Pibersteinersee
Freizeitinsel Piberstein blitzt zwei Mal mit Klage gegen Bürgerinitiative ab

So sieht das neue Modell des Tonweber-Wohnprojekts am Pibersteinersee aus. | Foto: Tonweber
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Die Bürgerinitiative Föhrenstraße legt Einspruch gegen den beschlossenen Bebauungsplan des Tonweber-Projekts ein und fordert vor der Bauverhandlung einen "Runden Tisch".
KÖFLACH. Mit schweren Geschützen fuhr die Freizeitinsel Piberstein zuletzt gegen die Bürgerinitiative Föhrenstraße auf, die sich vehement gegen den Bau des Wohnprojekts von Thomas Tonweber am Pibersteinersee ausspricht. Da auf einem Tor der Liegenschaft eine Tafel angebracht war, auf der Botschaften der Bürgerinitiative transportiert wurden, bekamen die Mitglieder als ersten Schritt ein rechtanwältliches Schreiben mit Aufforderung einer Unterlassungserklärung und einer Pönale von 250 Euro pro Person. Da die Initiative aber bestritt, diese Tafel angebracht zu haben, klagte die Freizeitinsel Piberstein Sportpark GmbH. auf Besitzstörung und zog vor das Voitsberger Bezirksgericht. Dort wurde die Klage abgewiesen, die Freizeitinsel legte Rekurs ein und zog vor das Landesgericht für Zivilrechtsachen in Graz. Auch dort blitzte man ab mit der richterlichen Begründung, dass der Umstand, dass Flugzettel und ähnliches zur freien Entnahme verteilt wurde bzw. mit Hilfe eines Zustellservice an die Haushalte versendet worden seien sowie die Tatsache, dass  auf einer vorgesehenen Homepage eine Online-Petition initiiert wurde, würden nicht ausreichen, die Bürgerinitiative als mittelbare Störerin belangen zu können. Die Mitglieder der Initiative beteuerten, dass sie diese Tafel nicht angebracht hätten.
Sportpark-Geschäftsführer Werner Monsberger hatte mit diesem Ausgang gerechnet. "Uns ging es darum, exemplarisch vorzugehen, denn wir reden hier von einem Privatbesitz."

TV-Sendung "Am Schauplatz"

Nach dem Zwei-Drittel-Beschluss für den Bebauungsplan des Tonweber-Projekts durch den "alten" Köflacher Gemeinderat legte die Bürgerinitiative nun schriftlich bei der Stadtgemeinde Köflach Widerspruch ein und ärgert sich darüber, dass nicht der neu gewählte Gemeinderat über dieses Projekt abstimmt. Mehr als 1.200 Unterstützer zählt diese Initiative, die diesen Bau unbedingt verhindern will. Am 3. September wird die ORF-Sendung "Am Schauplatz" mit dem Thema Pibersteinersee ausgestrahlt, die Dreharbeiten liefen bereits. Die Initiative fordert dringendst vor der Bauverhandlung einen "Runden Tisch" mit Bgm. Helmut Linhart, der Besitzerfamilie, dem Projektwerber und Vertretern der Initiative selbst.

Viele Bedenken

Die Hauptbedenken der Initiative: Einerseits wurde der Pibersteinersee seinerzeit mit Landesfördergelder bedacht, hier sollte die widmungsgerechte Verwendung der Gelder nachgewiesen werden und daher könne es im öffentlichen Interesse sein, die Bevölkerung vom Seezugang auszusperren. Andererseits gibt es massive Sicherheitsbedenken, denn das Areal war früher ein Bergbaugelände, wo Tagbau und Untertagbau betrieben wurde. Laut mehreren Anrainern sind an den Wohnhäusern immer wieder Risse und Setzungen feststellbar, weil der Untergrund immer noch in Bewegung sei. Weiters wirft die Initiative die Frage nach der Haftung für eventuelle Folgeschäden auf, wenn nach dem Bau des Tonweber-Projekts Probleme an den Anrainerhäusern auftauchen sollten. Außerdem erwartet sich die Initiative, dass eine solide Tiefenbohrung am Gelände durchgeführt wird und nich nur eine Raumsondierung mit Grabung von Probeschlitzen. Und die Sorge um die Wasserqualität im See ist auch ein Thema. Es seien einfach sehr viele Detailfragen offen", so die Sprecher der Initiative.

Offen für "Runden Tisch"

Bgm. Helmut Linhart seht einem "Runden Tisch" positiv gegenüber. "Diesen Tisch kann es gerne geben. In der Bauverhandlung sind auch alle Anrainer dabei. Der Bauwerber muss hier alle rechtlich notwendigen Unterlagen vorlegen, sonst gibt es keinen Bau. Da unterscheidet sich dieses Vorhaben nicht von allen anderen. Die Montanbehörde wird selbstverständlich eingebunden, braucht es das Einvernehmen dieser Institution."

Kein Betreiber

Sportpark-Geschäftsführer Werner Monsberger will nochmals mit aller Deutlichkeit klarstellen, dass der See für die Öffentlichkeit nur deshalb gesperrt ist, weil sich kein Betreiber findet. "Die Freizeitinsel Piberstein Sportpark GmbH. kann und will aus wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen den See nicht aufsperren und wird ihn auch nicht mehr öffnen, solange es keinen Betreiber gibt. Gäste des Sportparks, des JUFA-Hotels und Mitglieder des Fischereivereins ist die Benützung gestattet." Von geplanten Gesprächen mit den Gemeinden Köflach und Maria Lankowitz weiß er nichts.
Was ihn noch ärgert: "Auf dem Areal, wo Thomas Tonweber die Projekte errichten will, stünde eigentlich seit mehr als 20 Jahren eine Siedlung mit drei- und vierstöckigen Häusern, das wurde alles schon genehmigt. Die meisten Anrainer würden schon längst in eine Hausmauer schauen. So gesehen ist das Tonweber-Projekt eine deutliche Verbesserung."

So sieht das neue Modell des Tonweber-Wohnprojekts am Pibersteinersee aus. | Foto: Tonweber
In unmittelbarer Nähe der ehemaligen Kohlenwäsche entstehen die Wohnbauprojekte von Thomas Tonweber. | Foto: Pinder
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