Wirtschaft
Aufschwung setzt sich laut Experten in 2022 fort

"Aufschwung setzt sich 2022 fort und kommt in Tirol voll zum Tragen", so Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek bei den Wirtschaftsprognosen 2022 auf Einladung von Thomas Wass, Stv. Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol AG (links) und mit Moderator Günther Schimatzek (rechts).  | Foto: RLB Tirol (Aria Sadr-Salek)
  • "Aufschwung setzt sich 2022 fort und kommt in Tirol voll zum Tragen", so Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek bei den Wirtschaftsprognosen 2022 auf Einladung von Thomas Wass, Stv. Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol AG (links) und mit Moderator Günther Schimatzek (rechts).
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  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Laut den aktuellen Wirtschaftsprognosen von Raiffeisen Resarch rechnet man mit einem weiteren Konjunkturaufschwung in 2022. Tirol sieht man nächstes Jahr mit einem realen BIP zwischen 6 und 7 Prozent vor gesamt Österreich und der Eurozone. 

Aufschwung geht weiter

Die Coronakrise hat der Weltwirtschaft einen kräftigen Dämpfer verpasst. Doch in diesem Jahr startet ein Konjunkturaufschwung, der sich laut Raiffeisen Research auch in 2022 fortsetzen wird. Österreich wird laut den Prognosen das laufende Jahr mit einem BIP-Wachstum von 4,5 Prozent abschließen. 

“Der aktuelle Konjunkturaufschwung setzt sich 2022 fort und kommt in Tirol voll zum Tragen”,

kündigte Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek bei den Wirtschaftsprognosen 2022 der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG vor Firmenkunden in einem Online-Livestream an.

Volumen auf Vorkrisenniveau

Mit einer ungekannten Dynamik erholte sich der Welthandel von der Krise und konnte bereits nach sechs Monaten zu einem Volumen auf Vorkrisenniveau zurückkehren. Laut Brezinschek wird Tirol in 2022 wieder auf die Überholspur gelangen und dürfte Gesamtösterreich und die Eurozone mit einem Plus zwischen 6 und 7 Prozent deutlich übertreffen. Bereits jetzt sei der Aufholprozess im Gang. 
Die Dynamik der österreichischen Konjunktur dagegen nimmt im Jahresverlauf 2022 ab, bleibt aber über der Eurozone. Konkret liegt die BIP-Prognose 2022 für Österreich bei 4,5 Prozent, während für die Eurozone ein reales BIP gegenüber dem Vorjahr von 4 Prozent erwartet wird.
Besonders verantwortlich für das Wachstum sind Investitionszyklus, Baubranche und der prosperierende Welthandel.

Inflationspotenzial in kommenden Jahren erhöht

Schaut man sich die Inflation an, zeigt sich, dass die USA zum Beispiel die 5-Prozent-Marke im Sommer überschritten haben. In Österreich lag die Teuerungsrate im September mit vorläufig 3,2 Prozent auf dem höchsten Stand seit Dezember 2011. Geschuldet ist sie dem coronabedingt niedrigen Ausgangsniveau der Preise aus 2020 und zeigt sich gegenüber der Eurozone aufgrund der teureren Dienstleistungen insbesondere in Gastronomie und Hotellerie strukturell erhöht. Die höchste Rate der Inflation für Österreich würde jetzt im vierten Quartal 2021 anbrechen, so der Wirtschafts-Experte Brezinschek. 2022 sollte es allerdings zu einer rückläufigen Entwicklung kommen. Potenzial für eine etwas höhere Basisinflation würden sowohl der Arbeitsmarkt als auch strukturelle Änderungen wie der Klimaschutz (z.B. zunehmende CO2-Besteuerung), die Demografie oder nachlassende Globalisierungseffekte bieten. Laut den Prognosen dürften die Löhne in den kommenden Jahren wegen zunehmender Verknappung von Fach- bzw. Arbeitskräften steigen. 

Günstige Finanzierungsbedingungen

Konjunkturprogramme wie das europäische COVID-19-Aufbaupaket NextGenerationEU und die Infrastrukturpläne in den USA sind zusätzliche staatliche Spritzen. In der Eurozone wird außerdem die Kreditvergabe an Unternehmen über vergünstigte Darlehen für Banken auf Basis der sogenannten TLTROs weiterhin angekurbelt. Die Zentralbanken in den USA und der Eurozone könnten 2022 unterschiedliche Wege gehen. Während die US-Notenbank Federal Reserve bei im Vergleich zur Eurozone weiter fortgeschrittener Konjunkturerholung und höherem Inflationsdruck mit dem Ausstieg aus ihren Anleihekaufprogrammen startet, bleibt die EZB eine Stütze der Fiskalpolitik. Und somit bleibt es weiterhin bei negativen Realzinsen. Damit finden die heimischen Unternehmen auch im kommenden Jahr sehr günstige Finanzierungsbedingungen vor, etwa auch für strukturellen Umbau. 

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