Tyrnauerbach
Hochwasserschutz: "Das Teuerste sind die Gummistiefel"

Gemeinsame Sache für eine gemeinsame Zukunft: Bgm. Peter Raith (Fladnitz an der Teichalm) und Bgm. Johannes Wagner (Frohnleiten). (v.l.) | Foto: WOCHE/Nina Schemmerl
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  • Gemeinsame Sache für eine gemeinsame Zukunft: Bgm. Peter Raith (Fladnitz an der Teichalm) und Bgm. Johannes Wagner (Frohnleiten). (v.l.)
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Die Gemeinden Fladnitz und Frohnleiten machen mit Spatenstich beim Hochwasserschutz gemeinsame Sache.

Neben Gasen, Ludersdorf oder Ratten zählt Tyrnau in der Gemeinde Fladnitz zu den Hochwasserrisikogebieten im Bezirk Weiz. Das spürten vor allem die Anwohner in den letzten Jahren immer deutlicher.
Um in Zukunft dem Hochwasser Herr zu werden und Siedlungsgebiete vor Überflutungen zu bewahren, erfolgte vorige Woche der Spatenstich für eine groß angelegte Schutzmaßnahme. Auch die Gemeinde Frohnleiten betrifft die Auswirkungen des Tyrnauerbachs. Jetzt wird gemeinsame Sache gemacht und in den nächsten 20 Jahren etwa 20 Millionen Euro für die Sicherung von Siedlungsgebieten ausgegeben.

Start für erstes Teilprojekt

Durch die Auswirkungen des Klimawandels nimmt die Zahl der Unwetter und Starkregenereignisse zu. Entsprechend wichtig ist deshalb ein effizienter Schutz vor Hochwasser. "Die Steiermark investiert jedes Jahr rund 50 Millionen Euro in den Hochwasserschutz. Alleine im Jahr 2020 wurden in der Steiermark Schäden in der Höhe von mehr als 100 Millionen Euro verhindert, und allein die im vergangenen Jahr fertiggestellten Hochwasserschutz-Projekte schützen weitere 1.200 Gebäude", sagt der zuständige Landesrat Johann Seitinger. In Frohnleiten geplant ist nun der Schutz der gefährdeten Mündungsbereiche des Tyrnauerbaches und die Zubringerbäche. Dieses erste Teilprojekt – weitere im gesamten Gebiet folgen in den kommenden 20 Jahren – soll bis 2024 fertiggestellt sein. Gut 3,9 Millionen Euro werden für Gerinneverbauung, Sanierung, Instandhaltung sowie Errichtung einer Flutmulde im Überlastungsfall oder Erosionssicherung und Gewässerpflege investiert.

Schutz für alle Bürger

Davon betroffen sind auch gefährdete öffentliche Infrastrukturen wie das Einzugsgebiet der ÖBB oder die Energieversorgung. Eine Menge Geld, aber: "Hochwasserschutzprojekte sind nicht einfach in der Diskussion mit Nachbarn, die sagen: ‚Seit 70, 80 Jahren wohnen wir hier, hier hat es nie etwas gegeben.‘ Das hatten wir in den letzten Jahren. Deshalb gilt der Dank auch den Grundstückseigentümern, die dies hier zur Verfügung stellen. Denn das Teuerste im Land sind die Gummistiefel", sagt Frohnleitens Bürgermeister Johannes Wagner beim Spatenstich. Was wie ein Scherz klingt, ist bittere Realität: Es geht dem Ortschef um notwendige Maßnahmen vor Umweltschäden, die nachhaltig wirken müssen, auch wenn aktuell und unmittelbar kein Unwetter droht.
"Wir dürfen ebenfalls an diesem Projekt teilhaben. Für unsere, unter Anführungszeichen, kleine Gemeinde ein beträchtlicher Betrag, den wir in die Hand nehmen. Aber auf lange Sicht ist der Schutz unserer Bürger wichtig", ergänzt Peter Raith, Bürgermeister von Fladnitz an der Teichalm.
Für die Planung und Umsetzung ist der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung zuständig. 58 Prozent des Budgets liefert der Bund bei, 14 kommen vom Land, 16 übernimmt die Stadtgemeinde, fünf die Gemeinde Fladnitz a.d.T.

In Zusammenarbeit mit: Nina Schemmerl

Wir berichteten bereits:

Doppelter Einsatz für das Klima
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