Gewalt gegen Frauen
Förderungen für Frauen- und Kinderschutzplätze
Bis 2027 soll das Angebot von Schutzunterkünften für Frauen und Kinder ausgebaut werden. Dies hält zumindest eine Vereinbarung von Bund und Ländern fest. Über eine Millionen Euro aus dem Gesamtfördertopf gehen nach Tirol.
TIROL. Schutzunterkünfte wie Frauenhäuser und Übergangswohnungen sind für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, meist die einzige Möglichkeit, um in Sicherheit zu sein. Angebote wie diese ermöglichen den Frauen, die Gewaltspirale zu durchbrechen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Diese Woche haben der Bund und die Länder eine österreichweite Vereinbarung über Schutzunterkünfte und Begleitmaßnahmen für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder abgeschlossen.
12 Millionen Euro österreichweit
12 Millionen Euro werden in ganz Österreich in die Hand genommen, um den Ausbau und den Erhalt von Frauen- und Kinderplätzen sowie Beratungs- und Betreuungsleistungen zu gewährleisten. Tirol erhält mit rund 8,5 Prozent des Bundeszuschusses ein Gesamtbudget von rund einer Million Euro. Mit diesem sollen bis zum Jahr 2027 sieben neue Frauenplätze mit mindestens je einem Kinderplatz in Tirol neu ausgebaut werden. Die Vereinbarung sieht auch die Einrichtung einer bundesweiten Steuerungsgruppe zum Austausch der Länder vor.
"Erst im März dieses Jahres haben wir beschlossen, 2,2 Millionen Euro für Frauenschutz- und Frauenberatungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mit dem zusätzlichen Zuschuss des Bundes können wir das bereits bestehende umfassende Schutznetz weiter ausbauen und von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder zielgerichtet unterstützen“,
betont LH Anton Mattle, der die Vereinbarung heute im Rahmen der Landeshauptleute-Konferenz unterzeichnet hat.
Frauenlandesrätin Eva Pawlata führt aus:
„In Frauenhäusern erhalten akut von Gewalt betroffene und bedrohte Frauen und deren Kinder rasch und unkompliziert Hilfe und Unterstützung. In einem zweiten Schritt geht es, speziell in den Übergangswohnungen, darum, die Frauen auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben zu stärken. Diese Form der Schutzunterkünfte ist also für einen nachhaltigen Gewaltschutz essentiell.“
In Tirol wurden im Vorjahr 1.060 Annäherungs- und Betretungsverbote gemeldet – in rund 80 Prozent der Fälle waren die gefährdeten Personen Frauen. Anzeigen wegen beharrlicher Verfolgung gab es 88 – bei 78 Fällen waren Frauen Opfer der Straftat.
Drei – bald vier – Frauenhäuser in Tirol
Mit der Eröffnung des Frauenhauses Oberland im vergangenen Monat gibt es tirolweit aktuell drei Frauenhäuser. Ein viertes Frauenhaus im Unterland befindet sich in Umsetzung. Nach seiner Fertigstellung können insgesamt 34 Frauen sowie 41 Kinder Schutz in den Frauenhäusern in Tirol finden. Das Tiroler Frauenhaus und die Initiative „Frauen helfen Frauen“ bieten darüber hinaus 20 Plätze für Frauen und 36 Plätze für Kinder in 17 Übergangswohnungen. Weitere Übergangswohnungen für insgesamt zehn Frauen und 18 Kinder bieten das Frauenzentrum Osttirol und „EVITA“.
Schutzunterkünfte: Aktuelle Plätze
- Tiroler Frauenhaus an den zwei Standorten im Raum Innsbruck und im Oberland: 21 Plätze für Frauen und 23 Plätze für Kinder sowie 12 Plätze für Frauen und 14 Plätze für Kinder in Übergangswohnungen
- Frauenhaus des Vereins „Frauen helfen Frauen“: 9 Plätze für Frauen und 13 Plätze für Kinder sowie 8 Plätze für Frauen und 22 Plätze für Kinder in Übergangswohnungen
- Künftiges FrauenhausUnterland des Vereins „lilawohnt“: 5 Plätze für Frauen, 5 Plätze für Kinder
- Übergangswohnungen Frauenzentrum Osttirol: 3 Plätze für Frauen, 6 Plätze für Kinder
- Übergangswohnungen EVITA: 7 Plätze für Frauen, 12 Plätze für Kinder
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