Planungsverbände
Planungsverbände werden erneut vom Land unterstützt

Bereits im Jahr 2012 hat der Planungsverband Zillertal einen Strategieplan über die künftige Entwicklung verabschiedet. Diesem Beispiel sollen mit Unterstützung des Landes viele Planungsverbände folgen und Leitlinien für die regionale und touristische Zukunftsentwicklung erarbeiten.  | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
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  • Bereits im Jahr 2012 hat der Planungsverband Zillertal einen Strategieplan über die künftige Entwicklung verabschiedet. Diesem Beispiel sollen mit Unterstützung des Landes viele Planungsverbände folgen und Leitlinien für die regionale und touristische Zukunftsentwicklung erarbeiten.
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Raumordnungsreferent LHStv Josef Geisler will die Planungsverbände operativ stärken und stellt dafür in den nächsten fünf Jahren zwei Millionen Euro zur Verfügung. In Tirol sind 277 Gemeinden in 37 Planungsverbänden organisiert.

TIROL. Als Paradebeispiel für einen aktiven Verband wird vom Land Tirol der Planungsverband Zillertal angegeben. Dort wurde das Kirchturmdenken zugunsten einer geordneten gemeinsamen Zukunftsentwicklung abgelegt. Ein Strategieplan für die gesamte Region samt Maßnahmen in den Bereichen Siedlungsentwicklung, Wirtschaft und Tourismus, Landwirtschaft, Umwelt und Energie sowie Mobilität und Daseinsvorsorge wurde entwickelt. Raumordnungsreferent LHStv Geisler möchte solch vorbildhaftes Verhalten auch in den 36 anderen Tiroler Planungsverbänden sehen. Deswegen werden die Planungsverbände operativ gestärkt und in den nächsten fünf Jahren zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 

Was ist ein Planungsverband?

Die Planungsverbände sind eine Plattform für die Zusammenarbeit der Gemeinden im Bereich der regionalen und örtlichen Raumordnung. Sie können Regionalprogramme und -pläne ausarbeiten und für ihre Mitgliedsgemeinden Aufgaben wie ein gemeinsames Rechnungswesen oder Sachverständigentätigkeit im Hochbau übernehmen. 
Der kleinste Planungsverband ist Sonnenterrasse im Bezirk Landeck mit drei Mitgliedsgemeinden, der größte Planungsverband ist Innsbruck und Umgebung mit 49 Gemeinden.

Planungsverbände sollen zu Steuerungsgremien werden

Die Planungsverbände sollen mit dieser Maßnahme aus ihrem Schattendasein geholt werden und im ganzen Land zu "echten Steuerungsgremien für die regionale Entwicklung" werden, so Geisler. Dafür bräuchte es aber Personen, die sich um das operative Geschäft kümmern und eine andere Zukunftsstrategie
Die Obleute der Planungsverbände hätten neben dem Tagesgeschäft in den Gemeinden nicht ausreichend Kapazitäten und ohne klare Konzepte sei eine geordnete Entwicklung in den verschiedenen Bereichen vom Tourismus über Freizeitangebote bis hin zu Nahversorgung und Gewerbegebieten schwer möglich.

Bereits 2021 wurde die Anstellung von Planungsverbands-Koordinatorinnen vom Land Tirol unterstützt. Knapp die Hälfte der Planungsverbände hat davon Gebrauch gemacht und sich personell verstärkt. Nun wurde die befristete Unterstützung langfristig fixiert und inhaltlich ausgeweitet. Neben den KoordinatorInnen und regionalen Strukturkonzepten wird ab sofort auch die Erstellung von professionellen touristischen Strukturkonzepten gefördert. Dafür stehen bis 2028 jährlich 400.000 Euro an Fördermitteln zu Verfügung. Insbesondere Planungsverbände abseits der Ballungsgebiete und touristischen Zentren sollen von diesen Förderungen profitieren.

Tourismusentwicklung als Schwerpunkt

Die Raumordnung wäre für die Gemeinden ein wichtiger Hebel, mit dem sie vieles lenken und beeinflussen können, macht LHStv Geisler klar. Die jetzige Fördermöglichkeit für touristische Strukturkonzepte können die die Planungsverbände die örtliche und überörtliche Entwicklung des Tourismus insbesondere in Hinblick auf Großhotels gemeinsam besprechen und planen.

Die jetzige Fördermöglichkeit für touristische Strukturkonzepte können die die Planungsverbände die örtliche und überörtliche Entwicklung des Tourismus insbesondere in Hinblick auf Großhotels gemeinsam besprechen und planen. | Foto: Kogler
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Mindestens 80 Prozent der Kosten für touristische Strukturkonzepte übernimmt dabei das Land Tirol.
Das Zillertal hat zum Beispiel bereits 2012 beschlossen, das Bettenangebot im Tal in Summe nicht erhöhen zur wollen. Die Gemeinden bekennen sich außerdem dazu, keine neuen Flächen für Großbeherbergungsbetriebe zu widmen und kalte Betten nach Möglichkeit erst gar nicht entstehen zu lassen.

Die gemeindeübergreifende Planung und Zusammenarbeit beschränkt sich aber nicht auf den Tourismus. Auch leistbares Wohnen, soziale Infrastruktur wie Kindergärten oder Pflegeheime, die Entwicklung von Gewerbeflächen oder die Versorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs sollen sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene geplant und abgestimmt werden. 

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Die jetzige Fördermöglichkeit für touristische Strukturkonzepte können die die Planungsverbände die örtliche und überörtliche Entwicklung des Tourismus insbesondere in Hinblick auf Großhotels gemeinsam besprechen und planen. | Foto: Kogler
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