Tag gegen Gewalt und Bullying
Hilfe bei Gewalt und Mobbing an Schulen
TIROL. Der 4. November ist der offizielle UN-Tag gegen Gewalt und Bullying, oder auch Mobbing genannt, an Schulen. All dies hätte allerdings im Klassenverband nichts zu suchen, so die Landesrätinnen Fischer und Palfrader unisono.
Die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt
Die Landesrätinnen erläutern zum Tag gegen Gewalt und Bullying an Schulen, die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt:
„Nicht nur die augenscheinlichen blauen Flecken und Verletzungen, sondern auch psychische oder sexualisierte Gewalt sowie rassistische Übergriffe und Mobbing sind No-Gos in der Lebenswelt Schule."
Dies würde sich auf die Dauer negativ auf die schulischen Leistungen und das Klassenklima auswirken und könne zudem schwere langfristige seelische Folgen für die betroffen Kinder und Jugendlichen haben.
SchulsozialarbeiterInnen als Stütze
Um Gewalt und Mobbing an Schulen schon in seinem Entstehen zu verhindern, braucht es SchulsozialarbeiterInnen als Ansprechpersonen an den Tiroler Schulen. Sie sind unter dem Motto "Schuso - offen, freiwillig & vertraulich" ein Anlaufstelle bei Problemen aber auch vor Ort, wenn es im Klassenverband Schwierigkeiten gibt.
„Die unmittelbare Präsenz in den Schulen ermöglicht eine rasche Intervention bei Herausforderungen und Krisen. Gerade bei schambesetzten Themen wie Mobbing oder Bullying ist diese Präsenz wichtig, um Vertrauen aufzubauen“,
erläutert LRin Palfrader.
Die verschiedenen Formen von Gewalt und Mobbing
Wann kann über von Mobbing gesprochen werden? Wenn...
- ...eine Person über einen längeren Zeitraum schlecht behandelt wird
- ...negative Handlungen wiederholt stattfinden und ein ungleiches Kräfteverhältnis besteht
Durch die negativen Handlungen können Gefühle verletzt werden, der Körper kann angegriffen werden oder Gegenstände können beschädigt werden.
Unterschieden wird zwischen direktem und indirektem Mobbing sowie Cyber-Mobbing:
Bei den direkten Mobbinghandlungen wenden die TäterInnen (körperliche) Gewalt an. Die betroffenen Personen werden beispielsweise in der Schule oder am Schulweg geschlagen. Außerdem kann es passieren, dass Schulsachen gestohlen, versteckt oder beschädigt werden. In extremen Fällen kann es auch zu sexualisierter Gewalt kommen.
Im Falle von indirekten Mobbinghandlungen wird hinter dem Rücken einer Schülerin oder eines Schülers getuschelt und gelästert, sie werden ausgelacht, verspottet und beleidigt oder Lügen und Gerüchte werden über sie verbreitet. Indirekte Mobbinghandlungen zielen darauf ab, jemanden von der Klassengemeinschaft auszuschließen, wobei auch das Ignorieren und Nicht-Beachten von Personen dazu zählt.
Unter dem Begriff „Cyber-Mobbing“ wird das bewusste Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer über elektronische Kommunikationsmittel wie dem Smartphone bzw. im Internet verstanden. Die Handlungen erfolgen meist wiederholt und über einen längeren Zeitraum. Im Unterschied zu Mobbinghandlungen, die sich ausschließlich in der Schule und/oder am Schulweg ereignen, kann Cyber-Mobbing rund um die Uhr passieren. Gerade Kinder und Jugendliche können die Folgen von Cyber-Mobbing oft nicht richtig einschätzen. Denn einmal veröffentlichte Bilder – zum Beispiel Nacktfotos – verbreiten sich sehr schnell und veröffentlichte Dateien bleiben gespeichert.
Welche Angebote gibt es für SchülerInnen?
Ein Angebot für Kinder, bei denen das Thema Schutz vor Gewalt im Fokus steht, ist "Bärenstark".
„Gemeinsam wird mit den Schülerinnen und Schülern der Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen bearbeitet. In Kleingruppen wird überlegt, bei wem die Kinder sich Unterstützung holen können. Ein ergänzender Informationsabend für Erwachsene soll auch hier sensibilisieren und informieren“,
erläutert Bärenstark Koordinatorin Christina Steixner-Buisson.
Die Internetseite www.stop-mobbing.at bietet in kind- und jugendgerechter Sprache Informationen zu Mobbing. Rollenbilder im Mobbingprozess, Unterstützungsmöglichkeiten für Mobbingbetroffene und mögliche Konsequenzen für TäterInnen werden aufgezeigt.
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