Kriminalstatistik: Heuer minus 136 Delikte im Bezirk Voitsberg
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 sank die Kriminalitätsrate um 20,3%. Aber es ist nicht alles eitel Wonne.
Von Jänner bis Juni 2018 bearbeitete die Polizei in der Steiermark 23.790 Anzeigen, das bedeutet einen Rückgang von 11% gegenüber den Vorjahresmonaten 2017. Der Bezirk Voitsberg war in dieser vorläufigen Statistik noch erfolgreicher: Denn die Zahl der angezeigten Fälle fiel von 671 auf 535, was ein Minus von 20,3% und den drittbesten Wert im gesamten Bundesland bedeutet.
Weniger Einbrüche
Einen deutlichen Rückgang gibt es bei den zum Teil bewaffneten Einbruchsdiebstählen mit einem Minus von 74,4%, aber auch die Diebstählen gingen um 30,4% zurück. Auch die Sicherheit bei den Firmen bzw. Geschäften nahm zu, so gab es im ersten Halbjahr 2018 nur vier Fälle, im Vorjahr waren es noch neun.
Zunehmende Aggression
Zwei Bereichen bereiten der Polizei allerdings Kopfzerbrechen. Zum einen stieg die Zahl der Körperverletzungen auf 47 Fälle oder um 42,4% gegenüber dem Vorjahr, zum anderen die der Sachbeschädigungen auf 102 Fälle oder um 13,3%. Vor allem mutwillige Beschädigungen von Autos sind im Vormarsch. Gründe für diese Entwicklung gibt es mehrere. So steigt die Aggression vor allem bei Jugendlichen gegenüber der Polizei, besonders wenn Alkohol im Spiel ist. Der Respekt gegenüber den Beamten geht immer mehr verloren. Bei einigen Amtshandlungen wurden Polizisten verletzt. Weiters kennen immer weniger Jugendliche die Grenze zwischen "Mein und Dein" und nehmen Zerstörungen in Kauf. Und drittens macht sich bei vielen eine gewisse Perspektivenlosigkeit und Langeweile breit, sodass es immer wieder zu Sachbeschädigungen kommt.
Ein Fass ohne Boden
Differenziert sieht die Polizei die Zahl der Suchtmitteldelikte. Im ersten Halbjahr 2018 war es relativ ruhig, allerdings laufen zahlreiche langwierige Ermittlungen mit ersten Festnahmen. Da wird die Zahl der Anzeigen im Laufe des heurigen Jahres noch zunehmen. Die meisten Suchtmitteldelikte betreffen Cannabis, allerdings ist dieser Stoff als Einstiegsdroge nicht zu unterschätzen.
Trotz allem ist das Resümee sehr positiv: Der Bezirk Voitsberg ist für Verbrecher nicht attraktiv, denn es gibt außer der B70 und der B77 keine Fluchtrouten, was vor allem für Ortsunkundige ein Problem ist. Die Kessellage und die relativ große Entfernung zur Autobahn erweist sich hier als Segen. Und der Ausländeranteil im Bezirk ist extrem gering. Ausländer wollen sich zentralisieren und zusammenschließen, das funktioniert in ländlichen Bereichen nicht, dort fühlen sich die meisten auch nicht sehr wohl.
Übrigens: Laut internen Statistiken liegen bei den Delikten die Nationalitäten Rumänien und Afghanistan an den ersten beiden Stellen. Die Polizei ist stolz auf das Projekt "Gemeinsam.Sicher" und bittet die Bevölkerung um weitere Mithilfe. Die Kooperation im Bezirk Voitsberg läuft hier sehr gut.
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