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95.000 Tiroler SchülerInnen werden in die Ferien verabschiedet

Erstmal wieder geschafft! Die Sommerferien stehen für die Tiroler SchülerInnen an. | Foto: unsplash/Mesh (Symbolbild)
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Am kommenden Freitag, den 7. Juli 2023, werden mehr als 95.000 Tiroler SchülerInnen in die Sommerferien geschickt. Zeit, Bilanz zu ziehen. 

TIROL. Die Schulen konnten die außerordentlichen Belastungen der letzten Jahre hinter sich lassen und seit dem Herbst 2022 sukzessive wieder zur schulischen Normalität zurückkehren, so Bildungslandesrätin Cornelia Hagele erleichtert. 95.856 SchülerInnen gab es in diesem Schuljahr in Tirol und 10.841 LehrerInnen an 592 Schulen.

Mehr Feedback, Ziele für Schulentwicklung

Seit diesem Schuljahr erhalten SchülerInnen und ihre Lehrpersonen mehr Rückmeldungen zu ihrem Lernstand. Im Rahmen der so genannten „Individuellen Kompetenzmessung plus“ (IKM plus) wird in der dritten Klasse Volksschule erhoben, wo die Kinder in Deutsch und Mathematik stehen. Die Lehrpersonen können ihren Unterricht damit so adaptieren, dass eventuelle Defizite ausgeglichen werden können. Die Kinder und deren Eltern erhalten die aufbereiteten Ergebnisse als Feedback. Ein Jahr später, also in der vierten Klasse Volksschule findet eine weitere Messung statt, um Lernfortschritte sichtbar zu machen.

Ab dem kommenden Wintersemester 2023/24 sollen die jährlichen Kompetenzmessungen auch in der Mittelschule und der AHS-Unterstufe stattfinden. Die Messungen sind allerdings lediglich als Diagnose- und Feedbackinstrument angedacht und fließen nicht in die Noten mit ein. 

Das System "Qualitätsmanagement neu" trägt zur Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität bei. Im Schuljahr 2022/23 haben die Schulen pädagogische Leitvorstellungen formuliert und Unterrichtsentwicklungsziele erstellt. Diese werden in den sogenannten "Schulentwicklungsplänen" festgehalten. Die Pläne beinhalten Maßnahmen wie die Strukturierung interner Abläufe, die Steigerung des Wohlbefindens an der Schule und die Verbesserung von Feedbacksystemen. In den nächsten drei Jahren setzen die Schulen diese Pläne um und erhalten dabei Unterstützung von Expertinnen und Experten der Bildungsdirektion.

Die Schule bliebt erstmal geschlossen. Jetzt müssen die Kinder betreut werden. | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
  • Die Schule bliebt erstmal geschlossen. Jetzt müssen die Kinder betreut werden.
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Reifeprüfungen sowie Reife- und Diplomprüfungen

3.469 Schülerinnen und Schüler haben im Schuljahr 2022/23 die Maturaklassen an AHS und BHS besucht, 1.632 davon an allgemein bildenden höheren Schulen (AHS) und 1.837 an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS).
Die Reifeprüfungen an den AHS sowie die Reife- und Diplomprüfungen an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) brachten gute Ergebnisse. Die Tiroler Schülerinnen und Schüler schnitten über dem österreichischen Durchschnitt ab.
Die heuer wieder geltende Einrechnung der Jahresnote und die Möglichkeit der Kompensationsprüfung hat den meisten Kandidatinnen und Kandidaten, die in den schriftlichen Klausuren noch negativ beurteilt waren, am Ende eine positive Note gebracht.
Besonders erfreulich ist, dass 33 Tiroler Maturaklassen eine sogenannte „Weiße Fahne“ erreichen konnten, das heißt, dass alle Schülerinnen und Schüler der Klasse die Reifeprüfung bzw. die Reife- und Diplomprüfung bestanden haben.

Nach wie vor besuchen Kinder und Jugendliche aus der Ukraine Tiroler Schulen. Die aktuelle Zahl zum Schuljahresende beläuft sich auf 797. Davon entfällt der Großteil mit jeweils rund 350 auf die Volks- und Mittelschulen.

Zu Beginn des Schuljahres waren 330 Kinder für den häuslichen Unterricht angemeldet, davon 153 in der Bildungsregion Tirol Mitte, 101 in der Bildungsregion Tirol West und 76 in der Bildungsregion Tirol Ost. 179 waren aus der Vorschulstufe, 151 aus den anderen Schulstufen (insbesondere Volksschule, gefolgt von der Mittelschule und sehr wenige aus den AHS und BMHS). Anmeldungen zum häuslichen Unterricht für das kommende Schuljahr sind bis spätestens 14. Juli 2023 bei der Bildungsdirektion für Tirol möglich. Neu ist, dass die Eltern bei der Anzeige des häuslichen Unterrichts den Ort, an dem unterrichtet wird, angeben müssen und verlangt wird, dass sie ein pädagogisches Konzept für den häuslichen Unterricht vorlegen. Am Ende des ersten Semesters finden an den Schulen verpflichtend Reflexionsgespräche mit den Eltern und Kindern über deren Leistungsstand statt. Die Reflexionsgespräche sind erstmals auch auf der Vorschulstufe verpflichtend.

Was bringt die Zukunft?

Die Sommerschule in Tirol findet in den letzten zwei Schulwochen vom 28. August bis 8.
September
statt. Sie wird an 91 Standorten durchgeführt und von 2.940 Schülerinnen und Schülern besucht werden, wobei 358 Lehrpersonen, 153 Studierende und 30 Buddies (Schülerinnen und Schüler, die andere unterstützen) im Einsatz sein werden. Im Gegensatz zum Österreich-Durchschnitt hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Anmeldezahl in Tirol nicht verringert, sondern hat zugenommen.

Das Besetzungsverfahren für das kommende Schuljahr ist derzeit in vollem Gange. Bis zum 6. Juli 2023 läuft noch die aktuelle Stellenausschreibungsrunde für den Pflichtschulbereich, bis zum 7. Juli 2023 eine Ausschreibung für den Bereich der mittleren und höheren Schulen. Alle wichtigen Informationen für Interessierte sind auf der Website der Bildungsdirektion für Tirol unter https://bildung-tirol.gv.at/jobs-karriere/lehrerinnenstellen zu finden.
Bisher gab es insgesamt zahlreiche Bewerbungen um Lehrerstellen, sodass sich die Situation
im Vergleich zum Vorjahr günstiger darstellt
. Allerdings gibt es punktuell Schwierigkeiten,
Stellen zu besetzen, wenn sich auf bestimmte Stellen niemand beworben hat. Die Personalabteilungen der Bildungsdirektion arbeiten auf Hochtouren an der Lösung dieser
Fälle. Da das Verfahren im Laufen ist, lassen sich derzeit noch keine validen Zahlen nennen.
Aufgrund eines Beschlusses der Landesegierung besteht im Pflichtschulbereich derzeit bei
schwer zu besetzenden Stellen ein zusätzlicher Anreiz für Junglehrpersonen, diese Stellen
anzunehmen: In diesen Fällen können Dienstverträge bereits nach einem statt drei Dienstjahren unbefristet abgeschlossen werden. Im Bundesschulbereich gilt, dass künftig
bereits vor Ablauf des fünften befristeten Dienstjahres Dienstverträge auf Dauer ausgestellt
werden, wenn eine dauernde Weiterbeschäftigung mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.

Quereinstieg und neue Lehrpläne

66 Personen aus Tirol sind von der zentralen Zertifizierungskommission des Bildungsministeriums für den Quereinstieg zertifiziert worden. Von diesen haben sich 51 tatsächlich für eine Stelle beworben. Davon haben bisher 25 bereits eine fixe Zusage für die Anstellung erhalten, für die anderen läuft noch das Verfahren. Von den fixen Zusagen beziehen sich die meisten auf die Fächer Informatik, Mathematik und Physik.

Mit Beginn des Schuljahrs 2023/24 starten die jeweils ersten Klassen an Volksschulen,
Mittelschulen und in der AHS-Unterstufe mit neuen Lehrplänen. Ziel der neuen Lehrpläne ist
es, den Unterricht näher an das Leben der Kinder und Jugendlichen heranzurücken. Ein Fokus
liegt auf konkreten Fertigkeiten, die die Schülerinnen und Schüler in ihrem Alltag benötigen.
Die Arbeit an Projekten wird gestärkt. Neu ist auch, dass es nun 13 zeitgemäße Themenfelder
gibt, die gemeinsam in mehreren Unterrichtsfächern bearbeitet werden, z.B. Medien-,
Wirtschafts- oder Umweltbildung.

Generell rechnet man im kommenden Schuljahr 2023/24 mit 8.115 ErstklässerInnen sowie 592 Kinder, die eine Vorschulklasse besuchen.

Anerkannte Europäische Schule Tirol

Im September 2023 starten rund 60 Kinder in die ersten Klassen der Anerkannten Europäischen Schule Tirol (AES Tirol). Der Unterricht wird in den drei Sprachabteilungen Englisch, Italienisch und Deutsch angeboten. Die AES Tirol wird als reguläre öffentliche Schule geführt und ist an drei Standorten in der Innsbrucker Innenstadt angesiedelt. Damit gibt es in Österreich erstmals ein durchgängiges Schulangebot nach europäischem Lehrplan, das von der Volksschule bis zum Europäischen Abitur (vergleichbar mit unserer „Matura“) führt.

Zeugnishotline

Für Eltern sowie Schülerinnen und Schüler, die nicht auf ein erfolgreiches Schuljahr zurückblicken können, ist der Zeugnistag oft mit Stress verbunden. Die Expertinnen und Experten der Schulpsychologie unterstützen gerne bei Fragen zum Schulerfolg
Die Abteilung Schulpsychologie & Schulärztlicher Dienst der Bildungsdirektion für Tirol steht am Freitag, dem 7. Juli 2023 (Zeugnistag), von 10:00 bis 13:00 Uhr unter der Hotline 0512 9012 9260 zur Verfügung.
Darüber hinaus werden die regulären Beratungsmöglichkeiten natürlich weiterhin angeboten.

Schulerfolgsstatistik

  • Mit Stand „Ende des Unterrichtsjahres“ sind 94,8 % der Schülerinnen und Schüler zumAufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe berechtigt. Davon sind 3,0 % mit einem „Nichtgenügend“ auf Grund eines Beschlusses der Klassenkonferenz aufstiegsberechtigt.
  • 4,0 % sind derzeit noch nicht zum Aufsteigen berechtigt. Sie haben zu Schulbeginn dieMöglichkeit, eine Wiederholungsprüfung abzulegen. 
  • 1,2 % der Schülerinnen und Schüler haben drei oder mehr „Nicht genügend“. Sie müssen die Schulstufe wiederholen. 

Zum Vergleich die Zahlen der Vorjahre vor:
Im Schuljahr 2021/22 waren 93,6 % der Schülerinnen und Schüler zum gleichen Zeitpunkt zum Aufsteigen berechtigt. Das diesjährige Ergebnis von 94,8 % stellt also eine Verbesserung um 1,2 % dar.
Im Schuljahr 2018/19, dem letzten Schuljahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie waren zum Ende des Unterrichtsjahres 92,7 % aufstiegsberechtigt.

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