Ästhetik. Jederzeit!

- Der Moment zählt. Drei Minuten später sieht alles anders aus.
- hochgeladen von martin krusche
Ein Leben in der Kunst bedeutet, sich der Ästhetik zu verschreiben. Ästhetik meinte ursprünglich nicht „Schönheit“, sondern Wahrnehmung.
Viele Menschen erwarten, wenn sie an „Schönes“ denken, etwas Bewegendes, das im Kontrast zu ihrem Alltag steht. Mir geht es genau umgekehrt. Das Herausragende, das Ungewöhnliche interessiert mich nur selten. Es ist die gelegentliche Draufgabe.
Wenn ich aber durch meinen Alltag getrieben bin, oder wenn ich gerade schlendere, je nachdem, was meine Aufgaben zulassen, freut mich die Fülle der interessanten Momente, die sich an fast jedem Ort herausfinden lassen. (Vielleicht am Nordpol nicht so oft, aber in der Oststeiermark dauernd.)
Da ich derzeit im Gleisdorfer „Museum im Rathaus“ eine Ausstellung aufbaue, die von den ersten zehn Jahren des künstlerischen Langzeitprojektes „the long distance howl“ handelt, bin ich dieser Tage verstärkt in der Stadt, aber auch in der Umgebung unterwegs, weil ich ständig etwas von hier und dort brauche.
So pendle ich zwischen den elaborierten Arbeiten der Ausstellung und den speziellen Momenten im Alltag. Beides hängt insofern zusammen, als das Langzeitprojekt seine „Kernzone“ im Realraum dieser Region hat und neben den gezielt künstlerischen Aktivitäten genau diese Alltagsmomente als eine der Quellen hat.
Als Künstler habe ich keine Ambition, quasi Welten zu erschaffen, sondern die bestehende Welt zu deuten. Das bedeutet, diese Welt zu erzählen und ihre bemerkenswerten Momente zu zeigen.
+) Das Kunstsymposion: [link]



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