Vergangenheit ist spannend

Ronald Posch (r.) mit seinem Vater Siegfried und seinen beiden Onkeln Johann und Josef Posch vor der Mühle.
4Bilder
  • Ronald Posch (r.) mit seinem Vater Siegfried und seinen beiden Onkeln Johann und Josef Posch vor der Mühle.
  • hochgeladen von Anneliese Grabenhofer

Rettenegg, die nördlichste Gemeinde des Bezirkes Weiz, ist es, genauer der Hof mit geschichtsträchtigem Inventar seines Onkels Johann Posch, die der in Graz lebende Historiker Ronald Posch im Rahmen seiner Dissertation zum Inhalt machte. In einem 384 Seiten umfassenden Werk ("Bauernopfer – Bauerntäter") analysiert der Historiker, dessen Wurzeln in Rettenegg sind, Feldpostbriefe und -karten seines Großvaters Johann Posch und geht dabei auch der Frage nach Schuld und Verantwortung der einfachen Leute im Zweiten Weltkrieg nach: Ob ein einfacher Bauer, der kein NSDAP-Mitglied war, nicht freiwillig in den Kriegsdienst trat und zeit seines Lebens nur seinem Beruf nachgehen wollte, Opfer oder auch Täter war, geht aus den Briefen allein nicht hervor. Die Analyse der Briefe verknüpft der Autor mit biografischen Forschungen über den Großvater, dessen Erziehung, Schul- und Ausbildung, familiäres und dörfliches Umfeld.

Sinn- und gehaltvolles Werk

Vieles entdeckte Ronald Posch in der Heimatgemeinde seines Vaters Siegfried Posch, der mit seiner Familie in Weiz lebt und ein Bruder von Johann und Josef Posch in Rettenegg ist. Vor allem Johann Posch als Heimathofinhaber hat ganz viele historische Schriften, Bilder, militärische Utensilien und stumme Zeitzeugen bis zurück in das Jahr 1650 gesammelt und sauber sortiert. Bewegt und emotional werden die Stimmen, wenn es um den Vater der drei Brüder, Johann Posch geht, der im Juli 1942 als damals 19-jähriger Bauernsohn in Rettenegg zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Genau das ist es auch, wo Ronald Posch ansetzte, um seine Dissertation zu schreiben, woraus das gehaltvolle Werk mit dem Titel "Bauernopfer – Bauerntäter" entstand.
Historiker zu sein bezeichnet Ronald Posch als Berufung: "Das Hineinleben in die Vergangenheit ist etwas Besonderes. Man kann auch die Menschen besser verstehen, wenn man ihre Vergangenheit kennt. Das macht es ewig spannend und auch kompliziert. Das zu entknoten ist faszinierend."

Quellen

Dankbar ist Ronald Posch, der bei der Energie Steiermark arbeitet und neben seiner Berufung für die Presse schreibt, auch für die Quellen in seinem Heimatdorf, wie etwa die Schul-, Pfarr- und Gendarmeriechronik, die neben Dokumenten aus dem Militärarchiv sehr wertvoll waren. Fix geplant ist eine Buch-Vorstellung in der Gemeinde Rettenegg. Das historische Werk ist im Leykam-Verlag erhältlich.

Wissenswertes

Ronald Posch wohnt in Graz/Ragnitz. Geb. 1983 in Graz. Als Ronald vier Jahre war, übersiedelte seine Familie nach Weiz, wo er Grundschule und Gymnasium besuchte. Danach Geschichte-Studium in Graz. Abschluss: Doktor-Arbeit "Bauernopfer – Bauerntäter".
Ronald liebt Sport: Radeln, Klettern, Fußball, Tennis, generell die Natur. Mit seiner 14 Monate alten Tochter ist er fast täglich in der Natur.

Ronald Posch (r.) mit seinem Vater Siegfried und seinen beiden Onkeln Johann und Josef Posch vor der Mühle.
Hauptfigur: Johann Posch, geb. 1923, mit 52 verstorben. | Foto: Archiv Posch
Da werden Erinnerungen wach, wenn Johann, Josef (v. l.) und Siegfried Posch (r.), ihre Kindheit und noch viel mehr Revue passieren lassen. Für sie und Historiker Ronald Posch (2. v. r.), ist das Inventar der alten Mühle seines Onkels Johann, eine wahre Schatzkiste.
Historiker Ronald Posch | Foto: kk
Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren
Anzeige
Europäische und nationale Vorschriften stützen sich – dank der Arbeit der europäischen Behörde EFSA und ihrer nationaler Partner – auf wissenschaftliche Erkenntnisse. | Foto: EFSA
4

„Safe2Eat“ 2025
Österreich setzt erneut ein Zeichen für Lebensmittelsicherheit in Europa

„Safe2Eat“ 2025 stärkt mit 23 europäischen Partnerländern das Bewusstsein für sichere Lebensmittel – Österreich ist mit der AGES erneut aktiv dabei. ÖSTERREICH. Mit dem bisher größten Partnernetzwerk startet die europäische Initiative „Safe2Eat“ 2025 in ihre fünfte Runde. Ziel der Kampagne unter der Leitung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist es, das Bewusstsein für sichere Lebensmittel europaweit zu stärken. Österreich beteiligt sich erneut aktiv – vertreten durch...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Die engagierten Kinder des Kindergemeinderates hingen zehn Nistkästen auf und leisteten somit einen wertvollen Beitrag für Tier- und Naturschutz. | Foto: Gemeinde Fladnitz
9

Ortsreportage
Eine Gemeinde mit viel frischem Wind

Fladnitz an der Teichalm steht nicht still – von der umfassenden Schulsanierung über engagierte Kinder- und Vereinsarbeit bis hin zum nachhaltigen Klimaschutz. Die steirische Gemeinde zeigt, wie viel Herz, Tatkraft und Weitblick in einer kleinen Ortschaft stecken können. FLADNITZ AN DER TEICHALM. Es ist ein frischer Frühlingswind, der einem da entgegenweht, wenn man mit offenem Fenster die Straße Richtung Teichalm fährt und sich das idyllisch gelegene Fladnitz vor einem auftut. Und der frische...

  • Stmk
  • Weiz
  • Nina Chibici
Anzeige
Die Badesaison ist eröffnet. Um den Badetag sicher und rücksichtsvoll zu begehen, gilt es einige Regeln zu beachten.  | Foto: panthermedia
1 6

Raus ins Freie
Grillen im Garten, Badespaß und Genuss in den Gastgärten

Die Temperaturen steigen, die Tage werden länger – endlich ist es wieder Zeit, die warme Jahreszeit in vollen Zügen zu genießen. „Raus ins Freie!“ lautet das Motto, das nach dem langen Winter nicht nur Körper und Seele, sondern auch unsere Region aufblühen lässt. Ob im kühlen Nass, am heimischen Grill oder bei einem gemütlichen Treff im Gastgarten. BEZIRK WEIZ. Unsere regionalen Schwimmbäder haben wieder geöffnet und laden mit gepflegten Liegewiesen, sauberen Becken und familienfreundlichem...

  • Stmk
  • Weiz
  • Helmut Riedl
Anzeige
Im Ärzte- und Gesundheitsguide hat man alle Adressen auf einem Blick  | Foto: Pixabay
2

Ärzte- und Gesundheitsguide 2025
Fit und gesund durchs Jahr 2025

Wohin kann man sich im Notfall oder bei Fragen rund um seine Gesundheit wenden? MeinBezirk bietet einen Überblick über die wichtigsten Einrichtungen und Anbietern im Bezirk Weiz. BEZIRK WEIZ. Wenn die Gesundheit belastet ist, stellt sich oft die Frage: Wohin kann ich mich wenden? Ob Pflegeeinrichtungen, Fachärzte, Heilmasseure oder Apotheken – der Ärzte- und Gesundheitsguide von MeinBezirk bietet einen umfassenden Überblick über alle relevanten Adressen im Bezirk Weiz. Gesundheit ist...

  • Stmk
  • Weiz
  • Helmut Riedl

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.