Grünes Haus der Musik
Die Stadt Gleisdorf zeigt, wie klimaangepasstes Bauen geht
„Es grünt so grün“ heißt es in einem bekannten Musical. Das passt aktuell auch genau zum Haus der Musik in Gleisdorf, denn dort grünt es gleich auf mehreren Ebenen. Die Stadtgemeinde Gleisdorf sowie die Energieregion Weiz-Gleisdorf entwickelten das Haus der Musik in Gleisdorf durch unterschiedliche Maßnahmen zu einem wahren (über-) regionalen Demo-Projekt für klimaangepasstes Bauen.
GLEISDORF. Das Haus der Musik in Gleisdorf gilt als Demoprojekt, um zu zeigen, wie man bestehende Immobilien klimafit machen kann. Zu diesen Maßnahmen gehören die Entsiegelung des Parkplatzes inkl. zweier Regengärten, die Begrünung der Dachterrasse, eine bodengebundene grüne Fassade sowie die Installation eines Trinkbrunnens. Gefördert wird das Vorhaben vom Klima- und Energiefonds im Rahmen des KLAR!-Programms mit 40.000 Euro bei einem Gesamtprojektvolumen von 56.000 Euro.
Herausforderung Klimawandel
Zukünftig wird es neue Herausforderungen aufgrund des Klimawandels in Bezug auf Bauen und Wohnen geben. Beispielsweise fordern vermehrte Hitzetage einen erhöhten Kühlbedarf, andererseits überlasten intensive Starkregenereignisse in Verbindung mit versiegelten Oberflächen Kanalsysteme. Was es braucht, sind neue, praktikable und wirksame Lösungen.
„Auf Worte folgen Taten! Ich freue mich, dass wir nach einer kurzen Projekts- und Planungsphase nun in die Umsetzung gekommen sind. Mit dem ‚Grünen Haus der Musik‘ leisten wir einen aktiven wie auch attraktiven Beitrag zur Klimawandelanpassung. Damit setzen wir nicht nur unser Klimaschutzprogramm nach und nach um, sondern zeigen auch, dass unser Sachprogramm ‚Grünraum & Bodenschutz‘ Teil unserer politischen Arbeit für die Zukunft ist“, sagt Bürgermeister Christoph Stark.
Bei der Umsetzung der Maßnahmen wurde auf das regionale Know-how von Michael Pammer und sein Unternehmen Holistic Garden gesetzt.
Die konkreten Maßnahmen
Die gesamte zuvor asphaltierte Parkfläche wurde auf 120 m² entsiegelt und mit zwei Regengärten eingesäumt. Hierdurch werden einerseits der Regenwasserabfluss und die -speicherung verbessert, andererseits durch eine gesteigerte Verdunstung ein Kühlungseffekt erzielt.
Im begehbaren Bereich des Dachareals und den angrenzenden Räumlichkeiten werden künftig 70 Blütengehölze sowie Duft- und Blütenstauden zu einer unmittelbaren Reduzierung der Hitzebelastung beitragen. Damit wird auch die Qualität des Aufenthaltes deutlich verbessert.
Die dem Park zugewandte Fassade der Musikschule wird auf insgesamt rund 200 Laufmetern Edelstahl-Seilen mit fünf großen Rankpflanzen beschattet und damit auch gekühlt. Zudem wird zukünftig ein öffentlicher Trinkbrunnen installiert, der im Sommer für die nötige Erfrischung sorgt.
„Mit dem Projekt haben wir ein vorbildliches Anschauungsobjekt mitten in der Gemeinde. Die damit erzielten positiven Effekte sollen als Anregung für weitere Bauprojekte dienen“, erzählt Vizebürgermeister Thomas Reiter, Obmann des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Energie und Klimaschutz.
Christian Hütter der Energieregion Weiz-Gleisdorf ergänzt: „Genau das ist das Ziel unseres KLAR!-Programms – zu zeigen, wie erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel aussehen kann. Mich freut es sehr, dass wir für die Umsetzung vom Klima- und Energiefonds eine Förderung in Höhe von 75 % bzw. 40.000 Euro in die Region holen konnten.“
Direkt neben dem Haus der Musik hat die Stadtgemeinde mit der Straße der EnergiewÆnde einen interaktiven Lehrpfad zu den Themen Energie und Klima, welcher nun gemeinsam mit dem „Grünen Haus der Musik“ im Zuge von Exkursionen, Schulungen und Führungen gezeigt werden kann.
Besichtigung am "Langen Tag der Energie"
Die erste Gelegenheit zur Besichtigung bietet der "Lange Tag der Energie" am 24. Juni 2023. Den ganzen Tag über stehen mehr als 20 Einrichtungen im Bezirk Weiz rund um regionale Energieversorgung für die Bevölkerung offen.
Mehr Informationen sowie Anmeldungen zu Führungen sind möglich unter www.langenachtderenergie.at.
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