Lkw-Absturz mit Todesfolge
"Werden Einsatz so schnell nicht vergessen"
Wie berichtet, ist in den frühen Donnerstag-Morgenstunden der Lenker eines Kranwagens im Bereich Villach-West tödlich verunglückt. Feuerwehr-Kommandant Harald Geissler über einen Einsatz, den er so schnell nicht vergessen wird.
VILLACH, KLAGENFURT. Am Donnerstag, 28. März, wurde die Feuerwehr kurz nach 4 Uhr Früh zu einem folgenschweren Unfall gerufen. Von der Autobahnbrücke im Bereich Villach-West war ein 65 Tonnen schwerer Kranwagen 30 Meter tief in die Böschung zwischen A10 und B100 gestürzt. Der Lenker, ein 55-jähriger Berufskraftfahrer aus Klagenfurt, hat den Unfall nicht überlebt.
"Kein brennender Osterhaufen"
Am Anfang ahnte niemand, wie schwierig sich der Einsatz gestalten würde, verrät Kommandant Harald Geissler von der Hauptfeuerwache Villach: "Wir wurden alarmiert, um in der Dunkelheit einen in Brand geratenen Osterhaufen zu löschen. So lautete der Einsatzbefehl. Erst während der Anfahrt hat sich herausgestellt, dass ein 65-Tonner abgestürzt war. Hinten brannte das Fahrzeug lichterloh, vorne war der Lenker eingeklemmt - ein Wechselbad der Gefühle!"
"Drei Teams, ein Ziel"
In den stockdunklen Morgenstunden wurden drei Teams gebildet. "Eines kümmerte sich um die Wasserversorgung aus der Drau, eines um die Brandbekämpfung und eines befreite mit hydraulischen Geräten den Verunglückten. Leider haben die Ersthelfer dann den Kampf um sein Leben verloren", schildert Geissler, der weiß, dass die zehn beteiligten Feuerwehren diesen Einsatz so schnell nicht vergessen werden: "Das Waldstück war extrem steil, aufgrund des Löschwassers enorm rutschig und 20 Meter lange Leitschinenteile ragten von der Brücke herab. Da war enorm viel zu bedenken!"
"Schlimmeres verhindert"
Auch wenn es kaum tragischere Ereignisse gibt, als den viel zu frühen Tod eines Menschen, hätte es zwischen Tauernautobahn, Drautal Straße und Rennsteiner Straße noch schlimmer kommen können. Geissler: "Man möchte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Lkw-Kran an einer anderen Stelle abgestürzt, auf die Straße, die Eisenbahngleise oder in die Drau gekippt wäre. Oder wenn schädliche Flüssigkeit das Waldstück kontaminiert hätte. Es nimmt einen enorm mit, wenn für einen Menschen jede Hilfe zu spät kommt!" Die Bergung des 65-Tonners ist vermutlich erst nach den Osterfeiertagen möglich. Unser aufrichtiges Beileid gilt den Angehörigen, Hinterbliebenen und Kollegen des Verunglückten!
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