Ärztekammer Tirol
Ärztekammer gegen Abschaffung der Wahlärzte

WahlärztInnen in Tirol würden mit ihren Ordinationen die Versorgung der Bevölkerung gemeinsam mit den KollegInnen in den Kassenordinationen und Krankenhäusern aufrecht erhalten, so das Argument des Präsidenten der Ärztekammer für Tirol, Stefan Kastner. | Foto: Pixabay/orzalaga (Symbolbild)
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  • WahlärztInnen in Tirol würden mit ihren Ordinationen die Versorgung der Bevölkerung gemeinsam mit den KollegInnen in den Kassenordinationen und Krankenhäusern aufrecht erhalten, so das Argument des Präsidenten der Ärztekammer für Tirol, Stefan Kastner.
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Der Vizeobmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) brachte kürzlich einen Vorschlag zur Abschaffung des Kostenersatzes für Patienten, die einen Wahlarzt aufgesucht haben, ein. Mehr als kritisch betrachtet der Präsident der Ärztekammer, Stefan Kastner, diesen Vorschlag. 

TIROL. Der Vorschlag zur Abschaffung des Kostenersatzes für PatientInnen, die einen Wahlarzt aufgesucht haben, würde Tiroler PatientInnen und ÄrztInnen verunsichern. WahlärztInnen in Tirol würden mit ihren Ordinationen die Versorgung der Bevölkerung gemeinsam mit den KollegInnen in den Kassenordinationen und Krankenhäusern aufrecht erhalten, so das Argument des Präsidenten der Ärztekammer für Tirol, Stefan Kastner.

Krankenkassen in der Verantwortung

Dass es so viele Wahlärzte gibt und im Vergleich wenige Kassenärzte, liegt laut Kastner an der Blockadehaltung der Krankenkassen. Jahrelang wäre der Weg hin zur eigenen Ordination nur über die Tätigkeit als Wahlarzt möglich gewesen. Die Wartezeit auf einen Kassenvertrag war schlichtweg zu lang. Bis heute gebe es Regionen, die durch Wahlärzte mitversorgt werden, so Kastner. Gerade z.B. in den Tourismusgebieten seien diese Ärzte versorgungsrelevant für Einwohner, Touristen und Tourismuspersonal.

Stellt sich gegen die Abschaffung der Wahlärzte in Österreich: Präsidenten der Ärztekammer für Tirol, Stefan Kastner. | Foto: © Hofer
  • Stellt sich gegen die Abschaffung der Wahlärzte in Österreich: Präsidenten der Ärztekammer für Tirol, Stefan Kastner.
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„Die ÖGK stellt mit ihrer Forderung nach Abschaffung des Wahlarztkostenersatzes für Patienten zahlreiche Wahlärzte an den Pranger, die sich in Tirol erfolglos für eine Kassenstelle beworben haben und so ihren Wunsch nach Niederlassung nur als Wahlarzt realisieren konnten“,

zeigt sich Kastner verärgert.

Dazu kommt, dass die ÖGK-Kassenverträge durch Bürokratieveraltete Honorarkataloge und schlechte Bezahlung immer unattraktiver für junge KollegInnen werden. 

Leistungen der ÖGK nicht angepasst

Seit Jahren vakante Kassenstellen würden auch nicht attraktiver, wenn sämtlichen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten Kassenverträge angeboten werden, so Kastner. Die Ursachen dafür wären woanders zu suchen.
Seit dem Bestehen der ÖGK seit 2020 wären die Leistungen österreichweit noch immer nicht harmonisiert und würden unterschiedlich bezahlt. So werden manche Leistungen in Tirol um 30 % schlechter bezahlt als in Wien, dazu kommen die deutlich höheren Lebenshaltungskosten in Tirol. 

Um mehr Kassenärzte zu gewinnen hat die Österreichische Ärztekammer bereits im Mai 2021 einen modernen Leistungskatalog für Kassenärzte präsentiert. Jetzt wäre allerdings die ÖGK am Zug, einen entsprechend attraktiven Honorarkatalog für diesen Leistungskatalog zu entwickeln.

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WahlärztInnen in Tirol würden mit ihren Ordinationen die Versorgung der Bevölkerung gemeinsam mit den KollegInnen in den Kassenordinationen und Krankenhäusern aufrecht erhalten, so das Argument des Präsidenten der Ärztekammer für Tirol, Stefan Kastner. | Foto: Pixabay/orzalaga (Symbolbild)
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