AMS Tirol
Stand August 2023: Arbeitslosenquote in Tirol bei 2,8 %

In Tirol sind mit Ende August 5.134 Frauen und 5.364 Männer arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -8,3 % gesunken und bei den Männern um +1,2 % gestiegen. | Foto: Pixabay/LuckyLife11 (Symbolbild)
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  • In Tirol sind mit Ende August 5.134 Frauen und 5.364 Männer arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -8,3 % gesunken und bei den Männern um +1,2 % gestiegen.
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Weiterhin gibt es in Tirol eine Rekordbeschäftigung und die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer, wie das AMS Tirol kürzlich veröffentlichte. Zum Stichtag, den 31.08.2023 sind in Tirol 10.498 Personen arbeitslos.

TIROL. In allen Bundesländern in Österreich ist die Arbeitslosigkeit gestiegen, außer in Tirol. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aktuell gar 405 Arbeitslose weniger im Land (-3,7%). Österreichweit hingegen ist die Arbeitslosigkeit auf +4,9% gestiegen. 

2,8 Prozent Arbeitslosenquote für Tirol

Bei 10.498 Arbeitslosen und geschätzten 364.000 unselbständig Beschäftigten (+6.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im August 2023 in Tirol 2,8 %. 

„Im Unterschied zur Corona-Pandemie profitiert der Tiroler Arbeitsmarkt aktuell vom starken Dienstleistungssektor. Die Arbeitslosigkeit sinkt nur noch in Tirol. Die starke Sommersaison im Tourismus ist dafür einer der wesentlichen Gründe.“

Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol.

Wo ist die Arbeitslosigkeit gesunken?

In der Beherbergung und Gastronomie ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um lediglich +22 bzw. +1,6 % auf 1.413 Personen gestiegen. Gleichzeitig waren in der Sommersaison um ca. 1.600 Menschen mehr im Tourismus beschäftigt. Ebenfalls nur marginal gestiegen ist die Arbeitslosigkeit in der Baubranche (+9). Weiter rückläufig ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich hingegen im Handel (-123), in der Warenherstellung (-70) und in der öffentlichen Verwaltung (-66).

In der Sommersaison waren um ca. 1.600 Menschen mehr im Tourismus beschäftigt. | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
  • In der Sommersaison waren um ca. 1.600 Menschen mehr im Tourismus beschäftigt.
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„Der demografisch verstärkte Personalmangel führt dazu, dass die Arbeitslosigkeit in Tirol trotz der anhaltend hohen Inflation und einer Eintrübung der Auftragslage im Bau und in der Industrie weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau bleibt. Wir können die arbeitsuchenden Menschen aufgrund der vielen offenen Stellen aktuell sehr schnell in einen Job vermitteln.“,

Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol.

Von den aktuell 10.498 arbeitslos vorgemerkten Personen waren 17,9 % zuletzt im Handel unselbstständig beschäftigt. 13,5 % haben in der Beherbergung und Gastronomie, 12,0 % in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, und dabei hauptsächlich in der Arbeitskräfteüberlassung und in der Gebäudereinigung, und 10,0 % in der Warenherstellung gearbeitet. Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit ist im Vorjahresvergleich von 88 auf 74 Tage gesunken.

Tourismus als Rückgrat für Tiroler Arbeitsmarkt

In Tirol sind mit Ende August 5.134 Frauen und 5.364 Männer arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -8,3 % gesunken und bei den Männern um +1,2 % gestiegen. Die Arbeitslosenquote der Frauen ist mit 2,9 % etwas höher als jene der Männer (2,7 %). Im Vorjahresvergleich zeigt sich aber auch hier bei den Frauen ein spürbarer Rückgang um -0,3 %-Punkte, während die Arbeitslosenquote der Männer unverändert auf dem Vorjahresniveau liegt.

Nach wie vor ist der Arbeitskräftemangel auf dem Tiroler Arbeitsmarkt eine Herausforderung. Ende August waren beim AMS Tirol insgesamt 8.074 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im langjährigen Vergleich ist der Personalbedarf in Tirol weiterhin hoch. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen jedoch um -18,7 % bzw. -1.863 gesunken.

„Die Arbeitsmarktdaten zeigen: Die Tiroler Wirtschaft funktioniert. Parallel dazu spitzt sich der Arbeits- und Fachkräftemangel aber zu. Deshalb müssen wir hier weiterhin alles daran setzen, um dem entgegenzuwirken und die Tiroler Unternehmen bei der Herausforderung, geeignetes Personal zu finden, bestmöglich zu unterstützen.“,

so LH Anton Mattle zu der Thematik.

Am stärksten rückläufig ist die Anzahl der offenen Stellen in der Beherbergung (-564), in der Arbeitskräfteüberlassung (-442), in der Gastronomie (-207) und im Einzelhandel (-201). Gestiegen ist die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen hingegen im Gesundheitswesen (+130), in Alten- und Pflegeheimen (+46) und ganz spezifisch auch in der Herstellung von Schleifmitteln (+66) und Betonerzeugnissen (+17).

Weniger Lehrstellensuchende

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um -13,7 % auf 383 gesunken. Diese sofort einsatzbereiten Lehrstellensuchenden stehen aktuell somit 1.696 sofort verfügbaren Lehrstellen gegenüber.

Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit, bei der im Unterschied zur Langzeitarbeitslosigkeit auch Menschen mit Unterbrechungen der Arbeitslosigkeit von bis zu 2 Monaten berücksichtigt werden, ist seit dem Höchststand im Mai 2021 (5.054) deutlich gesunken und liegt mittlerweile bei 1.558 Personen. Vor der Pandemie waren knapp 2.000 Personen in Tirol langzeitbeschäftigungslos. Im Vorjahresvergleich ist die Langzeitbeschäftigungslosigkeit in Tirol um -23,6 % gesunken (Ö: -11,4 %). Das ist der stärkste Rückgang im Bundesländervergleich.
Der Anteil der Langzeitbeschäftigungslosen an allen arbeitslos vorgemerkten Personen beträgt in Tirol 14,8 %. Da ist der niedrigste Wert aller Bundesländer (Ö: 28,8 %). 57,1 % dieser Personen sind älter als 50 Jahre, 62,5 % haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen oder eine Behinderung und 47,6 % haben maximal einen Pflichtschulabschluss.

Die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg im Vergleich zum Vorjahr um +5.852. Besonders stark zugenommen hat die Zuwanderung auf den Tiroler Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr aus Ungarn (+1.243), Deutschland (+1.023), der Ukraine (+461), Kroatien (+435), Syrien (+427), Rumänien (+340) und Bosnien-Herzegowina (+320).
Nach Branchen ist die Beschäftigung in der Beherbergung und Gastronomie (+1.594), im Gesundheits- und Sozialwesen (+960), in der öffentlichen Verwaltung (+750), in der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+553) und ich in der Warenherstellung (+507) besonders deutlich gestiegen. Im Handel (+140) und im Bauwesen (+23) ist die Beschäftigung stabil.

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