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Verhandlungen zum Kollektivvertrag erneut gescheitert

Gefordert wird unter anderem ein Gehaltsplus von 15 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 350 Euro mehr im Monat. | Foto: Pixabay/niekverlaan (Symbolbild)
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  • Gefordert wird unter anderem ein Gehaltsplus von 15 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 350 Euro mehr im Monat.
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Seit diesem Montag finden in ganz Österreich Betriebsversammlungen statt, um über den aktuellen Stand der Kollektivvertragsverhandlungen des privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereichs zu informieren, nachdem die dritte Verhandlungsrunde abgebrochen wurde. In Tirol gibt es in rund 20 Betrieben Versammlungen.

TIROL. Die dritte Verhandlungsrunde verlief erneut ergebnislos und wurde abgebrochen. Jetzt werden die Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert. 

Margit Luxner, Vorsitzende des Wirtschaftsbereiches Gesundheit und Soziales der Gewerkschaft GPA Tirol, befürchtet, dass immer mehr Leute ihren Beruf wechseln könnten, da sie es in der Pflege nicht mehr aushalten. | Foto: Gewerkschaft GPA Tirol
  • Margit Luxner, Vorsitzende des Wirtschaftsbereiches Gesundheit und Soziales der Gewerkschaft GPA Tirol, befürchtet, dass immer mehr Leute ihren Beruf wechseln könnten, da sie es in der Pflege nicht mehr aushalten.
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„Es braucht ganz einfach eine Abgeltung für die massive Belastung und die explodierenden Preise. Daher fordern wir ein Gehaltsplus von 15 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 350 Euro mehr im Monat“,

so Margit Luxner, Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Gesundheit und Soziales in der Gewerkschaft GPA Tirol.

Weitere Forderungen auf dem Tisch

Die Gewerkschaft GPA fordert neben einem kräftigen Einkommensplus unter anderem auch eine höhere Abgeltung des Einspringens sowie bessere Arbeitsbedingungen im mobilen Bereich und im Kinderbildungs- und Betreuungsbereich. Vor allem die Anhebung des Kilometergeldes sei angesichts der gestiegenen Spritpreise dringend notwendig, so Sonja Föger-Kalchschmied, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol:

„Viele Beschäftigte, beispielsweise bei Mobilen Diensten, haben aufgrund der hohen Benzin- und Diesel-Preise unterm Strich weniger Einkommen, da diese Mehrkosten nicht abgedeckt werden. Eine Erhöhung des Kilometer-Geldes auf 60 Cent ist daher essentiell.“

Damit deckt sich die Forderung Föger-Kalchschmieds mit denen der AK Tirol. 

Flexibilisierungszuschlag gefordert

Robert Senn, Betriebsratsvorsitzender bei den Innsbrucker Sozialen Diensten, dem größten Tiroler SWÖ-Betrieb, sieht vor allem den Flexibilisierungszuschlag als Gebot der Stunde. Auch bei Verletzung der Wochenruhe und der Wochenendruhe brauche es dringend Nachbesserungen in Form von erhöhter bezahlter Ersatzruhezeit.
Dass die Belastung im Gesundheits-, Pflege- und Sozialsektor einfach zu hoch sei, würde die Teilzeitquote von rund 70 Prozent deutlich machen. Die meisten schaffen eine Vollzeitarbeit schlichtweg nicht. 

„Im Sozial und Gesundheitsbereich gibt es so gut wie gar keine Überzahlungen, wie es in anderen Brachen durchaus üblich ist, deswegen ist ein hoher Kollektivvertragsabschluss unbedingt notwendig. Vielleicht gelingt es dadurch sogar, bereits abgewandertes Personal zurückzugewinnen“,

begründet Ralf Wiestner, stv. Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA, die Forderungen.

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