Forschungsarbeit im Bezirkspensionistenheim Weiz
Im Bezirkspensionistenheim Weiz setzt man seit einigen Jahren neben der klassischen medizinischen Betreuung auch auf alternative Methoden. Die Wirksamkeit von Jin Shin Jyntsu wurde nun wissenschaftlich untersucht.
Potentiale nutzen
Mit der innovativen Absicht, das Potential und das Wissen der MitarbeiterInnen zu nutzen, begann die Leitung des Bezirkspensionistenheimes Weiz 2008 mit einer Erhebung der Fähigkeiten des Personals.
So trat zutage, dass eine Mitarbeiterin ausgebildete Heilmasseurin ist, wieder andere Angestellte verfügen über Kenntnisse in den Bereichen Klangschalenmassage, Bachblüten, Cranio-Sacral-Therapie und Techniken des Tapings. Besonders interessant erschien Heimleiter Markus Gruber das Wissen von Diplomkrankenschwester Barara Gastager, die die Kunst des Jin Shin Jyntsu beherrscht.
Berührung tut gut
Jin Shin Jyntsu ist eine Methode, bei der 26 sogenannte Schlüsselpunkte am Körper, ähnlich wie etwa bei der Akupressur, gezielt berührt bzw. "geströmt" werden. Susa Hagen, Obfrau von Jin Shin Jyntsu Österreich: "Wir alle kennen das, wenn wir uns beim Nachdenken instinktiv an den Kopf fassen, wenn wir unsere Hand bei Schmerzen ganz automatisch auf die entsprechende Körperstelle legen. Berührung tut gut."
Bislang gab es keine wissenschaftlich fundierte Forschungsarbeit über die Wirksamkeit dieser aus Japan stammenden Heilkunst. Diese Tatsache weckte den Ehrgeiz von Dir. Gruber. Die Schwester der im Weizer Bezirkspensionistenheim tätigen Barbra Gastager, Mag. Dr. Angela Gastager vom Institut für Forschung, Wissenstransfer und Innovation der Pädagogischen Hochschule Steiermark, übernahm die wissenschaftliche Leitung und Auswertung der in den Jahren 2010 bis 2012 gesammelten Daten.
Einfache Griffe, große Hilfe
MitarbeiterInnen des Seniorenheimes wurden in Jin Shin Jyntsu ausgebildet und bald schon wurde klar, dass diese Berührungstechniken eine Linderung von Beschwerden und eine Besserung des allgemeinen Befindens bewirkten. "Einfache Griffe bedeuten große Hilfe", so Barbara Gastager. So würden etwa Probleme beim Schlucken gemindert, wenn während der Essensverabreichung der Ellbogen des jeweiligen Heimbewohners vom ausführenden Mitarbeiter gehalten würde. Heimleiter Markus Gruber: "Selbst Bewohner, die bereits künstlich ernährt wurden, begannen durch diese Methode wieder mit der Aufnahme fester Nahrung."
Das durchwegs positive Ergebnis der Studie wurde kürzlich im Bezirkspensionistenheim Weiz präsentiert. Heimleitung, Jin Shin Jyntsu-Anwender und die wissenschaftliche Leitung resümieren: Die Beziehung zum Bewohner wird durch das Strömen gefördert, die Zuwendung wirkt sich förderlich aus, interessanterweise auch auf das Befinden der MitarbeiterInnen.
Weitere Informationen zur Studie und zur japanischen Heilmethode gibt es im Bezirkspensionistenheim Weiz in der Fuchsgrabengasse 16.
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