Sorge um den Standort
HTL Karlstein: Das sagen ÖVP, FPÖ und Grüne
Die stark rückläufigen Schülerzahlen der HTL Karlstein ließen bei der SPÖ des Bezirks Waidhofen die Alarmglocken schrillen. Auch ÖVP, FPÖ und Grüne zeigen sich besorgt.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Grund dafür sind die Anmeldezahlen für das neue Schuljahr 23/24, wo es mittlerweile einen Einbruch von knapp 28 Prozent im Zeitraum zwischen 2012 (215 Schüler) und 2023/24 (155 Schüler) gäbe.
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ÖVP verweist auf neues Schulkonzept
"Im Herbst 2023 anlässlich der Feierlichkeiten zu 150 Jahre Uhrenfachschule wird das neue Schulkonzept Karlstein der Öffentlichkeit präsentiert. Politik und Schulverwaltung arbeiten intensiv an der Neuausrichtung mit Antworten auf die enorme Nachfrage an Mechatroniker und neuer Techniken für die Wirtschaft," erklärt VP-Bezirksparteiobmann Eduard Köck.
"Seit fast 30 Jahren ist die HTL für Mechatronik in Karlstein an der Thaya eine von zwei HTL's im Waldviertel. Dem ehemaligen Direktor Ingo Faseth ist es gelungen ein nachhaltiges Konzept zu installieren. Hunderte Absolventen von Karlstein haben in den vergangenen Jahrzehnten gute Anstellungen bei Waldviertler Firmen und darüber hinaus gefunden," sagt Bunderätin Viktoria Hutter und ergänzt: "Mittlerweile kämpfen viele Schulen um eine gute Auslastung. Jammern, aufgeben und eine Schule im Waldviertel zu schließen ist für die ÖVP keine Vorgangsweise. Die ständigen schlechten Stellungnahmen zu der Schule bringen nichts, sondern das Gegenteil - der Ruf der Schule wird damit beschädigt. In Kooperation mit der Bundes- und Landespolitik, der Schulverwaltung und mit dem sehr engagierten Lehrkörper in Karlstein wird an einer Neuausrichtung gearbeitet."
"Langfristig soll die HTL und die Uhrenfachschule Karlstein wieder zu alten Schülerzahlen zurückfinden. Die lokale und österreichweite Wirtschaft braucht Fachkräfte für den Uhrenbereich und noch mehr für zielorientierte Personen, etwa am Gebiet der Gebäudemechatronik, das soll die HTL in Karlstein auch in Zukunft abdecken. Für die Mobilität der Zukunft gibt es neue Konzepte, die auch für Karlstein einen Vorteil bringen werden," so Eduard Köck abschließend.
Auch Grüne bemängeln Verkehrsanbindung
"Die schlechten Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind leider schon seit meiner Schulzeit in den 1990iger Jahren ein Thema und das Land NÖ und der VOR haben es in all diesen Jahrzehnten nicht geschafft, das Problem zu lösen, obwohl es immer wieder aufgezeigt wurde. Es ist nun höchste Zeit, dass die Busverbindungen ordentlich eingerichtet werden und bei der Gelegenheit kann auch gleich jene nach Zwettl und Horn repariert werden, denn auch da stellt sich der VOR seit einem dreiviertel Jahr taub. Es muss endlich Schluss damit sein, dass ein Schulbesuch an der fehlenden Busverbindung scheitert und ich kenne leider einige Fälle bei uns im Waldviertel," fordert Nationalratsabgeordnete Martin Litschauer.
Litschauer sieht den Bedarf gegeben: "Gleichzeitig braucht es den HTL Standort und möglichst viele Absolventn für unsere Firmen, zahlreiche Stellen können aktuell wegen Fachkräftemangel nicht besetzt werden. Neben der Mechatronic sehe ich auch in der Gebäudeautomatisierung und bei der Erneuerbaren Energie sehr viele Tätigkeitsfelder, wo man noch Ausbildung anbieten kann und wo wir noch viele Fachkräfte brauchen werden. Und das passt genau in der Profil der HTL. Ich kann nur alle Schüler empfehlen sich diese Schule anzuschauen und sich dafür zu entscheiden, den dort werden dringend gesuchte Fachkräfte ausgebildet. Nutzt die Chance!"
FPÖ für parteiübergreifendes Konzept
"Seit meiner politischen Tätigkeit setze ich mich für den Erhalt sowie für die Aufwertung der HTL in Karlstein ein. Im Zuge der Landtagswahl 2023 haben sich auch alle Parteien für diesen wichtigen Waldviertler Schulstandort eingesetzt bzw. ihre Unterstützung zugesagt" sagt der 2. Landtagspräsident Gottfried Waldhäusl.
"Wichtig ist für die Zukunft, dass wir unterscheiden zwischen dem Bereich wo seitens des Landes NÖ etwas unternommen werden kann und jener Bereich wo der Bund das Sagen hat, da es sich um eine Bundesschule handelt. Es ist daher aus meiner Sicht wichtig, dass wir parteiübergreifend ein Konzept erarbeiten, wo es möglich ist, im Bereich des öffentlichen Verkehrs die Schule aus dem gesamten Bundesland problemlos zu erreichen. Gleichzeitig vermisse ich diesen politischen Schulterschluss bei der Waldviertel Autobahn, wo leider sämtliche Mandatare der anderen Parteien nicht mehr hinter dieser wichtigen Straßenanbindung (auch für die HTL Karlstein) stehen," erinnert Waldhäusl.
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