Tiroler Wald
Waldbauerntag klagt über Fachkräftemangel
Beim Tiroler Waldbauerntag kommt die heimische Forstwirtschaft zusammen und diskutiert aktuelle Themen. Dieses Jahr traf man sich in Hopfgarten im Brixental. Thema war unter anderem der Fachkräftemangel in der Branche.
TIROL. Für eine erfolgreiche Zukunft des Tiroler Waldes bedarf es gut ausgebildeter, motivierter WaldbesitzerInnen und ForstfacharbeiterInnen, so der Obmann des Waldverband Tirol, Josef Fuchs. Damit bezieht er sich auch auf eines der Kernthemen des diesjährigen Waldbauerntages: der Fachkräftemangel.
Es findet sich kein Personal
Der Fachkräftemangel geht auch am Wald aber nicht spurlos vorüber. Immer wieder müssen wichtige und dringende Waldpflege- und Holzerntemaßnahmen verschoben werden, weil man kein Personal findet. Doch diese Maßnahmen wären dringend notwendig, immerhin werden die Herausforderungen für den Tiroler Wald nicht geringer. Der rasant voranschreitende Klimawandel verändert die Vegetationszeiten, die Niederschlagsmenge bzw. die Niederschlagszeiten, aber auch die Frostperioden und die Beschaffenheit des Schnees.
Der Wald und seine Bäume könnte auf natürliche Weise auf die veränderten Umstände reagieren, doch die menschengemachte Klimawandel geschieht einfach viel zu schnell für die Natur. Im schlimmsten Fall, bricht der Wald mittel- bis großflächig zusammen. So ist es leider bereits in Osttirol zu beobachten.
Eine gute Waldpflege ist notwendig aber auch die Förderung von Baumarten, die sich an den Klimawandel anpassen können.
„Zusätzlich ist Holz als Baustoff und Energieträger unverzichtbar, um die Klimaziele zu erreichen. Den Walbesitzerinnen und Waldbesitzern kommt hier eine Schlüsselrolle zu“,
meint Fuchs.
Gemeinden werden in die Verantwortung genommen
Manuel Pichler, Forstbetriebsleiter der Gemeinde Hopfgarten, betonte:
„Ohne eigenes Forstpersonal könnten wir in unserer Gemeinde die Waldbestände nicht ausreichend pflegen, denn es sind zu wenig dienstleistende Forstunternehmen auf dem Markt.“
Einerseits liegt dies an der gefährlichen und anstrengenden Forstarbeit aber auch an dem generell herrschenden Fachkräftemangel. Dieser wird sich in den nächsten Jahren gar verschärfen.
Hopfgarten als Vorbild
Wer seinen ForstfacharbeiterInnen und Lehrlingen regelmäßige Forstbildungen, geregelte Arbeitszeiten und ganzjährige Anstellung bietet, hat große Chancen, motiviertes Personal zu halten. Tirol müsse auf diese Situation mit innovativen Ideen reagieren.
„Die Gemeinde Hopfgarten zeigt als Leitbetrieb mit eigenem Forstpersonal und Lehrlingsausbildung vor, wie es geht“,
betont Josef Fuchs.
In Tirol gibt es über 50 WaldeigentümerInnen, die mehr als 1.000 Hektar Wald besitzen. 80 Prozent davon sind im Eigentum oder als Gemeindegutsagrargemeinschaften unter der Verwaltung von Gemeinden. Um die Bewirtschaftung dieser Wälder auch in Zukunft sicherzustellen, ist die Anstellung bzw. die Ausbildung von eigenen Forstpersonal der logische Weg. Neben dem Wald der Gemeinde könnten diese ForstarbeiterInnen auch andere WaldeigentümerInnen schulen, wie man den Tiroler Wald klimafit macht und den Schutzwald gesund erhält.
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