Unser Boden
Millionenschaden für heimische Landwirte

- Überschwemmung, Hagel, Kälteperioden und andere Faktoren setzten den Landwirten in unserer Region stark zu.
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Unwetter, Überschwemmungen und Krähenschäden setzten den Landwirten im Bezirk Weiz besonders zu. Schwäre Schäden für die Bauern war die Folge. In der gesamten Steiermark ist von zwei Millionen Euro auszugehen.
STEIERMARK. Nach ein paar wenigen warmen, sommerlichen Tagen hatte das Wetter-Chaos die Steiermark in den vergangenen Wochen wieder fest im Griff. Diese Wetterkapriolen haben Auswirkungen auf die Landwirtschaft und bringen einiges an Ernteverlust mit sich.

- Überschwemmtes Feld in St. Ruprecht an der Raab.
- Foto: Barbara Vorraber
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Viele Faktoren für Ernteausfälle
Heftige Gewitter gingen in Stubenberg, St. Ruprecht an der Raab und Gleisdorf nieder. Aber schon das Wetter Mitte April, welches eher kühl und nass war, bereitete den Landwirten in unserem Bezirk Kopfzerbrechen. Frühe Einbußen beim Anbau gab es daher schon im Frühjahr beim Aufgang der Pflanzen. Aufgrund der schlechten Witterung lagen die Äcker lange offen, was wiederum vermehrt zu Bodenerosionen und Verschlämmungen bei ungünstigen Wetterlagen führte.
Bernd Brodtrager ist Vorstand bei den steirischen Jungbauern und arbeitet im europäischen Agrarausschuss des Europäischen Parlaments zu. Er ist auch Bauer und Landwirt in Hofstätten an der Raab und baut dort Mais, Karotten und Kartoffeln an. Er war glücklicherweise von den Unwettern nicht so stark betroffen wie andere Bauern in St. Ruprecht.

- Bernd Brodtrage rist Vorstand bei den steirischen Jungbauern und arbeitete im europäischen Agrarausschuss des Europäischen Parlaments zu.
- Foto: Bernd Brodtrager
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Vom Ölkürbis nahm Bernd Brodtrager dieses Jahr jedoch Abstand. Der Grund dafür war das Verbot eines wichtigen Beizmittels für das Saatgut. Dieses wichtige Pflanzenschutzmittel ist nicht schädlich für den Boden, noch für den Kürbis, ganz im Gegenteil: es schützt den schwachen Keimling vor einem Pilzbefall zu Beginn der Aussaat. Das Verbot war laut Brodtrager wohl eher ein Juristisches seitens der Europäischen Union.
Kühle und feuchte Wetterbedingungen im April forderten die Ausbreitung von Pilzkrankheiten, daher war der Befall der Keimlinge dementsprechend groß und er hatte keine Chance, aus der Erde zu kommen. Somit gab es auch hier schon einiges mehr an Ernteausfällen.
Aufgrund dessen waren viele Landwirte in einer Notsituation und mussten Mitte und Ende Mai nochmals anbauen. Zu diesem Zeitpunkt ist es aber eigentlich schon zu spät. Das Zeitfenster zwischen Anbau und Ernte verkürzt sich, was wiederum zu weniger Ertrag führt.
Zwei Millionen Schaden für steirische Landwirtschaft
Hagel und Überflutungen haben neben vielen privaten Schäden auch grobe Spuren in der steirischen Landwirtschaft hinterlassen.
"Nach ersten Begehungen durch unsere Sachverständigen rechnen wir in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Steiermark mit einem Gesamtschaden in der Höhe von drei Millionen Euro, davon alleine zwei Millionen Euro in der Steiermark.“,
zieht Mario Winkler, Pressesprecher der österreichischen Hagelversicherung, eine erste Bilanz.
Vor allem Getreide, Stein- und Kernobstkulturen, Erdbeeren und Gemüse auf einer Fläche von 3.500 Hektar seien betroffen, Schutznetze seien teils kaputt geworden.
Krähen-Probleme setzen Landwirtschaft zu
Als wäre das schlechte Wetter noch nicht genug, setzten nun auch die Krähen den Landwirten in der Region zu. Viele steirische Ackerbauern sind am Verzweifeln. Zu den großen Anfgangsproblemen beim Ölkürbis und den Überschwemmungen durch zahlreichen Starkregen sind nun auch die Krähen außergewöhnlich zerstörerisch aktiv.
Sie haben es heuer besonders auf die jungen Maispflanzen abgesehen, weil bei Kürbis aufgrund der aktuellen Probleme wenig zu holen ist.

- Krähen wüten bei Konsummais in Gabersdorf
- Foto: KK
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„Wir haben heuer ungeheuer viele stark betroffene Landwirte. Zum Teil säen sie ihren Mais bereits zum dritten Mal, und das trifft vor allem die bereits schwer geschädigten Kürbisbauern“, sagt Pflanzenbauchef Arno Mayer.
Die Landwirte versuchen mit Vogelscheuchen und eigener Anwesenheit auf den Feldern die Krähen zu vertreiben. Aber auch das zeigt wenig Wirkung, sobald der Mensch wieder weg ist, sind die Krähen innerhalb weniger Minuten wieder da und das Spiel beginnt von vorne.
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