Umfrageergebnis
Öffi-Zeitkarten erfreuen sich in Tirol großer Beliebtheit

Die Bundesregierung und auch die Tiroler Landesregierung setzen alles daran, die Öffentlichen Verkehrsmittel für die Bevölkerung immer attraktiver zu machen. Dazu zählen günstige Preise und ein gut ausgebautes Öffi-Verkehrsnetz. | Foto: VVT (Symbolbild)
2Bilder
  • Die Bundesregierung und auch die Tiroler Landesregierung setzen alles daran, die Öffentlichen Verkehrsmittel für die Bevölkerung immer attraktiver zu machen. Dazu zählen günstige Preise und ein gut ausgebautes Öffi-Verkehrsnetz.
  • Foto: VVT (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Die Bundesregierung und auch die Tiroler Landesregierung setzen alles daran, die Öffentlichen Verkehrsmittel für die Bevölkerung immer attraktiver zu machen. Dazu zählen günstige Preise und ein gut ausgebautes Öffi-Verkehrsnetz.

TIROL (skn). Bereits im Jahr 2016 wurden erste Stimmen laut, ein günstiges Jahresticket für die Bundesländer und ganz Österreich auf die Beine zu stellen. Ein Jahr später forderten die Grünen ein Ticket, das pro Bundesland nicht mehr als einen Euro/Tag kosten solle. Der Preis sollte sich mit der Anzahl der Bundesländer, für die das Ticket gilt, steigen. Im Jahr 2019 hingegen wollte die Bundes-SPÖ dieses Öffi-Ticket. Im Jahr 2020 wurde dieses Ticket unter der Bezeichnung 1-2-3-Ticket (oder Klimaticket) von der Türkis-Grünen-Koalition vorgestellt. Dieses Ticket sei wichtig zur Erreichung der Klimaziele. Es sollte leistbar und unkompliziert zugänglich sein. Mitte 2021 wurde dann das bundesweite Klimaticket um 1.095 Euro und die Bundesländer-Klimatickets vorgestellt. Auch dieses hätte pro Bundesland 365 Euro – also 1 Euro pro Tag – kosten. 

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zu Öffi-Tickets

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:

Insgesamt haben 398 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema Öffi-Tickets teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, ob ihr eine der verschiedenen Dauerkarten für öffentliche Verkehrsmittel nützt. 

  • 131 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sie viel mit den Öffis unterwegs sind und daher eine Dauerkarte verwenden
  • 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben zwar so ein Ticket, verwenden es aber selten bis gar nicht
  • 246 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben kein längerfristiges Öffi-Ticket, da sie es nicht brauchen

Der Großteil, nämlich 62 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler, besitzt laut unserer Umfrage kein Monats-, Semester- oder Jahresticket. Diejenigen die eines besitzen, verwenden dieses zum großen Teil auch (33 Prozent). Nur 5 Prozent haben angegeben, dass sie zwar ein Ticket besitzen, dieses aber selten bis gar nicht verwenden würden. 

VVT-Tickets werden teurer

Die Idee des Klimatickets war, dass man pro Tag 1 Euro für ein Jahresticket für den öffentlichen Verkehr in ganz Tirol zahlen sollte. Das heißt, das Ticket sollte 365 Euro kosten. Schon beim Start dieses 1-2-3-Tickets war das Ticket in Tirol teurer. Denn der VVT (Verkehrsverbund Tirol) verlangte 40 Prozent mehr. Mit ersten April soll das Ticket in Tirol nun um 8,1 Prozent steigen. Der VVT entschuldigt auch mit Vorteile für Vielfahrerhaushalte: Das zweite Klimaticket in einem Haushalt mit zwei Vollzahlern sei um 40 Prozent günstiger – aber eben nur mit zwei Vollzahlern (wir berichteten). 

Klimaticket wird in Tirol gut genützt

Neben attraktiven Angeboten spielt auch die Preisgestaltung eine wichtige Rolle für die Fahrgäste im öffentlichen Verkehr. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl von Zeitkarten, darunter das KlimaTicket Tirol, Angebote für Personen unter 26 Jahren, das KlimaTicket Region und Euregio-Tickets. Mit Stand Dezember 2023 besitzen über 160.000 Tirolerinnen und Tiroler eine Zeitkarte für den ÖV, wobei mehr als 12.000 Personen das KlimaTicket Österreich nutzen. Laut dem Mobilitätsbericht des Landes Tirol waren es 2022 noch 149.000 Stammkunden. Das heißt, jeder fünfte Tiroler bzw. jede fünfte Tirolerin nützt eine Zeitkarte für den Öffentlichen Verkehr in Tirol.

Tirol bei Regionalbussen top

Laut einer VCÖ-Studie vom November 2023 erbringen die Regionalbusse in Österreich 44 Prozent der Angebotskilometer im Nah- und Regionalverkehr und haben damit den größten Anteil am Öffi-Angebot. Im Vergleich der Bundesländer liegt Tirol mit 73 Prozent Bus-Anteil am öffentlichen Verkehr an der Spitze, knapp vor Vorarlberg und dem Burgenland.

„Busse spielen für den Öffentlichen Verkehr in den Regionen eine zentrale Rolle.“ (VCÖ-Expertin Lina Mosshammer)

Mobilitätsbefragung Frühjahr 2022

Von April bis Juni 2022 wurde in Tirol eine Mobilitätsbefragung durchgeführt. 3.152 Tirolerinnen und Tiroler über sechs Jahren wurden zu ihrem Mobilitätsverhalten an Werktagen befragt. Die Studie zeigt, dass 31 Prozent aller Tiroler Wege beruflicher Natur sind, rund 44 Prozent der Wege entfallen auf Freizeitaktivitäten, inklusive Einkäufe oder private Besuche. 7 Prozent der Wege betreffen den Weg zur Ausbildungsstätte bzw. Holen oder Bringen. Im Anschluss wurde gefragt, wie die Befragten ihre Wege zurück legen beziehungsweise welches ihr Hauptverkehrsmittel sei. 52 Prozent gaben an, dass sie ihre Wege mit dem Auto zurücklegen, 48 Prozent erledigen alle ihre Wege entweder mit dem Fahrrad oder Scooter, gehen zu Fuß oder nützen ein öffentliches Verkehrsmittel. 15 Prozent der Wege wurden mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, auf das Fahrrad fielen 14 Prozent.

Allerdings zeigt sich Mobilitätsbefragung auch, dass die Wahl der Verkehrsmittel auch von der Wegstrecke abhängt. Etwa ein Drittel aller Autofahrten ist kürzer als drei Kilometer. Diese kurze Distanz bietet ein erhebliches Potenzial für die Verlagerung hin zu umweltfreundlicher Mobilität. Eine erfreuliche Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit ist, dass Wege, die länger als 50 Kilometer sind, von den Befragten zu 54 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt wurden.

Gerade kurze Strecken werden in Tirol häufig zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Sobald aber die Strecken länger werden, ändert sich auch das Mobilitätsverhalten. Viele steigen auf das Auto um, so steigt bei Strecken über drei Kilometer die Zahl jener, die das Auto verwenden von 30 Prozent auf 58 Prozent. Auch die Zahl jener, die vermehrt Öffis verwenden wird größer. Bei Strecken unter drei Kilometer nützen fünf Prozent Öffentliche Verkehrsmittel, bei Strecken über drei Kilometer sind es 23 Prozent.

Ab einer Wegstrecke über 50 Kilometer nützen 53 Prozent der Befragten Öffentliche Verkehrsmittel und nur mehr 41 Prozent fahren mit dem Auto. 

*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

Aktuelle Umfrage

Hast du oder jemand, den du kennst, am 29. Februar Geburtstag?

Mehr zum Thema

Hier geht es zu den älteren Umfragen und den Umfrage-Ergebnissen

Ab April 2024 - VVT hebt Preise um 8,12 Prozent an
Forschungsprojekt zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs
Die Bundesregierung und auch die Tiroler Landesregierung setzen alles daran, die Öffentlichen Verkehrsmittel für die Bevölkerung immer attraktiver zu machen. Dazu zählen günstige Preise und ein gut ausgebautes Öffi-Verkehrsnetz. | Foto: VVT (Symbolbild)
48 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler alle ihre Wege entweder mit dem Fahrrad oder Scooter, gehen zu Fuß oder nützen ein öffentliches Verkehrsmittel.  | Foto: VVT (Symbolbild)
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.