Natur im Garten
"Vielfalt und Verschiedenheit sind das Wichtigste"
SIEGHARTSKIRCHEN / KLOSTERNEUBURG / BEZIRK. "Ich kann Sie beruhigen, die Plakette ist Ihnen gewiss", versichert Landschaftsökologin Ilse Wrbka-Fuchsig, die auch Naturgartenplanerin und -vermittlerin ist.
Wer ökologisch gärtnert, auf Pestizide und Torf verzichtet und eine Liebe zu Natur und Garten hat, der wird über kurz oder lang auch Wert darauf legen, die "Natur im Garten-Plakette" in Händen zu halten. Und genauso war es auch bei Redakteurin Karin Zeiler: "Im Rahmen eines beruflichen Termins hat mich Elisabeth Nefischer bestärkt, mich zu bewerben", so Zeiler. Gesagt, getan? Nein, keineswegs. "Ich hab lange gehadert". Mittwoch war es allerdings so weit. Mit Wrbka-Fuchsig ging's durch den Garten. Doch zuvor wurde – fast schon wie beim Osterputz – alles gefegt, Blümchen in Form gezupft, die vielen Platzerln mit Polster und Decken vorbereitet und die Liegestühle auf dem Stand zurechtgerückt. Die Nervosität stieg. Mit einem Glas selbstgemachtem Salbei-Orangen-Sirup starteten die Ladys in den Garten.
Specht klaut die Nüsse
Die Pergola über der Terrasse ist vom Wein überdeckt, im Biotop blühen die Seerosen. Die Zinien zeigen sich in den schönsten Rot- und Roséfarben. Vorbei am Brandkraut geht's in den unteren Teil des Gartens, wo sich Trockensteinmauern befinden. Unter dem Nussbaum lässt sich's gut aushalten, wenn die Sonne richtig runterbrennt, das Muschelmobile erklingt im Wind und die Eberesche bewegt sich sanft. Das stört den Buntspecht nicht, wenn er sich die Haselnüsse klaut. Den Sonnenuntergang genießt man am besten in der Rosenlounge, die erst vor drei Jahren entstand und in Kombination mit Lavendel die Bienen anzieht.
Zwischen dem Zwetschken- und dem Kirschenbaum ist die Hängematte angebracht, hinter dem Pool rankt der Apfelbaum auf der Dreieckspergola. Ein Kopfsprung in den Pool gefällig? Ja, gern, und der ist ganz chemiefrei und wird nur mittels Aktivsauerstoff sauber gehalten.
Im wilden Eck wuchert's
Brennnessel wachsen im wilden Eck um die Wette, die Blätter werden mit Butter vermischt oder zu Spinat verkocht. Die Orbitminze kommt zum Wasser, aus der Mojitominze wird Dicksaft gemacht. Verkocht wird hier überhaupt alles: vom Birnenquittengelee bis zum Johannesbeerlikör, vom Zwetschken-Hollersaft bis zum Himbeer-Marzipan-Gelee.
Nicht alle Punkte konnten zwar erfüllt werden, Null waren es etwa, weil der Komposthaufen fehlt. "Der Rasenschnitt verbleibt in der Wiese, alles andere wird bei uns gehäckselt", so Zeiler, auch in Sachen Wiesenelemente könnte man noch nachschärfen und Teile nicht mähen. Dafür gibt's aber Punkte für die Regenwassernutzung, kein Wunder, ist doch unter der Erde ein riesiger Tank vergraben. Und mit dem Inhalt wird gegossen. Und apropos gegossen: Darauf, dass die Plakette nun in Zeilers Garten thront, wird angestoßen: Mit einem Schluck Dirndllikör. Selbst gemacht, versteht sich. Fazit: "Die Vielfalt und die Verschiedenheit sind das Wichtigste", zieht Ilse Wrbka-Fuchsig Resümee.
Zur Info:
„Natur im Garten“ Telefon: 02742/74 333,
gartentelefon@naturimgarten.at
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