LKH Villach
Aufarbeitung der Behandlungen wird Monate in Anspruch nehmen

Das LKH Villach noch zu Zeiten vor der Covid-19 Pandemie. | Foto: aw
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Nach gut sechs Wochen der Ausnahmesituation aufgrund der Covid-19 Pandemie fragt die WOCHE am LKH Villach nach. Wie erlebte man diese Zeit, war man an der Kapazitätsgrenze und wie verhält es sich aktuell, entspannt sich die Situation? Im Interview ist Elke Schindler, medizinische Direktorin am LKH Villach. 

WOCHE: Ganz allmählich wird vieles wieder hochgefahren, Betriebe öffnen, Dienstleister dürfen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Was heißt das für den Betrieb am LKH villach, macht sich bereits eine Entspannung der Situation bemerkbar?
ELKE SCHINDLER: Es finden derzeit Abstimmungen und intensive Planungen statt, wie und in welcher Form der elektive OP- und Ambulanzbetrieb wieder schrittweise hochgefahren werden kann. Es ist auch im Interesse der Kabeg und im Sinne der Patienten, dass die reguläre Versorgung schrittweise wieder ermöglicht wird.
Wir haben auch umfassende Maßnahmen getroffen, um im Übergang zum Normalbetrieb aber auch weiterhin die COVID-Verdachtsfälle von den restlichen Patientenströmen zu trennen und damit unsere Patienten und Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen. Realistisch betrachtet wird die Aufarbeitung der durch die Coronavirus-Pandemie verschobenen Eingriffe und Behandlungen aber noch Monate in Anspruch nehmen.

Realistisch betrachtet wird die Aufarbeitung der durch die Coronavirus-Pandemie verschobenen Eingriffe und Behandlungen aber noch Monate in Anspruch nehmen.

Wie lange geht man davon aus, im Krisenmodus zu bleiben?
Diese Entscheidung liegt beim Bundesministerium und den Koordinationsgremien im Land Kärnten, hängt aber sicher vom epidemiologischen Verlauf nach den Lockerungen der Regierungsmaßnahmen ab. Wir sind jedenfalls bereit, wieder voll durchzustarten.
Unabhängig davon bleibt die Trennung der Patientenströme aber sicher noch einige Zeit aufrecht und einzelne Bereiche wie die Gestaltung von Wartebereichen und das Ambulanzmanagement werden sich aber sicher dauerhaft geändert haben. So werden mehr Abstand und die verstärkte Nutzung von Terminvergaben uns neben anderen Hygienemaßnahmen sicher erhalten bleiben.

Elke Schindler, medizinische Direktorin am LKH Villach | Foto: Kabeg
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Wie waren die vergangenen Wochen? Was waren die größten Herausforderungen, kam man mit den Personalressourcen aus? 
Wir haben uns binnen kürzester Zeit auf das Worst-Case-Szenario der Coronavirus-Pandemie vorbereitet, dazu wurde am LKH Villach ein Krisenstab eingerichtet mit Personen aus allen betroffenen Bereichen, die rund um die Uhr an den Anforderungen gearbeitet haben. Hier so schnell und vor allem ohne noch das wirkliche Ausmaß der Krise zu kennen, zu reagieren, war sicher eine große Herausforderung, die aber von allen perfekt gemeistert wurde. Man hat in der Krise einen besonderen Zusammenhalt über alle Berufsgruppen hinweggesehen.
Kärnten hatte sicher Glück und ist trotz der Nähe zu Italien nicht so stark von der Pandemie betroffen gewesen, wie vorhergesagt. Entsprechend sind wir mit unseren Ressourcen sehr gut ausgekommen und waren zu jedem Zeitpunkt weit weg von einer Überlastung der Bettenkapazitäten.
Auch personalmäßig standen wir zum Glück zu keinem Zeitpunkt an der Kippe. Unterstützung zusätzlich zu unseren eigenen Mitarbeitern gab es durch einen Wachdienst und durch Zivildiener.

Das LKH Villach hatte sich ausreichend vorbereitet und war zu keinem Zeitpunkt an der Kapazitätsgrenze, weder personell noch in Bezug auf Schutzausrüstung oder Betten.

War die Situation zu einem Zeitpunkt an der Kapazitätsgrenze?
Nein, das LKH Villach hatte sich ausreichend vorbereitet und wir waren zu keinem Zeitpunkt an der Kapazitätsgrenze, weder personell noch in Bezug auf Schutzausrüstung oder Betten.

Wie viele Intensivbetten hält das LKH Villach bereit? 
Im LKH Villach halten wir eine isolierte Station mit 45 Betten für COVID-positive Patienten vor und haben insgesamt 14 Intensivbetten. Daneben haben wir noch fünf Isolierzimmer für Kinder.

Wurden die zusätzlich aufgestellten Betten genutzt, waren sie notwendig?
Nein, das war nicht notwendig, wir waren zu jedem Zeitpunkt weit weg von unserer Kapazitätsgrenze.

Wie verhielt es sich mit dem Normalbetrieb am LKH, werden aufgeschobene Operationen wieder aufgenommen? Wie sieht es mit Tagesklinik und in der Ambulanz aus?
Gemäß dem Erlass der Bundesregierung wurden sämtliche nicht-dringliche Operationen und Eingriffe verschoben. Man kann Operationen aber nicht unendlich lange verschieben, also vieles, was vor ein paar Wochen noch nicht dringlich war, ist nun medizinisch dringlich und muss operiert werden. Die Entscheidung trifft der behandelnde Arzt.
Selbstverständlich war und ist die Akutversorgung im LKH Villach gewährleistet, es wurden keine anstaltspflichtigen Patienten abgewiesen, das würde auch gegen unseren Versorgungsauftrag verstoßen.
Man merkte in den Ambulanzen weniger Andrang als sonst – über die Gründe ließe sich vermuten, dass es zum Beispiel durch die Ausgangsbeschränkungen zu weniger Auto- und Freizeitunfällen gekommen ist, oder dass Leute Angst hatten, sich anzustecken.
Das muss aber im Nachhinein statistisch geklärt werden. Es wurden unsererseits aber alle Vorbereitungen getroffen, sodass die Patientensicherheit gewährleistet ist und niemand, der erkrankt ist, aus Sorge vor einer Ansteckung das Krankenhaus meiden muss.

Das LKH Villach noch zu Zeiten vor der Covid-19 Pandemie. | Foto: aw
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