Steigende Produktionskosten
Heimische Landwirtschaft schlägt Alarm

Manuela Wagner sorgt sich um ihre Zukunft, wenn die Preisdrückerei am heimischen Markt so weitergeht. | Foto: Bernhard Bergmann
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Steigende Kosten bei der Produktion und geringe Produktpreise prallen aufeinander, ein Ungleichgewicht. Die Info-Kampagne der Landwirtschaftskammer soll den besorgten Stimmen der steirischen Bäuerinnen und Bauern mehr Gehör verschaffen.

STMK./MITTERDORF. Die heimische Landwirtschaft gilt als Sicherheitsfaktor für die Bevölkerung, doch die Herausforderungen sind laut Landwirtschaftskammer gewaltig. Eine neue Plakatkampagne soll für mehr gegenseitiges Verständnis auf beiden Seiten sorgen, sowohl bei den Produzenten als auch bei den Konsumenten. Die Stimmen der heimischen Bauern sollen mittels der Info-Kampagne von der Öffentlichkeit gehört werden.

Wirtschaftlichkeit fraglich

„Unsere vielfältige, nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaft ist selbst in turbulenten Zeiten – russischer Angriffskrieg, voranschreitende Energie-, Preis- und Klimakrise, Corona-Pandemie, unterbrochene Lieferketten – ein verlässlicher Sicherheitsfaktor für die heimische Bevölkerung. Doch die Herausforderungen für die heimischen Bauern sind riesengroß.“
Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher

Findest du höhere Preise für regionale Produkte gerechtfertigt?

Explodierende Produktionskosten und zu geringe Produktpreise, verstärkte Bewirtschaftungs-Einschränkungen und die immer höheren, sich blitzartig ändernden Marketing-Standards, bringen die heimische Land- und Forstwirtschaft in wirtschaftliche Bedrängnis.

Eine langfristig sichere Versorgung hängt am seidenen Faden. Titschenbacher: „Unsere Bauern wollen motiviert und nicht frustriert, zukunftsfit und nicht perspektivenlos ihre wichtige Aufgabe als Lebensmittelversorger verrichten. Doch dazu brauchen sie ehrliche Wertschätzung und dauerhaft höhere Preise.“ Und weiter: „Die Politik ist gefordert, die regionale Produktion zu ermöglichen und die internationale Abhängigkeit bei Lebensmitteln und Energie zu reduzieren.“

Weckruf der steirischen Bäuerinnen und Bauern: Vizepräsidentin Maria Pein, Lisa Pazek, Kammerdirektor Werner Brugner, Franz Kreuzer, Elisa Neubauer, Michael Krogger, Elisabeth Miedl und Präsident Franz Titschenbacher. | Foto: LK/Danner
  • Weckruf der steirischen Bäuerinnen und Bauern: Vizepräsidentin Maria Pein, Lisa Pazek, Kammerdirektor Werner Brugner, Franz Kreuzer, Elisa Neubauer, Michael Krogger, Elisabeth Miedl und Präsident Franz Titschenbacher.
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Geiz ist nicht geil

Manuela Wagner ist Obstbäuerin in Mitterdorf bei Weiz. Sie kultiviert auf 15 Hektar Äpfel und auf einem Hektar Marillen. Gelagert werden sie im hofeigenen CA-Lager, sortiert und verpackt wird ebenfalls am Hof. Marillen und Äpfel werden direkt an die Kunden und an den Großhandel verkauft. Sie fordert mehr Fairness am Markt, denn die Preisdrückerei zerstöre ihre Zukunft:

"Arbeit und Qualität haben ihren Wert und die Bevölkerung kann auf die hohen und streng kontrollierten Qualitätsstandards bei unserem Obst vertrauen. Mein Appell: Gib' dem Körper etwas Gutes, um fit und gesund zu bleiben! Die Preisdrückerei und 'Geiz ist Geil' Mentalität des Handels bringt uns aber an den Rand der Wirtschaftlichkeit."

Durch Import von Billigstprodukten wird der heimische Markt in Bedrängnis gebracht. Unsere Bauern wünschen sich eine höhere Wertschätzung der regionalen Produkte vor der Haustür und generell ein besseres Verständnis für ihre tägliche Realität.

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