Familie in Tirol
Im Schnitt 680 Euro pro Kind für Nachhilfe in Tirol

Laut der von der Ak Tirol in Auftrag gegebenen Studie, kostet die Nachhilfe in Tirol pro SchülerIn rund 680 Euro. | Foto: Pixabay/Joshua Hoehne (Symbolbild)
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  • Laut der von der Ak Tirol in Auftrag gegebenen Studie, kostet die Nachhilfe in Tirol pro SchülerIn rund 680 Euro.
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Mitte diesen Jahres veröffentlichte die AK Tirol eine von ihr in Auftrag gegebene Studie zu bezahlter Nachhilfe in Tirol. Daraus geht hervor, das rund 10.000 SchülerInnen bezahlte Nachhilfe bekommen.

TIROL. Neben der bezahlten Nachhilfe, nehmen 6.000 SchülerInnen in Tirol eine private unbezahlte Nachhilfe in Anspruch und rund 7.000 eine schulische Gratisnachhilfe. 

Die Tirol-Ergebnisse im Detail

Im Schuljahr 2022/2023 nahm jedes achte Tiroler Schulkind im Sommer 2022 bezahlte Nachhilfe oder Lernhilfe in Anspruch. 
Rund 10.000 SchülerInnen erhielten bezahlte Nachhilfe, 6.000 eine private unbezahlte Nachhilfe und rund 7.000 eine schulische Gratisnachhilfe. Rechnet man noch jene hinzu, die sich eine bezahlte Nachhilfe gewünscht haben (ca. 13.000), beläuft sich der Gesamtbedarf an Nachhilfe in Tirol insgesamt auf rund 23.000 SchülerInnen.

Das Nachhilfe-Geschäft boomt nach wie vor. Rund 10.000 SchülerInnen in Tirol erhielten im Schuljahr 2022/23 bezahlte Nachhilfe. | Foto: Pixabay/silviarita (Symbolbild)
  • Das Nachhilfe-Geschäft boomt nach wie vor. Rund 10.000 SchülerInnen in Tirol erhielten im Schuljahr 2022/23 bezahlte Nachhilfe.
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Nachhilfe und schulische Lernangebote

Auch wenn die Eltern von rund 13.000 SchülerInnen gerne eine bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen hätten, war diese für die meisten zu teuer oder es konnte kein passendes Angebot gefunden werden. Die bezahlte Nachhilfe geben vorwiegend Lehrkräfte (zu 35%) oder StudentInnen (bei 33%). Die Zahl der Nachhilfe-Institute hat zugenommen (29%).

Im laufenden Schuljahr haben 8 Prozent eine bezahlte Nachhilfe bekommen. 4 Prozent der SchülerInnen erhielten in den letzten Sommerferien eine bezahlte Nachhilfe. Ein Teil der SchülerInnen bekam sowohl im letzten Sommer als auch im laufenden Schuljahr eine bezahlte Nachhilfe.
In so gut wie allen Fällen handelte es sich dabei um eine konventionelle Nachhilfe, nach wie vor werden kostenpflichtige Online-Nachhilfen nur von sehr wenigen genutzt (1 %).

In manchen Schulen werden Lernhilfeangebote angeboten und von rund 7.000 SchülerInnen genutzt. Diese Nachhilfe findet meist in der Nachmittagsbetreuung statt.
In manchen Schulen gibt es auch Förderunterricht, den SchülerInnen in Anspruch nehmen können.

An den Volksschulen liegt der Anteil an Tiroler Kindern, die eine externe Nachhilfe bekommen haben, bei 10 Prozent. Von den SchülerInnen der Neuen Mittelschulen bekam ein Drittel eine externe Nachhilfe; bei 15 Prozent handelte es sich um eine bezahlte Nachhilfe. In der AHS-Unterstufe ist Nachhilfe in Summe mit einem Anteil von 25 Prozent etwas weniger verbreitet (darunter: 13 % bezahlt). In der AHS-Oberstufe, die für gewöhnlich die höchste Nachhilfequote aufweist, ist diese mit 27 Prozent insgesamt etwas gesunken (2022: 35 %) und so auch die bezahlte Nachhilfe (21 % vs. 2022: 28 %). Hingegen scheint in dieser Schulform die unbezahlte private oder schulische Gratisnachhilfe zugenommen zu haben.

Was kostet die Nachhilfe im Schnitt?

Laut der von der Ak Tirol in Auftrag gegebenen Studie, kostet die Nachhilfe in Tirol pro SchülerIn rund 680 Euro. Insgesamt gaben Eltern in Tirol ca. 6,6 Millionen Euro für Nachhilfe aus. Die Hälfte der Befragten ist durch Nachhilfe finanziell spürbar bis sehr stark belastet.

Hauptsächlich gab es Nachhilfe in Mathematik (57%). Rund ein Viertel der Nachhilfe-SchülerInnen brauchte Deutsch-Nachhilfe oder Nachhilfe in Fremdsprachen
Hochgerechnet erhielten in Tirol in diesem Schuljahr und in den Sommerferien zuvor knapp 11.000 SchülerInnen eine externe Nachhilfe in Mathematik. In Deutsch und in einer Fremdsprache waren es jeweils rund 5.000 SchülerInnen.
Die Nachhilfe wurde meist in Anspruch genommen, um die Noten zu verbessern oder negative Noten zu vermeiden. Ein Drittel der Nachhilfe-SchülerInnen möchte einen Nachprüfung bestehen bzw. eine negative Zeugnisnote vermeiden und 13 Prozent lernen für die Aufnahme in eine andere bzw. höhere Schulform.
Bei SchülerInnen in Tirol, die bezahlte oder unbezahlte Nachhilfe bekommen haben, hat diese nach Angaben der Eltern in sechs von zehn Fällen (59 %; -10 Prozentpunkte zu 2022) schon zum gewünschten Schulerfolg geführt. Bei 14 Prozent der
Schulkinder traf dies nicht zu. Bei der Restgruppe war der Effekt der Nachhilfe zum
Befragungszeitpunkt noch nicht absehbar. Die subjektive Erfolgsquote ist in Tirol
zumindest im längeren Zeitraum relativ stabiler (bspw. nur -2 Prozentpunkte zum
Jahr 2020), während sich bundesweit tendenziell eher ein Absinken der Erfolgsquote nachzeichnen lässt.

Haben eure Kinder (wenn vorhanden) schon mal Nachhilfe in Anspruch genommen?

Eltern als Nachhilfe-Lehrer?

Wenn keine externe Nachhilfe in Anspruch genommen wird, versuchen es zumindest die Eltern mit Übungen und Lernaufsicht (78%). Die Eltern von rund einem Drittel der Schüler/innen sind fachlich mehr oder weniger überfordert bei den Hausaufgaben zu helfen, d.h. finden es generell schwierig oder in Bezug auf einzelne Fächer. Drei Viertel der Eltern bekunden eine damit verbundene zeitliche Belastung, sechs von zehn eine spürbare Betroffenheit von Konflikten und Ärgernissen.
Rund vier von fünf Tiroler Eltern stimmen zu, dass „durch einen guten Schulabschluss jeder sozial aufsteigen kann“; rund zwei Drittel der Eltern meinen, dass es für einen guten Schulabschluss entscheidend ist, „ob die Eltern genug Geld und Bildung haben, um beim Lernen zu unterstützen“; nur rund 45 Prozent würden befürworten, dass „in der Schule Begabungen und Fähigkeiten meiner Kinder gefördert werden“; und vier von zehn Tiroler Eltern glauben, dass „jede Schule ausreichend Möglichkeiten hat, um Kinder zu fördern“. 

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