Mit Abstand die höchste Rate in der Steiermark
Ein Flächenbrand - Pflegeheime und Kindergärten als "Hotspots"
621 Neuerkrankungen in der Sieben-Tage-Inzidenz machen den Bezirk Voitsberg zur traurigen Nummer eins der Steiermark. Amtsärztin Rosemarie Gössler appelliert an die Bevölkerung.
VOITSBERG. Es wird immer schlimmer statt besser! Zumindest, was die Zahl der positiv Covid-19-Getesteten angeht. Mit 621 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in der Sieben-Tages-Inzidenz liegt der Bezirk Voitsberg steiermarkweit einsam an der Spitze, Murau und Murtal folgen mit 493 bzw. 473 mit großem Abstand. Am wenigstens erwischt es derzeit unseren Nachbarbezirk Deutschlandsberg mit 284 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Massentests im Bezirk
Aber warum ist das so? Amtsärztin Rosemarie Gössler hat auch keine Erklärung für dieses Phänomen. "Tatsache ist, dass unsere Ärzte im Bezirk auch mittels Antigen-Test sehr viel testen. Und dass wir Massentests in Pflegeheimen und größeren Kindergärten initiiert haben. Besonders diese Institutionen sind stark von der Pandemie betroffen." In mehreren Kindergärten waren die Betreuerinnen positiv, daher sind einige Kindergärten überhaupt gesperrt.
Erleichterung beim Personal
Die große Zahl an Neuerkrankungen fordert die Mitarbeiter der BH Voitsberg voll. "Wir kommen kaum mit unserer Arbeit nach", sagt Gössler. Eine Erleichterung kam am Montag von der Landessanitätsdirektion. Ab sofort kann eingeschultes Personal der Bezirkshauptmannschaften Menschen, die wegen Corona abgesondert waren, aber keine oder kaum Symptome zeigten, wieder aus der Quarantäne entlassen. "Das durften bisher nur Ärzte, bei uns war das aber nicht mehr zu bewältigen. Denn Menschen, die länger als zehn Tage in Quarantäne sind, weiter von der Außenwelt abzusondern, obwohl es nicht mehr notwendig ist, grenzt an Freiheitsberaubung."
Der laute Appell der Amtsärztin an die Weststeirer: "Abstand halten, die sozialen, vor allem die innerfamiliären Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, nur einmal pro Woche einkaufen gehen und Masken aufsetzen. Wir haben derzeit einen Flächenbrand und können viele Fälle nicht mehr nachvollziehen, weil es keine Cluster sind, sondern Einzelpersonen, die wiederum andere anstecken."
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