Sigrid Meister und das "MiR"

- Verknüpft Zeitgeschichte, Kunst und Alltagskultur: Kunsthostorikerin Sigrid Meister
- hochgeladen von martin krusche
Sigrid Meister ist die Kustodin des Gleisdorfer MiR (Museum im Rathaus). Das verlangt nicht nur den laufenden Betrieb zu betreuen, sondern auch im Hintergrund Archivbestände und historische Artefakte der Stadt überschaubar zu halten.
Meister hatte darin nun zwei Jahre Pause, um sich ihrem kleinen Sohn zu widmen. Seit einiger Zeit läßt es ihre Teilzeitkarenz zu, sich erneut mit dem Museum zu befassen. Die Kunsthistorikerin hat einen Programmkurs eingeleitet, der das MiR wieder sanft vom reinen Galeriebetrieb zu einem Ort der Begegnung mit Zeitgeschichte wandelt.
Das ist in diesem Jahr natürlich auf eine besonderen Bezugspunkt hin ausgerichtet. Vor 100 Jahren fielen die Schüsse von Sarajevo. Danach blieb kein Jahrzehnt ohne außergewöhnliche Kräftespiele, in denen ideologisch, kulturell und wirtschaftlich unsere Gegenwart geschmiedet wurde.
So teilen sich im kommenden Herbst MiR und Kunst Ost die Monate September und Oktober, um in mehreren Schritten mit dieser großen Themenstellung nach außen zu gehen. Das Gleisdorfer Kunstsymposion 2014 und Akzente des Museums werden ineinandergreifen.
Das verdichtet sich außerdem rund um die nächste „Lange Nacht der Museen“ und den herbstlichen Mobilitätsschwerpunkt der Stadt, eine Aufgabenstellung, in welcher sich der „Kulturpakt Gleisdorf“ verstärkt engagieren wird.
So werden einerseits Kunst- und Kulturschaffende, andererseits Zeitzeugen bestimmter Momente unserer Alltagskultur zusammengreifen, um zu beleuchten, aus welchen Hintergründen und Vorgeschichten sich die aktuelle Situation dieser Region hergeleitet hat.
Das heißt, es wird zwar in einer Soloausstellung des bosnischen Malers Radenko Milak direkt auf Sarajevo im Jahr 1914 Bezug genommen, doch das Gros der kulturellen Bemühungen zielt auf eine Reflexion der Konsequenzen, um kritisch zu betrachten, worauf wir heute ruhen, wo gerade wieder so merklich weitreichende Umbrüche stattfinden.



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