Karl Bratschko ist nicht mehr
Köflacher Legende verstarb urplötzlich

Karl Bratschko als Organisator des Köflacher Radfahrtags. Heuer hätte er auch den 50. organisiert. | Foto: Cescutti
7Bilder
  • Karl Bratschko als Organisator des Köflacher Radfahrtags. Heuer hätte er auch den 50. organisiert.
  • Foto: Cescutti
  • hochgeladen von Harald Almer

Karl Bratschko, 33 Jahre lang die Seele von Zweirad Bratschko in Köflach, verstarb Montag Nacht mit 73 Jahren an einem Herzinfarkt.

KÖFLACH. Köflach ohne Karl Bratschko ist eigentlich unvorstellbar. Seit 33 Jahren gibt es "Zweirad Bratschko" in der Innenstadt, vor ein paar Jahren übergab Karl Bratschko die Geschäftsführung seinem Nachfolger Matthias Hasawenth, stand aber trotzdem weiterhin fast täglich im Geschäft.

Sein blauer Arbeitsanzug war ebenso legendär wie sein Engagement für den Köflacher Radfahrtag, den er heuer zum 33. Mal organisiert und der sein 50-Jahr-Jubiläum gefeiert hätte. Der Hauptpreis, ein 3.000 Euro teures E-Bike, war schon unter Dach und Fach und "Karli" war mitten drinnen in der Organisation. Auch heuer hatte er bereits 20 Fahrräder als Preise für die Teilnehmer beisammen.

Köflacher Hallenfußballturnier

Karl Bratschko war auch jahrzehntelanger Organisator des Köflacher Hallenturniers, auch das wird heuer 50 Jahre alt und wo er auch einen umfangreichen Glückshafen auf die Beine stellte. Beim letzten Turnier vor der Coronakrise schaffte Bratschko das Kunststück, mit Werner Gregoritsch, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, und Franco Foda die aktuellen ÖFB-Teamchefs in Köflach zu versammeln.

Karl Bratschko (r.) schaffte es beim letzten Köflacher Hallenturnier, Franco Foda und Werner Gregoritsch nach Köflach zu holen. | Foto: Cescutti
  • Karl Bratschko (r.) schaffte es beim letzten Köflacher Hallenturnier, Franco Foda und Werner Gregoritsch nach Köflach zu holen.
  • Foto: Cescutti
  • hochgeladen von Harald Almer

Bratschko hatte vor einigen Jahren  einen eigenen Awards für verdiente weststeirische Fußballer bzw. Funktionäre ins Leben gerufen. Kein Wunder, war er doch weit mehr als ein Jahrzehnt Obmann des ASK Köflach, mit dem er große Erfolge feierte.

Karl Bratschko (r.) war ein leidenschaftlicher Golfer und jahrelang auch weststeirischer Ryders Cup-Kapitän. | Foto: Cescutti
  • Karl Bratschko (r.) war ein leidenschaftlicher Golfer und jahrelang auch weststeirischer Ryders Cup-Kapitän.
  • Foto: Cescutti
  • hochgeladen von Harald Almer

Und "Karli" war leidenschaftlicher Golfer. Und so schaukelte er als Kapitän von Köflach/Maria Lankowitz die Geschicke des weststeirischen Ryders Cups mit, eine weststeirische Anlehnung an den echten Ryders Cup der Golfprofis. Der Golfclub Erzherzog Johann in Maria Lankowitz war eine Art Heimat für Bratschko, für den seine Familie alles war und über die er immer voller Stolz sprach.

Bürgermeister Helmut Linhart und Karl Bratschko ehrten hier Christoph Kröpfl. | Foto: FOTO KOREN
  • Bürgermeister Helmut Linhart und Karl Bratschko ehrten hier Christoph Kröpfl.
  • Foto: FOTO KOREN
  • hochgeladen von Harald Almer

Der ehemalige GAK-Manager und Fußballtrainer Alfred Gert war ebenso ein langjähriger Weggefährte wie Werner Flecker, bei dessen "Pizza Taxi" um 9.30 Uhr unzählige Male Kaffee getrunken und über Köflach und die Welt debattiert wurde. Dort konnte jeder hinkommen und kam auch (fast) jeder einmal hin. Diese Treffen wurden liebevoll "Gemeinderatssitzungen" genannt, weil hier auch so manche Idee für die Lipizzanerstadt geboren wurde. Bratschko engagierte sich jahrzehntelang für die Köflacher Wirtschaft und galt als Verbinder und Sprachrohr verschiedenster Anliegen.

Karl Bratschko in seinem Reich der Fahrräder und Motorräder in der Köflacher Innenstadt | Foto: Almer
  • Karl Bratschko in seinem Reich der Fahrräder und Motorräder in der Köflacher Innenstadt
  • Foto: Almer
  • hochgeladen von Harald Almer

Die Jugend lag ihm am Herzen. Einerseits die Fußball-Jugend, wo er schon immer gerne ein weststeirisches Leistungszentrum zusammen mit Voitsberg und Bärnbach gegründet hätte, aber über die Vereinshürden nicht drüber kam. Beim "Zweirad Bratschko" gab sich die Jugend die Klinke in die Hand, weil er neben Fahrrädern auch Mopeds, E-Bikes und zuletzt auch Vespas verkaufte bzw. reparierte. Alle drei Jahre bildete er einen Lehrling aus, spendete für Broschüren, sponserte Veranstaltungen und Vereine sowohl im sportlichen und kulturellen Bereich.

Nach dem Brand seines Geschäfts im Jahr 2016 bedankte sich Karl Bratschko bei der Feuerwehr für die große Hilfe. | Foto: Cescutti
  • Nach dem Brand seines Geschäfts im Jahr 2016 bedankte sich Karl Bratschko bei der Feuerwehr für die große Hilfe.
  • Foto: Cescutti
  • hochgeladen von Harald Almer

"Eine Institution ist nicht mehr", sagt der Köflacher Bürgermeister Helmut Linhart. "Seine 9.30 Uhr-Termine beim Flecker waren legendär. Er wird uns Köflachern als Gewerbetreibender, als Sportler und als Mensch sehr fehlen."

Eine Erinnerung an Karl Bratschko und seinen Köflacher Radfahrtag:

Vor 45 Jahren auf einem Tandem
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

So sollen die Wohneinheiten in der Mohnfeldgasse Bärnbach bei der Fertigstellung im Sommer aussehen.  | Foto: Ofner Immobilien
4

Wohnbauprojekt Mohnfeldgasse
16 neue Wohneinheiten entstehen in Bärnbach

In der Mohnfeldgasse in Bärnbach entstehen 16 Wohneinheiten, die im Sommer 2024 fertiggestellt werden. Erhältlich sind sie Schlüsselfertig ab 265.000 Euro. BÄRNBACH. Ein modernes neues Wohnbauprojekt der Firma Sadiki Bau ziert bald die Mohnfeldgasse in Bärnbach. Insgesamt 16 Wohneinheiten, aufgeteilt auf zwei Doppelhäuser sowie drei Häuser mit je vier Wohnungen, stehen dort zum Kauf oder zur Miete bereit. Mit dem Bau wurde im Jänner 2023 gestartet, die Übergaben starten heuer ab Juni, die...

  • Stmk
  • Voitsberg
  • Justin Schrapf
Anzeige
Bürgermeister Jochen Bocksruker legt sein Hauptaugenmerk auf die Stadt Bärnbach und kandidiert nun auch für den Landtag. | Foto: Die Abbilderei
8

Projekte und Events
Mit voller Kraft für die Wohnstadt Bärnbach

Der Bärnbacher Bürgermeister Jochen Bocksruker kandidiert im Herbst für den Landtag, um die gesamte Region voranzubringen. Seit Hauptaugenmerk bleibt natürlich Bärnbach, wo mehrere Projekte in den Startlöchern stehen wie Kindergartenzubau, Neubau des Rüsthauses und Straßenprojekte. Ihre Kandidatur für die SPÖ bei den Landtagswahlen im Herbst wurde von der BEvölkerung außerordentlich gut aufgenommen. Was haben Sie vor?Jochen Bocksruker: Eines gleich vorweg. Mein Hauptaugenmerk ist und bleibt...

  • Stmk
  • Voitsberg
  • Harald Almer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.