Hartmannsdorf
Wenn die Mandelbäume in der Oststeiermark erblühen

Michael Gerstl baut auf einer Gesamtfläche von drei Hektar Mandeln an. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Barbara Vorraber
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Ein wahres Naturschauspiel kann man derzeit in Markt Hartmannsdorf genießen. Im Mandelgarten von Michael Gerstl stehen 1200 Mandelbäume in voller Blüte.

MARKT HARTMANNSDORF. Es summt und brummt im Mandelgarten von Michael Gerstl in Markt Hartmannsdorf. In zartes Weiß gehüllt mit einem unglaublichen Duft nach Blütenstaub stehen die rund 1200 Mandelbäume derzeit in voller Blüte. Hinter dieser idyllischen Szenerie verbirgt sich eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte die vor 30 Jahren im Weinbau begann und seit 2017 Stück für Stück, oder besser gesagt Bäumchen für Bäumchen, in einen Mandelgarten umgestellt wurde.

Die händische Verarbeitung wird mittlerweile maschinell unterstützt und der Genuss-Shop für Verkostungen steht bereit. Michael Gerstl will mit seinem Projekt das Bewusstsein der Bevölkerung stärken, dass die exotischen, südländischen Früchte auch bei uns gut in der Oststeiermark gut gedeihen. Der Klimawandel macht es zur Notwendigkeit, bietet aber auch Chancen, sich kreative Alternativen zu überlegen um als Landwirt noch länger und erfolgreich überleben zu können.

Auf der Plantage leben 1200 Mandelbäume. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Barbara Vorraber
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Von der Blüte bis zur genussfertigen Mandel

Die Mandelblüte, die sich Ende März bis Anfang April entfaltet, birgt ähnliche Herausforderungen wie die Marillenblüte in der Region, insbesondere in Bezug auf Frost. Doch die Höhenlage von Michael Gerstls Plantage bieten gewisse Vorteile, und die Bäume haben gelernt, mit Temperaturen von bis zu minus drei Grad Celsius umzugehen. Trotzdem bleibt die Jungfrucht empfindlich und erfordert besondere Pflege.

Im Vergleich zu Mandeln aus südlichen Gefilden zeichnen sich die heimischen Früchte durch einen späteren Blütezeitpunkt aus. Dies ermöglicht es den Bäumen, bereits über Laub zu verfügen, wenn die Blüte einsetzt, was ihnen eine gewisse Resistenz gegenüber plötzlichen Temperaturschwankungen verleiht. Die Bäume sind relativ unempfindlich und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen, was den Bioanbau erleichtert. Außerdem setzt Michael Gerstl auf verschiedene Sorten, um die Ausfallsicherheit und die Befruchtung zu verbessern.

Trockenheit im Sommer erfordert jedoch eine künstliche Bewässerung, um die Gesundheit der Bäume und die Qualität der Ernte zu gewährleisten. Ein Baum kann etwa zwei Kilogramm Mandeln pro Jahr produzieren, und nach etwa fünf Jahren beginnt erstmals die Erntezeit. Die Lebensdauer eines Mandelbaums beträgt in der Regel zwischen 30 und 50 Jahre.

Das ist der erste Knackapparat der Familie Gerstl. Mittlerweile wird diese Arbeit maschinell erledigt. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Barbara Vorraber
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Mandelernte bis in den November hinein

Die Erntezeit beginnt im Mai und Juni mit grünen Früchten, die für die gehobene Gastronomie bestimmt sind. Ab Oktober werden die reifen Früchte geerntet, wobei sie am Baum trocknen und reifen, bis sie im November bereit zur Ernte sind. Die Früchte werden von den Bäumen geschüttelt und in einer Art Schirm aufgefangen, dann wird die grüne Schale entfernt und die Mandeln werden nachgetrocknet, bevor sie weiterverarbeitet werden.

Ab Ende November gelangen die Mandelprodukte auf den Markt und erfreuen sich in regionalen Geschäften, Bioläden und bei den Verbrauchern großer Beliebtheit. Die Produktpalette umfasst Rohmandeln, Salzmandeln, gebrannte Mandeln, Knuspermüsli, Schokomandeln, Mandelmus, Mandelöl, Mandelmehl, Mandelsplitter und Mandelmilch. Die Nachfrage nach diesen frischen, regionalen Leckereien ist stark im Steigen, da Verbraucher zunehmend Wert auf Qualität und Herkunft legen. 

Die Pflege der Mandelbäume erfordert eine sorgfältige Schnitttechnik, die kurz vor oder während der Blütezeit durchgeführt wird. Das Auslichten der Krone und das Entfernen von übermäßigem Wachstum verbessern die Lichtdurchlässigkeit und fördern eine gesunde Entwicklung der Früchte.

Die Mandeln sind in ihrer Schale mindestens ein Jahr haltbar, wobei oft auch längere Lagerzeiten möglich sind. Die Schale macht in etwa zwei Drittel des Gesamtgewichts der Mandel aus.

Die Mandel mit Schale (links) und die ausgelöste Frucht (rechts). Rund zwei Drittel der Mandel sind Schalenmaterial. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Barbara Vorraber
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Die Mandelblüte in den Markt Hartmannsdorfer Hügeln ist ein für Augen und Nase ansprechendes Naturspektakel. Aber auch der Genuss der heimischen Früchte erfreut den Gaumen und ist ein starkes Signal für den Innovationsgeist der regionalen Landwirte.

Mehr zu den Mandeln aus Markt Hartmannsdorf unter natur-gut-gerstl.at

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