Villach - Umfrage

Kommt nun das Aus für die Feuerwerke?

Laut und schlecht für die Umwelt – die Stadt Villach möchte die Feuerwerke aussparen. Nicht alle finden diese Idee gut. 

VILLACH. Sie sind derzeit in mehreren Städten in Diskussion, nun greift Villach das Thema auf. Feuerwerke. Geht es nach Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) und Umweltreferent Erwin Baumann (FPÖ), soll diesen nun der Garaus gemacht werden, sowohl zu Silvester als auch am Villacher Kirchtag.

Lange Tradition

Letzterer, vom Kirchtagsverein getragen, hat eine immerhin 60-jährige Tradition. "Das ist ein zweischneidiges Schwert", sagt Geschäftsführer Joe Presslinger. Immer wieder kämen Diskussionen um das Feuerwerk auf, bislang sei man jedoch stets dabei geblieben. "Sobald man es abschafft, wird es sehr schwierig werden, wieder eine Genehmigung zu bekommen", sagt er. Natürlich werde aber jede Entscheidung der Stadt – sie ist Hauptgesellschafter – unterstützt.

Keine Alternativen

Dem Tourismusverband, verantwortlich für das Silvesterfeuerwerk, würden die Alternativen fehlen, "was wir sicher nicht alleine tragen können, ist eine Laser-Show wie in Graz", sagt Obmann Gerhard Stroitz. Die Kosten für das Feuerwerk liegen bei etwa 10.000 Euro, die Show in Graz kommt mit 150.000 Euro auf ein Vielfaches. In Villach wäre sie wohl kleiner.

Feinstaub-Belastung

Grund hinter der Abschaffung der Feuerwerke seien zum einen die Beschwerden der Bevölkerung, erklären Albel und Baumann: "Zu uns kommen sehr viele Haustierbesitzer, die das nicht mehr ertragen wollen." Zum anderen der Umweltaspekt – Stichwort Feinstaub-Belastung. "Als Umweltreferent bin natürlich dafür, die Belastung so gering wie möglich zu halten", sagt Baumann.
Noch Tage nach dem Feuerwerk sei, so die Expertenmeinungen, für gewöhnlich eine erhöhte Belastung messbar. 

Private schießen mehr

Die Feinstaub-Belastung allein auf die großen Feuerwerke zurückzuführen sei "mutig", meint hingegen Pyrotechniker Arno Röthel, seit fünf Jahren macht er das Feuerwerk in Villach. "Wenn tausend Villacher schießen, dann macht das das X-Fache aus", sagt Röthel und schüttelt eine Berechnung aus dem Ärmel, bei der unterm Strich 90 Kilogramm auf der einen und mehrere Tonnen auf der anderen Seite stehen. Aber das sei nicht der einzige Punkt: "Früher pilgerten die Menschen mit Raketen in die Stadt. Das hat zuletzt deutlich abgenommen. Und würde natürlich wieder zunehmen."

Diskussion ist nicht neu

Doch Röthel kenne die Diskussion, auch im letzten Jahr flammte sie auf. Man hätte von dem Plan der Laser-Show aber Abstand genommen, nicht zuletzt wegen finanzieller und logistischer Gründe. "Es stellt sich ja auch die Frage der Energie, wo kriege ich sie her, von der Kelag?" Als Beispiel, bei dem der Schuss nach hinten losgegangen wäre, nennt Röthel Innsbruck. Hier wurde das Feuerwerk wieder eingeführt.