Telfer Bgm. will Präsident Schöpf nicht "beerben"
Neuwahl Gemeindeverband: Härting tritt nicht an

Telfer Bgm. Christian Härting will im Gemeindeverband aufräumen: "Wenn in Zukunft ein Weg der vollen Aufklärung und Transparenz konsequent verfolgt wird, dann ist der neuen Führung meine Unterstützung im Sinne der Tiroler Gemeinden gewiss."
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  • hochgeladen von Georg Larcher

Der Telfer Bürgermeister Christian Härting teilte am Samstag-Vormittag mit, dass er sich NICHT als Gemeindeverbandspräsident bewerben wird.

TELFS/TIROL. Der Gemeindeverband ist aufgrund der GEMNOVA-Causa in finanzielle Turbulenzen gekommen, ein Konkurs steht im Raum. Die Tiroler Bürgermeister stehen aber hinter dem Erhalt des Gemeindeverbandes.

Am 19. September 2023 stehen die Neuwahlen ...

... im Tiroler Gemeindeverband in Zirl an. Bis dahin ist Ernst Schöpf noch Präsident (bereits seit 2009), er wird aber nicht mehr kandidieren.
Im Rennen um seine Nachfolge hat sich ein möglicher Kandidat bereits verabschiedet: Der Gemeindeverband-Vizepräsident und Telfer Bgm. Christian Härting kündigte am Samstag, 2. September über facebook an, nicht für die Wahl zu diesem Amt zur Verfügung zu stehen. Bereits im Vorfeld hat Präsident Ernst Schöpf über seinen "Kontrahenten" Christian Härting erklärt: "Ich muss nicht mehr Präsident des Gemeindeverbandes sein, aber Härting darf es nicht sein!"
Grund dafür ist die kritische Haltung von Bgm. Christian Härting zur GEMNOVA. Via facebook postet Härting:

"Schon vor langer Zeit haben meine Kollegen und ich in diversen Gremien des Gemeindeverbandes – also intern – auf die prekäre finanzielle Situation der Gemnova hingewiesen. Leider blieben unsere Handlungsappelle immer ungehört, teils wurden sie einfach von der Führung ignoriert."

Vor ungefähr einem Jahr spitzte sich die Lage zu, so Härting weiter:

"Da es keinerlei Reaktionen bzw. Veränderungen in der Geschäftsgebarung der Gemeindeverbandstochter gab, obwohl wir diese mit Nachdruck gefordert hatten, machte ich öffentlich auf die Misere aufmerksam. Es MUSSTE sich was ändern!"

Die restliche Entwicklung ist bekannt. "Den Überbringer der schlechten Nachricht trifft der Zorn. Das war mir bewusst. Es folgten Klagsandrohungen gegen mich und wüste Beschimpfungen von Seiten des Präsidenten Ernst Schöpf", berichtet Härting.

Härting würde weiterhin den Weg der Transparenz und Information wählen, betont er. Die zuständigen Gerichte werden nun über die Verantwortung dieses wirtschaftlichen Bauchflecks entscheiden, erklärt Härting:

"Ich fordere weiterhin die 100%ige Aufklärung der Vergangenheit und werde mich auch künftig mit aller Kraft dafür einsetzen! (...) Die Verantwortlichen für dieses Gemnova-Debakel gehören zur Rechenschaft gezogen. Nur dann ist eine positive Entwicklung möglich."

Härting: "Ich werde mich NICHT als Gemeindeverbandspräsident bewerben und mich auch aus dem Präsidium zurückziehen."

betont Härting und bietet seine Unterstützung an:

"Wenn in Zukunft ein Weg der vollen Aufklärung und Transparenz konsequent verfolgt wird, dann ist der neuen Führung meine Unterstützung im Sinne der Tiroler Gemeinden gewiss. Es gibt noch Politiker in unserem Land, die Handlungen nicht aus karrierepolitischen oder strategischen Gründen setzen, sondern weil sie Missstände orten und aufklären möchten. Auch wenn der Gegenwind stürmisch ist und man überwiegend gegen Windmühlen kämpft."

Unterstützung und Zuspruch für Härting kommt über facebook auch von der ehem. Telfer Vize.-Bgm.in und Landesrätin Cornelia Hagele:

"Lieber Christian! Du hast schon in Telfs bewiesen, dass du Führungsqualitäten hast und dank dir hat sich unsere Gemeinde wirklich sehr gut entwickelt! Dass deine Qualitäten auch dem Gemeindeverband gut getan hätten, steht für mich außer Frage. Schade, dass es so gekommen ist, aber natürlich verstehe und respektiere ich deine Entscheidung."

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