Biodiversität & Versorgung
Waidhofen's Landwirte zeigen ihre Stärken
Bei einem „Frühstück im Obstgarten“ in Kleinzwettl bei Pfaffenschlag anlässlich der Woche der Landwirtschaft hob die Bezirksbauernkammer Waidhofen die Stärken der heimischen Bauern hervor.
KLEINZWETTL. So setzten die Bauern im Bezirk Waidhofen auf Biodiversität und Herkunftskennzeichnung, um die Versorgung mit hochwertigen und nachhaltigen Lebensmittel zu sichern.
Überblick in Zahlen
Der Bezirk besteht aus 60 Prozent landwirtschaftlicher Nutzfläche, die derzeit von 980 Betrieben bewirtschaftet wird. Es dominiert der Ackerbau, wobei auch die Tierhaltung mit aktuell 384 Rinderhaltern, 287 Geflügelhaltern und 101 Schweinehaltern stark vertreten ist. Neben dem Getreidebau sind Kulturen wie Mais, Kürbis, Mohn und Erdäpfel etabliert. Jährlich werden in Österreich ca. 28.000 kg/ha Speisekartoffeln produziert und 48 kg Erdäpfel pro Kopf konsumiert. Auf den 430 Hektar Speiseerdäpfel in Waidhofen können somit jährlich rund 250.800 Konsumenten versorgt werden.
Ein Beispiel: Von den geernteten Weizenflächen können 564 Millionen Semmeln produziert werden
Kulturen nach Fläche (in Hektar)
- Weichweizen 4.700
- Dinkel 820
- Roggen 3 780
- Triticale 4.520
- Wintergerste 1.100
- Sommergerste 1.200
- Hafer 2 010
- Menggetreide 300
- Speiseindustriekartoffeln 180
- Speisekartoffel 430
Biodiversität fördern
Christoph Kadrnoschka, Obmann der Bezirksbauernkammer Waidhofen, betont: „Die Biodiversität spielt in der Landwirtschaft eine entscheidende Rolle für die zukünftigen Entwicklungen. Als Bauern sind wir uns bewusst, dass die Vielfalt der Arten nicht nur ein bedeutendes Anzeichen für die Gesundheit unserer Umwelt ist, sondern ebenso für die Effizienz und Nachhaltigkeit unserer landwirtschaftlichen Produktion. Daher setzen wir uns aktiv dafür ein, Tier- und Pflanzenarten zu fördern und zu schützen, um auch in den kommenden Jahren die Versorgung mit einheimischen Lebensmitteln gewährleisten zu können."
Verhältnis Natur vs. Feld
Die Förderung der Biodiversität ist ein zentraler Bestandteil der landwirtschaftlichen Praktiken im Bezirk. Eine hohe Biodiversität auf landwirtschaftlichen Feldern kann die Präsenz von Nützlingen und Bestäubern erhöhen, den Bodenschutz fördern und die Ernte sowie das Wachstum der Pflanzen positiv beeinflussen. Flora und Fauna werden daher durch individuelle Pflegemaßnahmen geschützt. Die Bauern in NÖ stellen freiwillig rund 10 Prozent ihrer Acker- und Grünlandflächen für die Biodiversität zur Verfügung – bei 1.000 m² Acker sind das 100 m² Naturvielfalt.
Wissen wo's herkommt
Ebenso ist die Herkunftskennzeichnung für den Bezirk von großer Bedeutung. Verbraucher sollen mit einem Blick auf die Produkte erfahren, woher diese stammen und wie sie produziert wurden. Dies schafft Transparenz und Vertrauen zwischen Landwirte und Konsumenten, und fördert gleichzeitig die regionale Wertschöpfung.
Wie der jüngste Skandal mit verdorbenem Geflügelfleisch aus Polen zeige, ist eine Herkunftskennzeichnung auch für die Gewährleistung von Sicherheit, Qualität und Fairness notwendig. Die ab dem 1. September geltende Verpflichtung für Kantinen, die Ursprünge der grundlegenden Nahrungsmittel wie Milch, Fleisch und Eier in ihren Gerichten anzugeben, markiert somit einen wichtigen Meilenstein.
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