Umfrageergebnis
Lockdownende – So wurde in Tirol abgestimmt

Seit März 2020 gab es in Österreich mehrere Lockdowns. Dieser hat Auswirkungen auf das Leben der ÖsterreicherInnen, die Wirtschaft und die Schule. – Wir wollten von euch wissen, ob ihr an ein Ende des Lockdowns am 8. Feber glaubt.
(Symbolbild) | Foto: pixabay/Ramdlon
2Bilder
  • Seit März 2020 gab es in Österreich mehrere Lockdowns. Dieser hat Auswirkungen auf das Leben der ÖsterreicherInnen, die Wirtschaft und die Schule. – Wir wollten von euch wissen, ob ihr an ein Ende des Lockdowns am 8. Feber glaubt.
    (Symbolbild)
  • Foto: pixabay/Ramdlon
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

TIROL (skn). Seit März 2020 gab es in Österreich mehrere Lockdowns. Dieser hat Auswirkungen auf das Leben der ÖsterreicherInnen, die Wirtschaft und die Schule.

Ergebnis unserer Umfrage zum Lockdownende

In der Umfrage der Woche fragten wir euch, ob ihr glaubt, dass der Lockdown in Österreich am 8. Feber endet.

Hier das Ergebnis unserer Umfrage

  • Insgesamt haben 649 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage zum Thema Lockdownende mitgemacht.
  • Dabei glaubten 350 Personen, dass der Lockdown verlängert wird.
  • Insgesamt 255 Personen glaubten an eine Fortführung des Lockdowns mit Einschränkungen
  • Nur 44 Personen glaubten, dass mit einschließlich 7. Feber der Lockdown beendet sei.

Bei unserer Umfrage der Woche zum Ende des Lockdowns am 8. Feber haben insgesamt 649 Leserinnen und Leser teilgenommen. 54 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging davon aus, dass der Lockdown auf jeden Fall verlängert werde. 39 Prozent glaubten, dass es Lockerungen geben werde, aber es noch kein Ende des harten Lockdowns geben werde. Nur 7 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging davon aus, dass der Lockdown mit einschließlich 7. Feber beendet sein werde.

Das Ergebnis unserer Umfrage der Woche: Wir wollten wissen,  wie es mit dem Ende des Lockdowns am 8. Feber aussieht.
  • Das Ergebnis unserer Umfrage der Woche: Wir wollten wissen, wie es mit dem Ende des Lockdowns am 8. Feber aussieht.
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

Dritter Lockdown

Aktuell befindet sich Österreich im dritten Lockdown seit Beginn der Coronapandemie. Der Lockdown begann am 26. Dezember 2020 und sollte ursprünglich bis 24. Jänner dauern. Doch dann wurde er aufgrund der immer noch hohen Zahlen an Neuinfektionen und verschiedener Virusmutationen vorläufig bis einschließlich 7. Feber verlängert. Am 1. Feber verkündete die Bundesregierung, dass es ab 8. Feber zu leichten Lockerungen kommen werde. Der Handel, Zoos und Museen werden wieder geöffnet. Auch die SchülerInnen können wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren. Die Gastronomie und Hotels bleiben bis auf unbestimmte Zeit noch geschlossen.
Wir erinnern uns: Österreich ging am 16. März 2020 in den ersten Lockdown. Ab Ostern wurde dieser wieder schrittweise gelockert und ab 1. Mai 2020 zur Gänze aufgehoben.
Am 17. November begann dann in Österreich der zweite Lockdown, der bis einschließlich 6. Dezember dauerte. Zwischen 3.  und 16. November gab es einen „Lockdown light". 

Was versteht man nun unter einem Lockdown?

Lockdown ist ein Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens, des Arbeitslebens und des privaten Leben zusammen mit einem Inkrafttreten bestimmter Sicherheitsmaßnahmen. Gleichzeitig gibt es während des Lockdowns Ausgangssperren, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Dies alles sind Maßnahmen im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus.

Bewegungsdaten zeigen Lockdownmüdigkeit

Mit dem Lockdown sollten die Infektionszahlen gesenkt werden. Jedoch zeigen viele ÖsterreicherInnen eine gewisse Lockdownmüdigkeit. Daher sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen nur stagniert und nicht weiter gesunken. Es habe sich gezeigt, dass die Bevölkerung von Lockdown zu Lockdown immer mehr unterwegs waren, so der Komplexitätsforscher Peter Klimek. Beim ersten Lockdown ist die Mobilität der ÖsterreicherInnen um etwa 70 Prozent gesunken, im zweiten waren es rund 45 Prozent und im dritten auf circa 27 Prozent. Am meisten blieben die Leute in Wien zuhause. Die höchste Mobilität gab es in Tirol und Salzburg.

Die Stimmung droht zu kippen

Landeshauptmann Günther Platter äußerte kürzlich, dass die Bevölkerung und die Politik in der Coronakrise nicht mehr an einem Strang ziehen würden. Die Stimmung würde kippen. Der Wunsch nach einem Lockdownende und Öffnung von Öffnungsschritten sei da. Für Günther Platter seien vor allem die Ansteckungen im privaten Bereich zu hoch. Und weiter: Die Politik müsse nun der Bevölkerung entgegenkommen.

"Man spürt eklatant, dass sich die Bevölkerung weniger stark an den Vorgaben orientiert. Das entwertet natürlich die Bedeutung des Lockdowns und den Effekt des Lockdowns." (Wiens Bürgermeister Michael Ludwig)

Dass die Menschen genug vom harten Lockdown haben, zeigt sich auch in den steigenden Zahlen der Verstöße gegen die Coronamaßnahmen. Private Partys würden zunehmen, sagt Tirols Landespolizeidirektor Edelbert Kohler Ende Jänner. Es gäbe einen Trend zu mehr derartigen Zusammentreffen. Dabei würde es sich meist um geplante Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern handeln. Manche Treffen seien hingegen spontan. So sei es in nur sieben Tagen zu 330 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Covid19-Maßnahmen gekommen. Ein Drittel davon fiele auf Teilnehmer derartiger Versammlungen so Kohler.

Lockdown schlägt auf die Psyche

Österreich hangelt sich seit März 2020 von Lockdown zu Lockdown. Dies hinterlässt Spuren in der Psyche der ÖsterreicherInnen. Die Donau-Universität Krems und der Bundesverband für Psychotherapie kamen in einer Umfrage zum Schluss, dass der dritte Lockdown die Psyche mehr belastet als die vorhergehenden. Dabei zeigten die Lockerungen im Sommer nur wenig Linderung, denn schon damals war klar, dass im Herbst die Pandemie noch einmal anziehen werde. Nun, im dritten Lockdown ist die psychische Belastung auf einem Höhepunkt. 22 Prozent sagen, sie verspüren Ängste, erleben die jetzige Situation als bedrohlich und machen sich Sorgen. 18 Prozent haben Schlafstörungen. Am heftigsten erleben junge Menschen die jetzigen Einschränkungen: Die Hälfte der Befragten im Alter zwischen 18 und 24 Jahren gab an, mit depressiven Symptomen zu kämpfen. Aber auch Kinder und Jugendliche sind mit der Situation des Lockdowns überfordert. Hier sind die Zahlen bereits alarmierend. Kinder und Jugendliche leiden vermehrt an Essstörungen oder Depressionen.

"Von den Jugendlichen selbst hören wir von Stimmungsverschlechterung, Antriebslosigkeit und Müdigkeit bis hin zu Suizid-Gedanken oder Suizid-Versuchen in der jüngeren Vergangenheit." (Paul Plenar, Leiter der Station für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Wiener AKH)

Lockdown und die Wirtschaft

Während des Lockdowns haben nur Apotheken, Lebensmittelhandel und Drogerien geöffnet. Modegeschäfte, Sportgeschäfte, Baumärkte und viele andere haben genauso geschlossen wie die Gastronomie oder die Hotellerie. Der Rückgang der Wirtschaft in Tirol betrug 10 Prozent und 3,1 Mrd. Euro (Ö weit 7.1 %) und es gibt aktuell 8 Prozent Arbeitslose, den Höchststand seit 1950. Die Österreichische Wirtschaftskammer befragt regelmäßig die Bevölkerung. Ende Jänner sprachen sich 72 Prozent der Befragten für eine Öffnung des Handels und der Dienstleister am 8. Feber aus. Nur 14 Prozent wollten die Geschäfte geschlossen halten.

Lockdown und die Schule

Homeschooling und Distance Learning setzen den SchülerInnen ziemlich zu, wie eine Studie von Bildungspsychologin Christiane Spiel ergeben hat. Viele SchülerInnen hätten die Lernfreude verloren, seien verzweifelt und machten sich ernste Sorgen um ihre Zukunft, so das Ergebnis der Studie. Immerhin waren viele SchülerInnen seit März nur rund 78 von 167 Tagen in der Schule.

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde weist auf die Problematik bei sozial benachteiligten SchülerInnen bei den Schulschließungen hin. Denn sie seien von "Kollateralschäden" betroffen. Die "soziale Kluft" werde dadurch noch erhöht. Die entgangene Bildung im Lockdown hätte langfristige Auswirkungen auf das zukünftige Bildungsniveau und das berufliche Fortkommen.

Mehr zum Thema

Weitere Umfrage-Ergebnisse der Umfrage der Woche
Jugendlichen geht die Puste aus
Lockdown II: Neue Regeln für das Land, "Bleibt’s bitte no amol dahoam".
Tiroler Wirtschaft kämpft gegen Corona: "2021 ist nicht das Jahr des Aufschwungs"
Externer Link: Wie erging es den Schüler*innen im zweiten Lockdown?

Seit März 2020 gab es in Österreich mehrere Lockdowns. Dieser hat Auswirkungen auf das Leben der ÖsterreicherInnen, die Wirtschaft und die Schule. – Wir wollten von euch wissen, ob ihr an ein Ende des Lockdowns am 8. Feber glaubt.
(Symbolbild) | Foto: pixabay/Ramdlon
Das Ergebnis unserer Umfrage der Woche: Wir wollten wissen,  wie es mit dem Ende des Lockdowns am 8. Feber aussieht.
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.