Gemeindefinanzbericht 2023
Neun Tiroler Gemeinden komplett schuldenfrei – mit Karte

Ergebnisse des Gemeindefinanzberichts 2023: Der Gesamtschuldenstand der Tiroler Gemeinden konnte durch die gesteigerte Ertragssituation um neun Millionen Euro gesenkt werden.  | Foto: Pixabay/WolfBlur (Symbolbild)
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  • Ergebnisse des Gemeindefinanzberichts 2023: Der Gesamtschuldenstand der Tiroler Gemeinden konnte durch die gesteigerte Ertragssituation um neun Millionen Euro gesenkt werden.
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Der Gemeindefinanzbericht 2023 ist kürzlich erschienen. Daraus ergeben sich erfreuliche Nachrichten: Die Ertragssituation der Gemeinden 2022 konnte verbessert werden. Zudem hat sich der Gesamtschuldstand verringert.

TIROL. Die Tiroler Gemeinden sind unter anderem für finanzielle Aufgaben wie die Ausbezahlung von Sozialbeiträgen oder die Finanzierung von Krankenanstalten zuständig. Um die Finanzierung zu stemmen, erheben sie etwa Kommunalsteuern und werden zudem von Land und Bund unterstützt. Eine Übersicht über die Ausgaben und Einnahmen der Tiroler Gemeinden findet sich im alljährlichen Gemeindefinanzbericht. Kürzlich erschien der aktuelle Bericht für das Finanzjahr 2022.

Die meisten Gemeinden stehen auf finanziell stabilen Beinen

Der diesjährige Finanzbericht würde deutlich machen, dass die meisten Tiroler Gemeinden auf finanziell "stabilen Beinen" stehen, so Gemeinde- und Finanzreferent LH Mattle. Allerdings mahnt der Landeshauptmann im selben Atemzug, dass die kommenden Jahre keine leichten würden. 

"Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, die hervorragende Lebensqualität in allen Tiroler Gemeinden aufrechtzuerhalten und zu verbessern.“, so LH Mattle.  | Foto: BB Archiv
  • "Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, die hervorragende Lebensqualität in allen Tiroler Gemeinden aufrechtzuerhalten und zu verbessern.“, so LH Mattle.
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"Die steigenden Energiekosten, das deutlich höhere Zinsniveau und die Inflation stellen auch für die Gemeinden eine Herausforderung dar. In Zeiten wie diesen heißt es zusammenhalten: Als Land Tirol stehen wir den Tiroler Gemeinden als enge Partner zur Seite."

Zugewinn bei Einnahmen

Der Gemeindefinanzbericht zeigt allerdings auch Erfreuliches: Die Ertragssituation, die Gelder, die Gemeinden einnehmen, konnten im Finanzjahr 2022 ein Plus erreichen. Die Abgabenertragsanteile – die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden – stiegen im Jahr 2022 um fast 14 Prozent.
Auch bei der Kommunalsteuer ist ein Zugewinn zu verzeichnen: Die Einnahmen im Jahr 2022 stiegen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 14 Prozent. Als Einnahmen hinzu kommen zudem die Bedarfszuweisungen des Gemeindeausgleichsfonds (GAF) des Landes. Im Rahmen dessen wurden im Jahr 2022 knapp 123 Millionen an die Gemeinden verteilt.

Verschuldung: Tiroler Gemeinden österreichweit im Mittelfeld

In Sachen Sozialbeiträge hatten die Gemeinden 2022 mit knapp 536 Millionen Euro eine spürbare Belastung. Diese mussten sie zum Glück nicht alleine stemmen. Rund 443 Millionen Euro werden seitens des Bundes und des Landes an die Gemeinden zurückgezahlt. 

Um die Lebensqualität für die BewohnerInnen zu steigern – etwa durch den Erhalt der Infrastruktur oder den Bau von Schulen – müssen Gemeinden vielfach vorab Geld ausleihen. Der Gesamtschuldenstand der Tiroler Gemeinden konnte jedoch durch die gesteigerte Ertragssituation um neun Millionen Euro gesenkt werden. Bei der Pro-Kopf-Verschuldung befinden sich die Tiroler Gemeinden im bundesweiten Vergleich damit im Mittelfeld.

„Einige Gemeinden konnten im Vorjahr ihren Verschuldungsgrad wesentlich verbessern. Galten im Jahr 2021 noch 27 Gemeinden mit einem Verschuldungsgrad von über 80 Prozent als voll verschuldet, so waren es 2022 nur mehr 18 Kommunen. Neun Gemeinden waren zum Stichtag am 31. Dezember 2022 überhaupt schuldenfrei“,

zeigt sich LH Mattle erfreut.

Wer ist schuldenfrei?

Neun Gemeinden waren zum 31.12.2022 schuldenfrei:

  • Gnadenwald
  • Unterperfuss
  • Alpbach
  • Angath
  • Mariastein
  • St. Jakob in Haus
  • Heiterwang
  • Schattwald
  • Stanzach
9 Gemeinden in Tirol waren zum Stichtag komplett schuldenfrei. | Foto: Gemeindefinanzbericht 2023
  • 9 Gemeinden in Tirol waren zum Stichtag komplett schuldenfrei.
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Die Gemeinde Hinterhornbach im Bezirk Reutte stellt einen Sonderfall dar. Sie ist zwar zum 31.12.2022 schuldenfrei, weist aber im Jahr 2022 aufgrund des negativen Ergebnisüberschusses und des noch geleisteten Schuldendienstes einen Verschuldungsgrad von 100% aus.

Der Vergleich der einzelnen Bezirke untereinander zeigt, dass die Bezirke Kitzbühel und Kufstein keine Gemeinde in der Kategorie voll verschuldet (Verschuldungsgrad von über 80%) ausweisen, die Bezirke Lienz (mit 15% der Gemeinden im Bezirk) und Reutte (mit 16%) hingegen die meisten voll verschuldeten Gemeinden.
In weiterer Folge gibt es in den Bezirken Kitzbühel mit 55% und Kufstein mit 63% einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Gemeinden mit geringer Verschuldung (Verschuldungsgrad bis 20%). Deutlich mehr als die Hälfte der Gemeinden beider Bezirke weisen somit einen Verschuldungsgrad von höchstens 20% aus.
Daraus lässt sich deutlich erkennen, dass die meisten voll verschuldeten Gemeinden in den Bezirken Lienz und Reutte (und dort jeweils in bestimmten Regionen wie z.B. dem Lechtal) zu finden sind, während die Bezirke Kitzbühel und Kufstein keine vollverschuldete Gemeinde ausweisen.

HIER geht es zum kompletten Gemeindefinanzbericht 2023

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