Forschung in Tirol
Pyridinium-Ionen und ihr Einfluss auf die Wolkenbildung

Pyridinium-Ionen fördern die frühe Phase der Wolkenbildung. | Foto: pixabay.com/sebastian del val
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TIROL. Die Wissenschaftler der Uni Innsbruck haben in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Frankreich und Japan ein Experiment durchgeführt, dass die Verdampfung von einzelnen Wasserstoffmolekülen auf der Oberfläche von Kondensationskeimen beobachtet. Diese Reaktion wurde zudem in Gegenwart eines Pyridinium-Ions durchgeführt, was zu einer Verlangsamung der Verdampfung führte. Das Ergebnis: Das Wachstum von Wasseraggregaten und damit Keimbildungsprozesse in den frühen Phasen der atmosphärischen Aerosol- und Wolkenbildung wird erleichtert. 

Verlangsamung der Entstehung von Aerosolen

Luftschadstoffe, wie Pyridinium, tragen zur Entstehung von Aerosolen wesentlich bei. Die Wissenschaftler unter Tiroler Beteiligung konnten mit einem Experiment feststellen, dass die Entstehung der Aerosole sich in der Gegenwart von Pyridinium-Ionen verlangsamt. Diese Luftschadstoffe beeinflussen die Moleküle also stark und könnten so Einfluss auf die Wolkenbildung und damit das Klima haben.

Der Anstieg von Aerosolen und Wolken ist eine der größten Unsicherheiten bei der Vorhersage des Klimawandels. 

"Die Tröpfchen, aus denen sich Wolken zusammensetzen, bilden sich um Aerosolpartikel, die entweder direkt emittiert werden oder durch Keimbildung in der Atmosphäre entstehen. Dabei verbinden sich Gasmoleküle zu neuen Partikeln, die wachsen und zu Kondensationskeimen werden können. Wasseraggregate spielen in den frühen Phasen der Keimbildung eine Schlüsselrolle",

so die Erläuterung der Wissenschaftler. 

Die Verlangsamung der Entstehung von Aerosolen

Die Wissenschaftler beobachteten, dass Aerosole langsamer entstehen, wenn die Gegenwart eines  Pyridinium-Ions besteht. Eine solche hydrophobe Verunreinigung wie Pyridium erleichtert daher das Wachstum von Wasseraggregaten und damit Keimbildungsprozesse in den frühen Phasen der atmosphärischen Aerosol- und Wolkenbildung. 
Das Pyridium ist menschengemacht. Es entsteht bei der Verbrennung von Biomasse, durch Autoabgase, Teer und Tabakrauch.

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Pyridinium-Ionen fördern die frühe Phase der Wolkenbildung. | Foto: pixabay.com/sebastian del val
Ionenphysiker Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck | Foto: Uni Innsbruck
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