Wirtschaftsbarometer
Keine rasche Erholung der Wirtschaft in Sicht
Der Voitsberger Wirtschaftskammerobmann Peter Sükar präsentiert ernüchternde Zahlen.
VOITSBERG. Wohlgemerkt, die Umfrage der Wirtschaftskammer bei den Unternehmen der Süd- und Weststeiermark lief lange vor der Ankündigung für den dritten Lockdown, der jetzt bis weit in den Jänner dauert. Und schon damals war der Pessimismus beim Wirtschaftsbarometer greifbar. 56 Prozent der befragten Betriebe verzeichneten in den letzten zwölf Monaten einen Umsatzrückgang, immerhin 30,9 Prozent wiesen ein Umsatzplus aus. Eine rasche und nachhaltige Erholung erwarten die Unternehmer nicht, allerdings erwarten 34,9 Prozent eine Verbesserung der Umsatzsituation.
Große Verunsicherung
In puncto Auftragslage zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch in diesem Bereich kam es seit Beginn der Corona-Krise im März 2020 zu klaren Rückgängen. Die Erwartungen sind leicht positiv, aber die Verunsicherung ist stark ausgeprägt. Preisseitig hatte die Corona-Krise im Bezirk Voitsberg kaum einen Effekt, was sich in den nächsten Monaten nicht ändern dürfte.
Eine Tendenz wird sich verfestigen. Die Bereitschaft zu Investitionen ist rückläufig. Im Oktober 2020 planten nur 26,7 Prozent der Unternehmen, ihr Investitionsvolumen auszuweiten, 34,8 Prozent rechneten mit einem Rückgang. Der süd-weststeirische Arbeitsmarkt wird durch Corona stark in Mitleidenschaft gezogen. 32,8 Prozent erwarten einen Personalabbau in den kommenden zwölf MOnaten, nur 12,3 Prozent wollen zusätzliche Beschäftigte einstellen. Ein rascher Rückgang der hohen Arbeitslosigkeit rückt damit in weite Ferne.
Tiefe Rezession
Insgesamt konstatiert WKO-Obmann Peter Sükar eine tiefe Rezession durch die Corona-Pandemie nach einem konjunkturell sehr gutem Jahr 2019. In allen Bereichen sind überwiedeng negative Entwicklungen seit Beginn der Pandemie zu verzeichnen. Der wirtschaftliche Aufholprozess zwischen erstem und zweitem Lockdown war zögerlicher als erhofft, das wird sich mit dem dritten Lockdown nicht bessern.
Im gesamtsteirischen Vergleich sind die Süd-Weststeiermark und der Großraum Graz bei den Prognosen noch am optimistischsten, was den Gesamtumsatz und die Auftragslage betrifft. Anders sieht es für den Arbeitsmarkt aus, da sind ausnahmslose alle steirischen Regionen ziemlich pessimistisch.
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