Tullns Bürgermeister feiern 50 Jahre
Jubiläumsfeier mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Tullner Danubium.
TULLN. Exakt am 9. Mai vor fünfzig Jahren wurde Edwin Pircher Bürgermeister der Stadt Tulln. Für die Tullner Volkspartei Grund genug, um ins Danubium zu laden, in die Vergangenheit zu blicken und die Zukunft weiter zu gestalten. "Und die heutigen Ehrengäste sind Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und unsere drei Bürgermeister, Edwin Pircher, Willi Stift und Peter Eisenschenk", führte Obmann Peter Höckner aus.
50 Jahre Stadtentwicklung wurden den Gästen im Rahmen einer Fotopräsentation in genau 22 Minuten nähergebracht. Woher die Fotos kamen? Natürlich von keinem geringern als Manfred Schobert, dessen Fotoarchiv allumfassend ist. Waldheim, Mock und Schüssel, Hundertwasser, Sobotka und Pröll waren unter anderem auf den Fotos neben den Bürgermeistern zu sehen, wie die Stadt zu dem wurde, was sie heute ist, wurde vor Augen geführt.
Hohe Lebensqualität
"Es ist unglaublich beeindruckend, wie die Entwicklung vorangeschritten ist, was hier bewegt wurde", führte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner aus. Bildung, Wirtschaft und Forschung und trotzdem sei die Lebensqualität hoch: "Das ist ein erfolgreicher Wandel". Der Erfolg komme aber nicht von ungefähr: "Er ist verbunden mit viel Mut, Idealisus, Tatendrang und konsequenter, harter Arbeit". Auch wenn man viele Schritte der Entwicklung nicht wahrgenommen oder als selbstverständlich angesehen habe, diese Persönlichkeiten (Anm. Pircher, Stift und Eisenschenk) haben ja zur Verantwortung gesagt und die Stadt zu dem gemacht, was sie heute ist.
Bürgernähe war Pircher wichtig
Pircher habe mit seiner ruhigen besonnenen Art "die Weichen gestellt und die Wege geebnet. Du bist der Vater der Tullner Messe und des Egon Schiele Museums. Was dich auszeichnet, ist die Bürgernähe". Sechs Mal ist Pircher im Bürgermeisteramt bestätigt worden: "Das ist wirklich sensationell", so die Landeshauptfrau. Die Nachfolger haben es verstanden, an Pirchers Iden anzuknüpfen. Stift etwa mit seinem Durchhaltevermögen: "Es ist unglaublich, wie viel Energie dieser Mensch hat", führt Mikl-Leitner aus. Die Strahlkraft reicht weit über Niederösterreich hinaus, er habe Tulln als Universitäts-, Forschungs- und Gartenstadt ausgebaut. Auch die Diskussion über den Bau der Tiefgarage unter dem Hauptplatz habe er überstanden, mit der Umsetzung die Belebung der Innenstadt sichergestellt.
Mit Kraft und Geschick in die Zukunft
Auch unter Bürgermeister Peter Eisenschenk habe sich viel getan, unter anderem im Bereich der Stadtentwicklung, Projekte müssen weitergeführt werden, etwa die Garten Tulln, die ein Tourismusmagnet ist. Tulln wurde zur Kunst-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstadt. Dass Eisenschenk in die Zukunft blickt, bewies er auch mit der Einführung des Zukunftsforums, auch aus diesem Grund wurde das Haus der Digiatlisierung hier in Tulln beheimatet. Für die Zukunft wünscht Mikl-Leitner viel Kraft, Geschick und "möge es dir gelingen, die stadt noch mehr zum Blühen zu bringen", sagt sie zu Eisenschenk und betont, dass "auch meine Bezirksstadt zu eine Schmuckkasterl geworden ist".
Gestaltung als Zukunftsaufgabe
Der Aufstieg Tullns habe man auch durch die Unterstützung des Landes NÖ zu verdanken, der Erfolg. Man habe die Gestaltung der Stadt als Zukunftsaufgabe verstanden, "wir werden den Weg weitergehen", so Eisenschenk, der meint, dass heute "jeder ein Stück emotionales Tulln mit nach Hause nehmen soll". Willi Stift verkündete, dass "ich nie Bürgermeister werden wollte". Mit der Arbeit als Vize unter Edwin Pircher habe er gut gelebt, dann kam die Wende und Stift war der Meinung, dass er das Amt zwei, drei Jahre behalten werde. Aber es kam ein Projekt nach dem anderen. War Tulln früher die Kraut- und Rübenstadt ist sie hut die Universtätsstat. Sie zu dieser zu machen, meint Stift, war nicht politisch motiviert, man wollte einfach nur eine schöne, saubere Stadt. "Geld haben wir aber auch keines gehabt, beim Bauhof konnten wir uns nur ein Garagentor leisten können", so Stift.
Ab in den Untergrund
Zehn Jahre hätte es gedauert, bis er es geschafft hat, die Autos vom Hauptplatz unter die Erde zu verfrachten, in Sachen Kraftwerk habe man auch das beste rausgeholt, dass Sobotka ein Garten-Freund war, "war unsere Rettung", sagt Stift, womit er die Öffnung der einzigartigen ökologischen Gartenschau meint. Stolz ist Stift auf die Kreisverkehre: "Jetzt gibt es nur mehr 2 oder 3 Ampeln, die hätt ich auch gerne weg", lacht er. Der letzte war der Nixenkreisverkehr: "Mit der Nixe war es nicht einfach", so Stift.
1960 kam Pircher in den Gemeinderat, initiierte ein Jugendparlament, hat immer betont, dass Tulln zur Donau hin geöffnet werden sollte. Einzige Niederlagen im Gemeinderat: Die Donaulände wollte Pircher zur Promenade machen, dieses Unterfangen wurde ihm jedoch verwehrt. Stolz hingegen ist er auf sein Wahlergebnis: "Wir hatten 27 von 36 Mandaten".
Brückenhisterie ausgebrochen
Mit dem Einsturz der Reichsbrücke wurde auch die Donaubrücke einer Überprüfung unterzogen. Mit dem Ergebnis, dass diese neu errichtet werden solle. Und so entstand die Rosenbrücke. Abschließend äußert Pircher noch die Bitte, dass man auch zukünftig zur Wertegesellschaft stehen soll.
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