Stadtregierung Gleisdorf
Eine Zwischenbilanz und die Zukunftspläne
- Stadtrat Thomas Reiter, Finanzstadträtin Tamara Niederbacher, Bürgermeister Christoph Stark und Vizebürgermeisterin Katharina Schellnegger (v. l.)
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Gleisdorf steht vor wichtigen finanziellen und strukturellen Entscheidungen. Bei einem gemeinsamen Pressegespräch im Rathaus präsentierten ÖVP und Grüne nun, wie man die Koalitionsarbeit die kommenden Jahre gestalten will. Beschlossene Sache ist nach der jüngsten Gemeinderatssitzung etwa schon die Erhöhung der Parkgebühren.
GLEISDORF. ÖVP und Grüne haben ins Rathaus Gleisdorf geladen. Nach sieben Monaten gemeinsamer Arbeit präsentierten Bürgermeister Christoph Stark (ÖVP), Vizebürgermeisterin Katharina Schellnegger (Grüne), Finanzstadträtin Tamara Niederbacher (ÖVP) und Stadtrat Thomas Reiter (ÖVP) ihren Zwischenbericht – und auch konkrete Maßnahmen, die in die Budgetplanung 2026 einfließen sollen. Geplant sind sowohl umfangreiche Einsparungen und erlösbringende Schritte als auch die Absicherung zentraler Zukunftsprojekte der Stadt.
Konstruktive Zusammenarbeit
Die Koalition betonte eine bisher „konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit“. Gleichzeitig sei es notwendig, einen deutlichen Sparkurs einzuschlagen. Im Personalbereich werden derzeit Abgänge und Pensionierungen bereits nicht mehr nachbesetzt. Weitere Einsparungen sind im laufenden Betrieb vorgesehen – jedoch mit dem klaren Anspruch, essenzielle Angebote für die Bevölkerung aufrechtzuerhalten. „Wir kommen mit einem enorm hohen Niveau daher und müssen nun einen Schritt zurück machen“, sagte Bürgermeister Stark.
- Zu Erhöhungen kommt es ab 2026 bei den Parkgebühren.
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Unter anderem ist die Ausweitung in der Parkraumbewirtschaftung geplant, etwa rund um das Wellenbad ist diese angedacht. Ab 1. Jänner 2026, wie nun auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung beschlossen, steigen die Preise in den Kurzparkzonen von 0,50 Euro auf 0,70 Euro pro halbe Stunde, wobei die erste halbe Stunde weiterhin gratis bleibt. Kritik daran gab es in der Gemeinderatssitzung etwa seitens der FPÖ. Stadtchef Stark entgegnet, dass es seit der Einführung der Gebühren noch keine Änderungen gegeben hat.
- Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark
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Zurück zu den weiteren vorgestellten Koalitionsplänen – um wichtige Investitionen finanzieren zu können, ist geplant, ungenutzte Liegenschaften zu veräußern, um mit dem Erlös wiederum wichtige Investitionen finanzieren zu können. Außerdem ist vorgesehen, die Straßenbeleuchtung künftig zwischen 1.00 und 4.30 Uhr abzuschalten – mit Ausnahme von bestimmten bzw. sicherheitsrelevanten Bereichen.
Neue Schauplätze der Jugendarbeit
Auch in der Jugendarbeit bzw. beim Auszeit-Jugendzentrum denkt man Anpassungen bzw. einen möglichen Umzug an, jedoch ohne Qualitätsverlust, wie betont wurde: Jugendliche sollen weiterhin Anlaufstellen haben, wie die Stadtregierung beteuert. Der Kulturkeller Gleisdorf könnte als neues Jugendhaus dienen. Veranstaltungen sollen künftig verstärkt im Forum Kloster und im Haus der Musik stattfinden. Veränderungen nimmt man auch bei Eigentumsverhältnissen der Sonderschule und Chance B ins Visier, die künftig als Mieter auftreten sollen.
- Die Jugendarbeit soll sich räumlich verlagern, um Kosten zu sparen.
- Foto: Archiv MeinBezirk/Bernhard Engelmann
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Grundlegende Projekte weiter auf Schiene
Trotz des notwendigen Sparkurses hält die Stadt an zentralen Bildungs- und Infrastrukturvorhaben fest. So werden in Labuch der Neubau des Kindergartens und die Erweiterung der Volksschule mit einem Gesamtvolumen von rund 6,8 Millionen Euro weiter vorangetrieben. Auch der Umbau des Gleisdorf-Rings bleibe im Zeitplan – ebenso wie aktuelle Bauprojekte. Bei der Entstehung des Müller-Drogeriemarktes zeigt sich die Stadt erfreut: Der Bau schreite schneller voran als ursprünglich erwartet, sodass mit einer Eröffnung bereits im Jahr 2026 gerechnet wird. Zusätzlich soll in der Grazer Straße ein neues Stadtviertel entstehen. Feuerwehren, Straßenbau, Vereins- und Jugendförderung sollen ebenfalls nicht von Kürzungen betroffen sein. „Auch der Heizkostenzuschuss wird bleiben“, betonte Stadtrat Thomas Reiter.
Einsparungen seien alternativlos
Vizebürgermeisterin Schellnegger erklärte klar: „Die Einsparungen sind alternativlos. Es ist keine Zeit für Unpopularität.“ Die Koalition habe Hochrechnungen bis 2030 erstellt, um das Budget langfristig zu stabilisieren. Finanzstadträtin Tamara Niederbacher ergänzte: „Anders sein heißt nicht, dass es schlechter wird. Wir müssen einfach die gewohnten Pfade verlassen. Natürlich wird es auch viel Kritik geben.“ Am 15. Dezember wird die Budgetsitzung stattfinden, bei der alle Maßnahmen verbindlich ins Zahlenwerk aufgenommen werden sollen. Wie die Koalition die Opposition ins Boot holen möchte? Bürgermeister Stark zeigte sich bemüht: „Wir werden mit größtmöglicher Transparenz versuchen, die anderen Fraktionen mitzunehmen.“
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