Tourismusreform
Hoffen auf ein Kompetenzzentrum
Der Umbau im Tourismus ist im vollen Gange und wird früher als am geplanten 1. Oktober vollzogen.
KÖFLACH. Der anfängliche Widerstand der Tourismusverbände Lipizzanerheimat und Steirische Rucksackdörfer gegen die Tourismusreform und die Integration in die Region Graz war groß, mittlerweile ist die Skepsis - zumindest teilweise - konstruktivem Arbeiten gewichen. Oder um es mit Adi Kern, Obmann des Tourismusverbands Lipizzanerheimat, zu formulieren: "Wir blicken in die Zukunft und schauen nicht zurück."
Viele Gespräche
Mit Koordinator Dieter Hardt-Stremayr von Graz Tourismus und Susanne Haubenhofer, die die 19 GU-Tourismusgemeinden repräsentiert, gab es schon mehrere Gespräche, auch mit den Tourismus-Bürgermeistern das Bezirks wurden schon Gespräche gesucht. "Wir wollen die neue Struktur so schnell wie möglich, aber deutlich vor dem geplanten 1. Oktober, zum Leben erwecken", sagt Kern. Daher sind Mitarbeiterinnen von Graz Tourismus mehrmals in Köflach, um diverse Abläufe (Homepage, Medienbetreuung, Feratel-Betreuung usw.) zu optimieren. "Wir machen uns alle fit für den großen Verband", so Kern, der hofft, dass die neue Struktur schlagkräftig das Riesenpotenzial des Grazer Raums für das Wandern und Radfahren "bearbeiten" kann. "Der neue Verband wird einen Qualitätssprung machen, davon bin ich überzeugt."
In der neuen Kommission werden alle acht weststeirischen Tourismus-Bürgermeister, 19 von Graz-Umgebung und acht politische Vertreter von Graz sitzen, dazu kommen zwölf Mitglieder der Wirtschaft (vier aus der Hotellerie, vier aus der Gastronomie, vier aus der übrigen Wirtschaft), die dann die Geschäftsführung bestellen werden. "In der Startphase war das Bezirksdenken noch stark, jetzt sind wir der Drittel-Lösung schon sehr nahe, denn was wir hier überhaupt nicht brauchen können, sind veraltete Machtstrukturen", sieht Kern Fortschritte.
Vier Büro-Standorte
Der Tourismusobmann geht derzeit von vier Büro-Standorten in der Region Graz aus, einer davon wird Köflach sein. Die Spezialisierung innerhalb der großen Region wird sich ein Thema sein und daher geht Kern von Kompetenzzentren aus, die in den jeweiligen Tourismusbüros angesiedelt sein könnten. "Ich hoffe, dass Köflach das Kompetenzzentrum für die Bereiche Wandern und Radfahren wird. Denn dafür gibt es bereits eine intakte Infrastruktur mit der GKB und dem neuen Vomobil und Bikestationen. Wir werden sicher keine Radkarten nur für unseren Bezirk mehr auflegen, sondern die gesamte Region abbilden. Und ich gehe davon aus, dass die Großregion auch in Sachen Infrastruktur mehr bewegen kann."
Den eigenen Tourismusbetrieben richtet Kern aus, einen Blick in die Südsteiermark zu werfen. "Kein Verband kann touristische Angebote schaffen, das können nur die Betriebe. In der Südsteiermark gibt es fast ausschließlich Regionalität auf den Speisekarten und fast jeder Buschenschank hat mindestens fünf Qualitätszimmer. Genau zu dieser Qualität müssen wir auch kommen."
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