Munitionsfund bei Grabungsarbeiten in Weiz

- hochgeladen von Iris Bloder
Bei Bauarbeiten in der Krottendorfgasse wurde in den verganenen Tagen zahlreiches Kriegsmaterial gefunden und vom Entminungsdienst abtransportiert.
Bei Kanalgrabungsarbeiten stieß ein Baggerfahrer in einer Tiefe von etwa vier Metern auf offensichtliches Kriegsmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Munition und Munitionsteile sowie einige Hand- und Gewehrgranaten mussten vom Entminungsdienst des Österreichischen Bundesheeres geborgen und abtransportiert werden. Es handelte sich dabei um etwa 30 Kilogramm Infanteriemunition, etwa 400 Granatpatronen, sechs Panzerfaustköpfe, 30 Handgranaten, eine Topfmine und anderes Munitionszubehör. Das Kriegsmaterial dürfte in den letzten Kriegstagen in einem damaligen Panzergraben entsorgt worden sein.
"Dieser Graben erstreckte sich von den Bahngleisen bis hinauf zum Gasthaus Allmer. Er war vier Meter tief und sicher sechs Meter breit", weiß der unmittelbare Nachbar Franz Geßlbauer. "Im Jahre 1962 begannen wir, unser Haus zu bauen. Da ich wusste, dass es hier früher einen Panzergraben gegeben hat, haben wir die Grube so tief gegraben, bis wir auf befestigten Boden stießen. Während den Arbeiten machte es auf einmal einen dumpfen Knall und die ganze Grube war eingestürzt. Damals dürfte etwas explodiert sein. Als wir weiter schaufelten, stieß ich auf etwas Hartes. Zuerst dachte ich mir, das sei ein Stein, es war allerdings eine große grüne Kiste voll mit Munition aus dem Krieg. Sie war sogar noch versiegelt. Ich habe die Kiste mitgenommen und in meinen Keller gestellt bis sie dann die Gendarmerie abholen kam", so Geßlbauer.
Walter Ederer, Leiter vom Weizer Wasserwerk war einer der Ersten vor Ort: "Am Donnerstag, den 24.Juli bin ich so gegen 11.30 Uhr vom zuständigen Polier der Baufirma Teerag Asdag Feldbach, Herrn Franz Baumgartner, angerufen worden, dass auf der Kanal-Baustelle Krottendorfgasse Munition gefunden worden ist und er das sofort der Polizei Weiz gemeldet hat. Die Baustelle ist daraufhin auf Anordnung der Polizei sofort gesperrt und der Entminungsdienst verständigt worden.
Meine erste Reaktion war, dass ich ihn gefragt habe, ob er einen Scherz macht, was er allerdings verneint hat.
Ich habe dann sofort unseren Vize-Bürgermeister Ingo Reisinger und auch die Kollegen von der Stadtpolizei informiert.
Als ich dann zur Baustelle gekommen bin, war die Baustelle schon weiträumig abgesperrt. Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch habe ich dann in der Kanal-Künette in einer Tiefe von rund 4 m einige Metallstücke gesehen, die auf den ersten Blick aber nicht besonders gefährlich ausgesehen haben.
Die Bergearbeiten haben durch die Herren des Entminungsdienstes in Zusammenarbeit mit der Teerag Asdag haben dann zu Mittag begonnen und bis rund 21.00 Uhr gedauert."
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