St. Ruprecht / Dörfl
Pater August Janisch lädt am 12. August zum letzten Mal zur Berglkapelle

Foto: Gerhard Steinwender
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Der gebürtige St. Ruprechter August Janisch, Ehrenkanonikus und Pater im Stift Rein, feierte vor kurzem seinen 80. Geburtstag und möchte zu einer besonders bedeutsamen Messe einladen:
Nach 56 Jahren wird er das letzte Mal eine hl. Messe in der Berglkapelle in Dörfl, seiner Heimatgemeinde, abhalten. Sie findet am 12. August 2022 um 19 Uhr statt.

Foto: Gerhard Steinwender

Pater August Janisch durchwanderte viele interessante Lebensstationen, sie sind hier in einer Kurzbiografie zusammengefasst. In einem ganz persönlichen Interview gab Pater August Janisch wunderbare Einblicke in seine Lebenserfahrungen, sein geliebtes und kurz vor dem Abschluss befindliches „Berglkapellen“-Projekt, aber auch in sein aktuelles Projekt der „Reiner Bücher-Paten“. Zum Abschluss des Interviews gibt er dann noch eine persönliche Botschaft für alle Leserinnen und Leser.

Biografie

August Janisch, geboren am 6. Juli 1942 in St. Ruprecht an der Raab

  • Studium der Theologie in Graz Theologie und Priesterweihe 1966
  • 1969 – 1980 Lehrer und Erzieher im Bischöflichen Seminar
  • Von 1980 bis 2000 wirkte er als Pfarrer im oststeirischen Hartberg und war auch Diözesandirektor des Päpstlichen Missionswerks
  • 1999 von Bischof Johann Weber zum Ehrenkanonikus ernannt
  • Für seine Arbeit mit den Flüchtlingen wurde er als „Flüchtlingspfarrer" bekannt und dafür 1995 mit dem Bruno-Kreisky-Würdigungspreis für Menschenrechte ausgezeichnet
  • 2001 trat Pater August Janisch in das Stift Rein als Novize ein und legte 2005 die ewige Profess ab
  • 2014 Verleihung des großen Ehrenzeichens des Landes Steiermark durch LH Franz Voves
  • 2017 Josef-Krainer-Heimatpreis für seine Verdienste um die „Kulturguterhaltung“

Das Interview

Seit wann halten Sie schon die Messe in der Bergkapelle Dörfl?

Die erste hl. Messe in Dörfl feierte ich anlässlich meiner Primiz 1966 in der von meinem Studienkollegen Diakon Eugen Diplinger entworfenen und künstlerisch ausgestalteten Kapelle. Bürgermeister Karl Pfaffenschlager war der Initiator.

Foto: Gerhard Steinwender

Welche Bedeutung hat diese Messe für Sie persönlich nahe Ihrem Geburts- / Heimatshaus?

In diesen 56 Jahren gibt es keinen Verstorbenen in Dörfl für den nicht eine hl. Messe gefeiert worden wäre. Und es sind schon einige hundert, die ans Ziel ihres Lebensweges angekommen sind.

Ihre Biografie zeigt viele interessante Stationen in Ihrem Leben – welche waren die bedeutsamsten für Sie ?

Gerne denke ich an die vielen Schüler und Minis, an Mitarbeiter und Brautpaare und dankbar denke ich auch an viele Tote.

Welches war Ihre schmerzhafteste Erfahrung?

Schmerzhafte Erfahrungen gab es, doch diese wurden von den positiven aufgehoben. Zuletzt durch die Taufe und Firmung von jungen Leuten aus Tschechien, Afghanistan und dem Iran.

Sie feierten vor kurzem Ihren 80. Geburtstag und werden heuer das letzte Mal die Messe in der Berglkapelle am 12. August um 19 Uhr abhalten. Was wünschen Sie sich für diese?

Dass nicht nur die Dörfler kommen, sondern auch viele aus der Umgebung, um innezuhalten und Gott eine Stunde zu schenken.

Eine Tür geht zu, eine andere geht auf … Welche wird das sein?

Mit dem Eintritt ins Kloster ist schon eine gute Tür aufgegangen. Die tiefen Glaubenswahrheiten haben wir Priester sehr oft im Munde – aber zu wenig Zeit, um sie auszukosten. Es ist so wie bei den Heilkräutern: Man muss sie langsam zwischen den Fingern zerreiben – erst dann geben sie den vollen Duft her. Dabei ist man mit 80 auch nicht zu Ende.

Sie setzen sich besonders für die Restaurierung historischer Bücher im Stift Rein ein und suchen Buch-Paten.

Mein Freundeskreis ist groß geworden. So werbe ich schon seit über 15 Jahren für Buchpaten, die dem Stift Rein helfen wertvolle Bücher und Handschriften aus Bibliothek und Stiftsarchiv zu erhalten. Über 300 Buchpaten gibt es, die schon für fast 500 Buch-“Patienten“ die Restaurierungskosten übernommen haben. Es gibt noch einige „Patienten“, die auf einen Paten warten.

Welche Botschaft möchten Sie an die Leserinnen und Leser der WOCHE adressieren?

Meine (blinde) Großmutter hat die Freude am Glauben ausgestrahlt und uns Kindern beten gelehrt. Vergessen sie nicht auf das Beten oder fangen sie neu (anders oder besser) damit an.

Vielen herzlichen Dank für das persönliche Interview, Herr Pater August Janisch!

Herzlichen Dank auch an Gerhard Steinwender, St. Ruprecht, für die Zurverfügungstellung einer Fotoserie aus dem Jahr 2016 anlässlich einer "Berglkapellen"-Messe von Pater August Janisch.

Hermine Arnold
Freie Redakteurin
NEDI Regionalportrait
https://www.nedi.at

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