Lebensmittelhandel Tirol
Flaschenpfand hat Nachteile für Unternehmen und Konsumenten

Für den Tiroler Lebensmittelhandel hätte die Einführung eines Pfandsystems Nachteile für Händler und Konsumenten.  | Foto: Pixabay/Hans (Symbolbild)
  • Für den Tiroler Lebensmittelhandel hätte die Einführung eines Pfandsystems Nachteile für Händler und Konsumenten.
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  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Immer wieder flammt die Diskussion um die Einführung eines Pfandsystems in Österreich auf. Jetzt positioniert sich der Tiroler Lebensmittelhandel ganz klar auf der Seite der Gegner. Ein Pfandsystem würde Nachteile für Unternehmen und Konsumenten bringen. Außerdem könne Tirol schon jetzt hohe Recyclingquoten auch ohne Pfand erreichen. 

Verpflichtende Sammelquote

Alle EU-Mitgliedsstaaten haben sich bis 2029 verpflichtet, eine Sammelquote von 90 Prozent für Getränkeflaschen zu erreichen. Aktuell liegt dieser Wert in Österreich bei 70 Prozent. Viele schlagen oft den Weg des Pfandsystems für Einweg-Kunststoff-Flaschen vor, um die Quote zu steigern. Dabei hätten Bundesländer wie Tirol die Quote bereits jetzt, auch ohne Pfand, erfüllt (95 Prozent . und höher).

"Das zeigt, dass die EU-Vorgaben sogar übertroffen werden können, ohne ein Pfandsystem einzuführen, das großen zusätzlichen bürokratischen, finanziellen und personellen Mehraufwand mit sich bringen würde",

so Stefan Mair, den Obmann des Tiroler Handels.

Pfandsystem als große Belastung

Die Einführung eines Pfandsystems würde für Händler eine "kaum zu stemmende Belastung" darstellen, so das Argument des Lebensmittelhandels. Eine Pfand-Einführung würde jährliche Kosten in Höhe von 10.432 € pro Standort verursachen und damit zu weiteren durchschnittlichen Verlusten von 1,73 Prozent des Netto-Umsatzes führen. Denn der Konsument kauft meistens dort ein, wo er auch das Pfand einlöst. Dies muss nicht zwingend der Ort sein, an dem man das Pfandgetränk auch gekauft hat. 

In den Augen des Tiroler Lebensmittelhandels hätten auch die Konsumenten  Nachteile von einer Pfand-Einführung. Nicht durch das Pfand selbst würden die Nachteile entstehen, sondern durch die Kosten des Systems: "Größenordnungsmäßig müssten 10.000 Rücknahmestellen errichtet bzw. adaptiert werden. Dem Händler müsste ein Aufwandsersatz bezahlt werden". Auch die Errichtung einer Pfandgesellschaft würde zu Buche schlagen. 

Statt einem Pfandsystem solle man lieber österreichweit auf den Ausbau von Sammelsystem wie etwa dem "Gelben Sack" setzen, so können man effektiver und kostensparender die Recycling-Quoten erreichen, so Mair abschließend. 

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