwas zurückgeben. Jetzt ist Solidarität von allen Seiten gefordert!“

  • Als Entlastung für ArbeitnehmerInnen denkt Zangerl auch über die Möglichkeit einer Aufstockung des Strom-Härtefonds der TIWAG nach. Demnach könnte man den Strom-  und Gasbezug der Haushalte vorübergehend billiger gestalten. 

Wie soll ich meine Miete weiter zahlen?

Im Zuge von Corona stehen nun viele TirolerInnen lediglich mit dem (niedrigen) Arbeitslosengeld da, müssen aber trotzdem für Wohnung und Betriebskosten aufkommen. Der Mieter könnte bei Mietzinsverszug eine Räumungsklage einbringen, die derzeit von den Gerichten, laut AK Tirol, nicht bearbeitet werden wird. Nach der Krise könnte dies trotzdem Delogierung für die Mieter bedeuten, sofern sie nicht die Zahlungen leisten oder mit dem Vermieter eine Ratenzahlungsvereinbarung abschließen.

Unterstützungen für Mieter gibt es üblicherweise über den AK Unterstützungsfonds und das Netzwerk Tirol, die bei drohender Delogierung Zahlungen leisten. Von Seiten des Landes gibt es hier aber keine eigene Stelle.

Der Vorschlag der AK Tirol: Die Wohnbeihilfe oder Mietzinsbeihilfe für Corona anpassen und rückwirkend ausbezahlen. 

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