Prächtige Aussichten
Der Gleisdorfer Richard Mayr hat sich fotografisch schon in vielen Genres bewährt. Das reicht von Menschenbildern und Reiseberichten bis zum Rallyesport oder zu Tattoo-Conventions.
Darf man ihm über die Schulter schauen, gewinnt man Eindrücke, was gekonnte Fotografie von der massenhaft betriebenen Knipserei unterscheidet. Dabei geht es nicht nur um jene ästhetischen Erfahrungen, die einem bei Themen und Motive den passenden Moment und Ausschnitt finden lassen.
Es geht auch um eben jene Hingabe und Ausdauer, die man bei guten Handwerkern findet. Zeit ist ein wichtiger Faktor. Die präzise Handhabung einer komplexen Ausrüstung wird dem Laien da zur Last, wo zu viele Details in verschiedenen Möglichkeiten so oder so zu einander in Beziehung gestellt werden müssen.
Es ist aber nicht bloß die Beherrschung der technologischen Basis mit dem Finish am Computer, dessen Bildbearbeitungssoftware ja auch ein mächtiges und kompliziertes Werkzeug ist. Im Kern wollen bewegende Geschichte erzählt werden, die unser visuelles Denken anregen und vergnügen.
Den Kontrast dazu finden sie in der grenzenlosen Bilderflut von tausenden „Leserreportern“, die für besonders gelungen halten, was wir schon tausendmal gesehen haben; ein Blümchen, ein Abendrot, ein feixendes Babygesicht.
Was aber nennenswerte Fotografie ist, verlangt in den meisten Fällen ganz anderen Einsatz, vor allem jedoch jene Praxis, die mit Lebenszeit erkauft wird, bei der es keine Abkürzungen gibt.
Zurück zu Richard Mayrs aktueller Arbeit. Seine Hauptleidenschaft scheint die Naturfotografie zu sein. Der abenteuerlich belastbare Reisende zeigte das mit Motiven rund um die Erde. Das belegte er -- im Gegensatz zur Ferne -- beispielsweise auch mit einem Buch über das nahe Wechselland. Nun steht eine neue Arbeit knapp vor dem Abschluß.
Die renommierte ADEVA (Akademische Druck- u. Verlagsanstalt Graz) bringt Mayrs „Universum Ausseerland“ heraus. Ein visueller Streifzug durch vier Jahreszeiten. Begleitende Texte stammen wieder von Filemacher Fritz Aigner.
Daß die Präsentation am 29. November in Bad Aussee stattfindet, hängt mit dem aktuellen Film von Alfred Ninaus für die Fernsehreihe „Universum“ zusammen (Ausstrahlung in ORF 2 am 10. Dezember 2013).
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