Kurt Christof
"Ich kandidiere nie mehr für Bund und Land"

Kurt Christof, hier mit Ernst Meixner und Bernd Osprian, ist vom Ausgang der Wahlkreiskonferenz bitter enttäuscht. | Foto: Almer
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Heftige Nachwehen der SPÖ-Wahlkreiskonferenz Süd-/Weststeiermark. Denn der Voitsberger Vize-Bgm. Kurt Christof hatte wenige Stunden vorher seine Kandidatur für die Landtagswahlen zurückgezogen. Er pochte in den Verhandlungen auf ein Versprechen, das ihm NAbg. Beppo Muchitsch für die Nummer 1-Position im Wahlkreis gegeben hätte. "Ich bin bitter enttäuscht, weil ich schon wieder ausgebremst wurde", ärgerte sich Christof. "Ich habe meine Bewerbung zurückgezogen, weil Vereinbarungen nicht eingehalten wurden und weil es in der SPÖ nur um Posten geht. Ich bin jetzt 55 Jahre alt und werde nie mehr für Landes- oder Bundeswahlen kandidieren. Nur auf Gemeindeebene bleibe ich aktiv. Der Bezirk Voitsberg wurde aus meiner Sicht liquidiert."

Keine Rückreihung

NAbg. Beppo Muchitsch skizziert die Situation aus seiner Sicht. "Die SPÖ des Bezirks Voitsberg hatte eine fertige Frauenliste mit BR Elisabeth Grossmann an der Spitze und eine Männerliste mit Kurt Christof. Die SPÖ-Bürgermeister hatten den Wunsch geäußert, Kurt Christof als Spitzenkandidat im Wahlkreis zu nominieren, schon im Vorfeld hat es diesbezügliche Gespräche zwischen Ernst Meixner, Bernd Osprian und Kurt Christof gegeben."
Ja, es habe ein Versprechen von Muchitsch gegeben, allerdings nicht bezüglich Christof. "Vor der letzten Landtagswahl habe ich mich dafür eingesetzt, dass der amtierende Abgeordnete nicht zurückgereiht wird, obwohl der Bezirk Voitsberg die wenigsten Delegiertenstimmen hat und Leibnitz und Deutschlandsberg zurückstehen mussten. Daher blieb Karl Petinger die Nummer eins." Dieses Versprechen gelte laut Muchitsch auch heuer. Mit der amtierenden Abgeordneten Bernadette Kerschler aus dem Bezirk Leibnitz gab es daher die klare Nummer eins, weil Karl Petinger aus Altersgründen sein Amt niederlegte. 

Vorzugsstimmen

Nach mehrmaligen Verhandlungsrunden entschieden dann die Bezirksverantwortlichen, dass hinter Leibnitz der Bezirk Deutschlandsberg auf Position Nummer zwei (Andreas Thürschweller) und der Bezirk Voitsberg auf Rang drei (Elisabeth Grossmann) nominiert wird. "Das zweite Mandat ist wackelig, das dritte hat einen Bundesrat sicher und damit ist auch die Vertretung des Bezirks Voitsberg im Bund garantiert. "Kurt Christof wäre dann auf Platz vier gesetzt worden. Mit einem erfolgreichen Vorzugsstimmenwahlkampf und der erforderlichen Wahlzahl in seinem Wahlkreis hätte er die Möglichkeit gehabt, auf Nummer eins vorgereiht zu werden, denn das besagt das Vorzugsstimmenwahlrecht, das in der SPÖ gültig ist", erklärt Muchitsch. "Ich hätte mir erwartet, dass Christof diese Herausforderung annimmt."
Die Landespartei mit LH-Stv. Michael Schickhofer hatte sich nicht in die Gespräche eingemischt, sondern nur einen klaren Wunsch geäußert, mit einer Wahlkreisliste in die Abstimmung zu gehen. "Wir hätten auch über zwei Listen abstimmen können, aber wäre für den Bezirk Voitsberg wahrscheinlich nicht so gut gewesen", so Muchitsch.
Der lachende "Vierte" ist nun der Stallhofener Stefan Jud, der an Stelle von Christof nun einen Vorzugsstimmenwahlkampf an vierter Stelle starten darf.
Der Regionalgeschäftsführer der SPÖ Süd-Weststeiermark, Gerhard Schreiner, sieht das ähnlich wie Muchitsch: "Die SPÖ Steiermark hat klare Vorgaben, wie bei der Erstellung von KandidatInnen-Listen vorzugehen ist. In Hearings und SPÖ-Gremien wurde über die Bewerbungen beraten, ein Vorschlag erarbeitet und dann bei der Wahlkreiskonferenz beschlossen. Da gibt es im Vorfeld keine Zusagen irgendwelcher Art, daher kann ich dies bei Kurt Christof auch nicht nachvollziehen und war mir auch nicht bekannt. Ausschlaggebend für die Listenerstellung waren letztendlich zwei wesentliche Punkte: Dass Bernadette Kerschler als amtierende Landtagsabgeordnete an erste Stelle gereiht wird und danach laut Landesstatut im Reißverschlusssystem – weiblich/männlich – die weiteren KandidatInnen gereiht werden."

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