Arbeitsmarkt
Tiroler Arbeitslosenquote im Februar bei 3,9%

Laut AMS Tirol beträgt die Arbeitslosenquote im Februar 2023 3,9%. Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -2,8 % und aktuell gibt es in Österreich 294.071 Arbeitslose. | Foto: Pixabay/www_slon_pics (Symbolbild)
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  • Laut AMS Tirol beträgt die Arbeitslosenquote im Februar 2023 3,9%. Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -2,8 % und aktuell gibt es in Österreich 294.071 Arbeitslose.
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Gute Neuigkeiten vom Tiroler Arbeitsmarkt. Wie das AMS Tirol kürzlich verkündetet, besteht in Tirol die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 31 Jahren. Ebenfalls gesunken, ist die Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Anzahl der offenen Stellen.

TIROL. Der niedrigste Stand an Arbeitslosigkeit zu dieser Jahreszeit, seit 1992, wurde zum Stichtag 28.02.2023 gemessen. Mit diesem Datum waren in Tirol 14.824 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um -850 Menschen weniger (-5,4 %). Damit betrug, laut AMS Tirol, die Arbeitslosenquote im Februar 2023 3,9%. Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -2,8 % und aktuell gibt es in Österreich 294.071 Arbeitslose.

Vor allem Beschäftigung der Frauen gestiegen

Mit 363.284 aufrechten Dienstverhältnissen haben Ende Jänner 2023 so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol gearbeitet. Das sind um +11.378 Personen mehr als im Vorjahr.
Die Anzahl der Beschäftigten mit österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich nur geringfügig um +31 Personen gestiegen, wobei die Beschäftigung der Frauen um +99 Personengestiegen und die Beschäftigung der Männer um -68 gesunken ist. Die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg im Vergleich zum Vorjahr um +11.347. Besonders stark zugenommen hat die Zuwanderung von Menschen aus Ungarn (+2.178), Deutschland (+1.377), der Ukraine (+1.092), Rumänien (+811), Kroatien (+723), und der Slowakei (+682).

„Der Tiroler Arbeitsmarkt ist attraktiv und zieht immer mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland an. Ohne diese Menschen, die häufig auch unter ihrem formalen Ausbildungsniveau als Hilfskräfte in Mangelberufen tätig sind, wäre der Personalmangel noch weitaus größer.“

so Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführung AMS Tirol.

UkrainerInnen als ArbeitnehmerInnen

Ende Jänner 2023 waren 1.383 UkrainerInnen in Tirol unselbständig beschäftigt, mehr als drei Viertel davon sind Frauen (76,6%). Auch schon vor der Invasion Russlands im Februar 2022 haben mit saisonalen Schwankungen stets zwischen 200 und 400 UkrainerInnen in Tirol gearbeitet. Die UkrainerInnen sind primär in der Beherbergung und Gastronomie (37,2%), im Handel (12,9%), in der Warenherstellung (9,3%), im Gesundheits- und Sozialwesen (8,8%), in sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen (7,7%), wie bspw. in der Gebäudereinigung, und in der Landwirtschaft (4,6%) beschäftigt.

Langzeitarbeitslosigkeit gesunken

Bei den länger als 1 Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen ist im Vorjahresvergleich ein Rückgang um -44,1 % auf 827 Personen zu verzeichnen. Seit dem Höchststand Ende April 2021 (3.397) sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit kontinuierlich und liegt mittlerweile auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2013 (807). 69,0 % sind älter als 50 Jahre, 62,8 % haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen und 47,4 % haben maximal einen Pflichtschulabschluss. 

Ebenfalls gesunken ist die Anzahl an, beim AMS Tirol gemeldeten, offenen Stellen. Ende Februar waren insgesamt 7.851 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im langjährigen Vergleich befinden wir uns damit weiter auf einem hohen Niveau. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen allerdings um -19,5 % bzw. -1.907 gesunken. Der Anteil der gemeldeten offenen Stellen in Teilzeit beträgt 14,6 %. Am höchsten ist der Anteil der Teilzeitstellen im Gesundheits- und Sozialwesen (30,1 %), in der öffentlichen Verwaltung (26,1%) und im Handel (25,9 %). In der Beherbergung und Gastronomie betrug der Anteil der Teilzeitstellen 13,4 %.
Die Dynamik am Stellenmarkt nimmt im Vorjahresvergleich leicht ab. Im Februar wurden um -7,3 % weniger offene Stellen zur sofortigen Vermittlung gemeldet als im Vorjahr und auch die erfolgreichen Stellenbesetzungen gingen um -1,2 % leicht zurück.

Ende Februar waren insgesamt 7.851 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet.  | Foto: Pixabay/loufre (Symbolbild)
  • Ende Februar waren insgesamt 7.851 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet.
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Weniger offene Lehrstellen

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um -20,2 % auf 1.065 gesunken. Die meisten Lehrlinge werden im Handel, im Tourismus und im Bau- und Baunebengewerbe gesucht. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um +9,5 % gestiegen. Das sind 333 sofort einsatzbereite Lehrstellensuchende gegenüber 1.065 sofort verfügbaren Lehrstellen.

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -10,4 % und bei den Männern um -3,0 % zurück. Mit Ende Februar sind 4.636 Frauen und 10.188 Männer in Tirol arbeitslos. Die Arbeitslosenquote der Männer liegt zu dieser Jahreszeit aufgrund der Zwischensaison in der Baubranche mit 5,1 % deutlich über jener der Frauen (2,6 %).

AAB erfreut über aktuelle Zahlen

„Aus Sicht eines Arbeitnehmervertreters sind die heute vom AMS Tirol veröffentlichten Daten besonders erfreulich, fast schon sensationell. Die Corona-Pandemie-Krise scheint die Tiroler Wirtschaft bestens überstanden zu haben“,

interpretiert AAB-Landesobmann Jakob Wolf die neuen Arbeitslosenzahlen des AMS Tirol.
Der einzige Wermutstropfen wäre nach wie vor, dass viele Tiroler Unternehmen händeringend nach MitarbeiterInnen suchen. Man müsse die "Leistungsbereiten" abholen, so der Vorschlag Wolfs. Es könne nicht sein, dass jene, die bereit sind, mehr als der Durchschnitt zu leisten, am Ende mehr Steuern zahlen als der Durchschnitt. 
Der Bund müsse aus Wolfs Sicht "entsprechende Anreize im Steuersystem" schaffen.
Ebenfalls müssten jene Menschen abgeholt werden, die bereit sind, über die Pension hinaus zu arbeiten. 
An die Unternehmen richtet AAB-Landeschef Wolf den Aufruf, mit den Mitarbeitern/Innen fair umzugehen:

„Nur jene Unternehmen, die ihre Mitarbeiter/Innen fair entlohnen und gute Arbeitsmarktbedingungen bieten, werden künftig keine Probleme haben. Deshalb ist jedes Unternehmen gut beraten, mit ihren Mitarbeitenden gut umzugehen und zu erkennen, dass die Arbeitskräfte das größte Kapital jedes Unternehmens sind.“

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